Landau: 800 Besucher beim Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters – 2017 werden etliche Jubiläen gefeiert

10. Januar 2017 | Kategorie: Landau, Regional
OB Hirsch betonte in seiner Ansprache die Notwendigkeit des Zusammenstehens. Foto: Pfalz-Express/Ahme

OB Hirsch betonte in seiner Ansprache die Notwendigkeit des Zusammenstehens.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Erfahren, was es in der Stadt Neues gibt, was war und was sein wird: Neujahrsempfänge ermöglichen dies , aber auch ein erstes Wiedersehen der Menschen im Neuen Jahr. So auch in Landau.

OB Thomas Hirsch führt die gute Tradition in Landau fort. Auch in diesem Jahr war die Festhalle fast bis auf den letzten Platz gefüllt: Geschätzte 800 Personen verfolgten die Neujahrsansprache. Nicht zuletzt auch dem hervorragenden musikalischen Programm geschuldet, welches die Rede des OB und einige weitere Programmpunkte, umschloss.

Im Foyer informierten der Verein Ruhango, sowie die Freunde des Hauses zum Maulbeerbaum über ihre Projekte. Und der neu im Knecht Verlag erschienene Bildband zu Landau, dessen Erlös an diesem Abend dem Hospiz zu gute kam, konnte erworben werden. Natürlich kam auch nach dem offiziellen Teil der gemütliche Teil nicht zu kurz.

Musikalisch begleitet wurde der Neujahrsempfang durch die Kirchenmusiker der Stiftskirche. Mit der Landauer Kantorei, der Landauer Bläserkantorei, der Landauer Jugendkantorei und dem Südpfälzischen Kammerorchester standen insgesamt rund 140 Musikschaffende gleichzeitig auf der Bühne – „ein beeindruckendes Bild“, wie der Oberbürgermeister betonte. Er hatte die Kirchenmusiker gebeten, im Reformationsjahr 2017 seinen Neujahrsempfang zu untermalen.

„Mit einer neuen Dimension roher Gewalt haben Terroristen versucht, dieses zurückliegende Jahr durch Angst zu prägen“, so Hirsch, bezugnehmend auf die Gewalttaten im letzten Jahr. In Erinnerung an die Toten des Berliner Weihnachtsmarkt-Attentats gab es ein kurzes Gedenken.

Zusammenstehen in Zeiten des Terrors und Krieges und in Zeiten der Verunsicherung: Diesen Appell stellte Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch in den Mittelpunkt seiner Neujahrsansprache.

„Bei unseren Bürgern spüren wir Verunsicherung“, so Hirsch. Viele sehnten sich nach einer unbestimmten Beschaulichkeit, wollten, dass alles so bleibe, wie es früher einmal war – „dabei wissen wir doch, dass es die gute alte Zeit eigentlich gar nicht gab, dass jede Zeit ihre Herausforderungen hatte und hat“.

In seiner Ansprache ging OB Hirsch aber nicht nur auf die aktuelle Weltlage ein. Er thematisierte auch die zahlreichen Jubiläen, die die Stadt im Jahr 2017 erwartet, darunter das Reformationsjubiläum, das unter anderem mit dem Stationentheater „Der kleine Luther“ begangen wird, 1.250 Jahre Godramstein, 150 Jahre Beginn der Schleifung der Festung, 80 Jahre Eingemeindung Queichheim und Mörzheim, 25 Jahre Beginn des Abzugs der französischen Truppen. Jede Zeit habe ihre Herausforderungen, betonte der Stadtchef.

Aktuelle Herausforderungen seien unter anderem die Integration von Flüchtlingen, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und das Thema Sicherheit.

Auch in der Stadt Landau gelte es, Sicherheitskonzepte zu überdenken, betonte der OB. „Wir fordern mehr Polizei für die Region und stocken unsere eigenen Ordnungskräfte auf“, so Hirsch.

2017 will die Stadt Landau aber auch ein Klimaschutzkonzept erstellen lassen. Für die zukünftige Stadtentwicklung seien ökologische Aspekte immer wichtiger.

Hirsch kündigte auch an, dass die Stadt Möglichkeiten untersuchen werde, das Stadtklima zu sichern und weiter zu verbessern. Dies soll mit einem so genannten Klimaanpassungskonzept geschehen, das die Auswirkungen des Klimawandels vorausberechnet und Möglichkeiten aufzeigt, diese abzumildern. Ebenfalls im laufenden Jahr wird die Stadt Landau einen Seniorenbeirat auf den Weg bringen und die Schulsozialarbeit weiter ausbauen.

Zudem gelte es, 2017 die Situation in den Ortsteilen „einmal mehr in den Blick zu nehmen“, so der Stadtchef. Er kündigte in diesem Zusammenhang ein Novum an: Der OB wird im laufenden Jahr in allen acht Ortsteilen Sprechstunden anbieten. Diese sollen jeweils samstags in den Ortsvorsteherbüros stattfinden und mit einem Rundgang durch den Ort verbunden werden.

Abgerundet wurde der Empfang durch Video-„Neujahrsgrüße aus aller Welt“. Vom Publikum wurde die gut umgesetzte Idee übrigens mit viel Applaus belohnt.

Waren es im vergangenen Jahr noch Landauer Bürger aus verschiedenen Herkunftsländern, die dem Publikum ein frohes neues Jahr wünschten, so ging der Blick in diesem Jahr hinaus in die weite Welt.

Landauer, die es aus verschiedenen Gründen in alle Welt verschlagen hat, wandten sich per Videobotschaft mit Neujahrsgrüßen an das Saalpublikum.

Darunter waren Prof. Dr. Franz Waldenberger, Direktor des Deutschen Instituts für Japanstudien in Tokio, Benjamin Nerding, der als Weltenbummler fast ohne Geld rund 60 Länder bereist hat, und Gunther Martin Göttsche, Kirchenmusiker an der Erlöserkirche in Jerusalem, dessen Passions-Oratorium „Jerusalem“ an Karfreitag 2017 in der Landauer Stiftskirche uraufgeführt wird.

Krönender Abschluss des Neujahrsempfangs war, wie im vergangenen Jahr auch, die „Ode an die Freude“, die von den Musikern auf der Bühne intoniert und vom Saalpublikum begeistert mitgesungen wurde. (Bildergalerie am Ende) (desa/red)

Claus Becker überreichte OB Hirsch wieder eine tolle Neujahrsbrezel. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Claus Becker überreichte OB Hirsch wieder eine tolle Neujahrsbrezel.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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2 Kommentare auf "Landau: 800 Besucher beim Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters – 2017 werden etliche Jubiläen gefeiert"

  1. Sehr geehrte Frau Ahme,

    das Grußwort aus Japan kam von meinem Sohn Franz Waldenberger (nicht Waltenberger).
    Nichts für ungut.

    Herbert Waldenberger, Im Vogelsang 32, 76829 Landau.

    • Redaktion sagt:

      Hallo Herr Waldenberger,

      kein Problem – das kann manchmal passieren…Ist geändert,
      herzliche Grüße!

      Desirée Ahme