Wörth – Vor einer Woche startete das mehrwöchige Kulturprogramm in Wörth.
Mit dem „Wörther Kulturherbst und Kulturfrühling 2016/2017“ bietet die Stadt ein neu gestaltetes und hochkarätiges Angebot.
Andreas Müller, Susanne von Borsody, Timothy Peach, Sharon Kam, Gabor Boldocky, Fazil Say – alle kommen.
Zum Auftakt hatte man den bekannten Kabarettisten Django Asül verpflichtet – und der punktet auch sogleich mit ortspezifischen Pointen.
Ganz wie man es von ihm gewohnt ist, nahm der Kabarettist bei seinem Gastspiel in der Festhalle kein Blatt vor den Mund. Schon zu Beginn scheute er sich nicht, wie bereits eine Woche zuvor auf der anderen Rheinseite, auf das negative Image hinzuweisen, mit dem „Karlsruhe“ im Ausland verbunden sei.
„Daran ist der Buback-Mord 1977 und die Gründung der Grünen 1980 schuld. Seitdem denkt man im Ausland bei Karlsruhe an Terror und Chaos“. Damit hatte Asül zwar die zahlreichen Gäste aus Baden („Serbien Deutschlands“) geärgert. Bei den überwiegend anwesenden Lokalpatrioten hatte er aber gepunktet.
Von dem Seitenhieb auf angebliches Chaos der Grünen hatte sich Asül auch nicht durch den Hinweis des Beigeordneten Klaus Ritter auf eine schwarz-grüne Koalition in Wörth bei einem angeblichen gemeinsamen Spaziergang durch die „Altstadt und den Bienwald“ abhalten lassen.
Asül zeigte sich auch informiert über die ältere und jüngere Geschichte Wörths. Nicht sicher war er, ob die Stadt „36 Jahre oder seit 36 den gleichen Bürgermeister gehabt hat“.
Aber auch die Rheinbrücke und die Blitzgeräte dort bekamen das Fett des „Vorzeige-Migrantlers“ weg. Der forderte mit Ausflügen in die griechische Mythologie die Konzentration des Publikums heraus, schaffte dabei aber immer wieder humorvoll verblüffende Gegenwartsbezüge.
Ohne Requisiten, Laptop oder Beamer, lediglich mit Stuhl, Tisch und Weizenbier nahm Asül all jene für sich gebannt gefangen, die keine Comedy sondern nahezu klassisches Kabarett auf hohem Niveau erwartet hatten.
Infos und Termine zum Kulturprogramm gibt es hier.
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