Kreisstraße 40 offiziell eingeweiht: Wichtige Verkehrsader ohne Raser-Problem?

1. November 2014 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Offizielle Verkehrsfreigabe der K40: Wird die Straße jetzt ein Paradies für Raser?
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Hochstadt/Offenbach. Die Bauarbeiten an der Kreisstraße 40 zwischen Offenbach und der B 272 bei Hochstadt sind beendet. Landrätin Theresia Riedmaier nahm am 31. Oktober gemeinsam mit Staatsminister Alexander Schweitzer die Freigabe der Kreisstraße 40 von Offenbach (Einmündung L509) bis an die Bundesstraße 272  vor.

Auf einer Gesamtlänge von 3,7 km wurden Bestandsausbaumaßnahmen und Deckenerneuerungen durchgeführt. Die Baukosten belaufen sich auf rund 505.000 Euro. Durch das Land Rheinland-Pfalz wird die Maßnahme finanziell unterstützt.

In der für einen Straßenbau „rekordverdächtigen Zeit“ (Riedmaier und Schweitzer) von knapp drei Wochen wurde die Straße saniert und „zu einer guten Straßenverbindung ausgebaut“, freut sich Riedmaier. „Es handelt sich hier um eine wichtige Verkehrsmaßnahme und keine Luxussanierung“, betont Schweitzer. „Das Land und der Kreis haben etwas Gutes zusammen auf den Weg gebracht“.

„Die K40 stellt eine wichtige Verkehrsader für Hochstadt und Offenbach dar,“ bekräftigt auch der Offenbacher Bürgermeister Axel Wassyl. Sie habe gleichermaßen für Gewerbe und Bürger eine wichtige Funktion.

Immerhin befahren die K40 cirka 3000 Fahrezeuge pro Tag und auch beim Pressetermin konnte man sich von dem hohen Fahrzeugaufkommen überzeugen. Eine Sache, die den Besitzer der Gaststätte „Waldhaus“ sehr besorgt, denn die dort vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung  50 Stundenkilometer würde nicht eingehalten werden, gibt er zu bedenken.

Er wünscht sich offensichtlich eine permanente Radarüberwachung zumindest an diesem neuralgischen Punkt (hier quert auch die Draisinenbahn). Dass die Straße nun durch die neue Fahrbahndecke noch mehr zum Rasen animieren könnte, war auch Gesprächsthema unter den Einweihungsgästen.

Der Hochstadter Bürgermeister Otto Paul freute sich ganz besonders über die fertig gestellte K40.

„Endlich ist es wahr geworden. Die vielbefahrene Kreisstraße 40 zwischen Hochstadt und Offenbach hat nach vielen Jahren  ständiger Reparaturen und Flickarbeiten einen Belag bekommen. Damit verschwanden viele Spurrillen und Flickstellen. Sie ist jetzt wieder glatt wie eine Tischplatte. Man verspürt jetzt eine große Sicherheit“, so Paul.

Paul erinnerte an die Zeit vor rund 50 Jahren, als hier noch keine Straße war sondern lediglich ein Schotterweg.

„Dieser Schotterweg führte die Bevölkerung Hochstadts zum Wald oder die Bevölkerung aus der Landwirtschaft zu den nahen Queichwiesen südlich des Waldes zur Heuernte. Sonntags war das Waldhaus gegenüber ihr Ziel.“

Erst im Rahmen der ICI-Ansiedlung Ende der sechziger Jahre wurde dieser Schotterweg zu einer Straße ausgebaut.

Heute sei die Straße eine wichtige Verkehrsader zwischen B 272 und Offenbach mit dem dortigen Gewerbegebiet sowie durch die Nordumgehung Offenbachs eine zweite Verbindung nach Landau, unterstrich auch Paul.

Er nahm die Gelegenheit war, ein besonderes Anliegen vorzubringen. Es geht ihm um die sichere Überquerung der  B 272 für Fußgänger und Radfahrer bei der Waldstraße.

„Wir alle wissen, dass der kreuzungsfreie Ausbau der B 272, dann ohne Ampelregelung an den zwei vielbefahrenen Kreuzungen der B 272 bei Hochstadt, kommt.

Kreuzungsfrei bedeutet, dass der Verkehr der B 272 mit heute schon 15.000 Fahrzeugen, davon 20 Prozent LKW-Verkehr, noch weiter unterbrechungsfrei zunimmt.“

Fußgänger und Radfahrer könnten dann die B 272 „nur noch unter großer Gefahr ihres Lebens und ihrer Gesundheit überqueren“, sorgt sich der Hochstadter Bürgermeister.

„Und dies betrifft“, wandte sich Paul direkt an Schweitzer, „gerade die Kinder und Jugendlichen bei ihrer Fahrt mit dem Fahrrad zu den VfB-Sportanlagen oder zum Schwimmbad nach Offenbach.“

Schon jetzt müssten die meisten mit dem Auto von den Eltern gefahren werden.

„Es betrifft aber auch weitere Generationen, die die Erholung und Ruhe in unserem schönen Hochstadter Wald suchen und dazu die B 272 überqueren müssen“, führte Paul weiter aus.

Die B 272 stelle für Fußgänger und Radfahrer eine „Demarkationslinie“ dar, die Hochstadt von seiner Erholungsstätte, dem Hochstadter Wald und den weiteren Einrichtungen, trenne.

„Im einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar sind die Queichwaldungen mit dem Hochstadter Wald und den Sportanlagen im Birkenhain als Bereich mit besonderer Bedeutung für Naherholung ausgewiesen.“

Und nach diesem Regionalplan müssten Einrichtungen der Naherholung auch im ländlichen Raum allen Bevölkerungsgruppen in zumutbarer Entfernung ohne Nutzung eines Pkw`s zugänglich sein, so Paul. Dies sei hier schon lange nicht mehr der Fall.

Und wieder an Schweitzer gewandt: „Die barrierefreie Erreichbarkeit muss auch hier sichergestellt werden.“

Otto Paul wies auf sein Schreiben an Verkehrsminister Lewentz hin, in dem er „eindringlich die Notwendigkeit einer barriere freien baulichen Maßnahme an der Waldstraße“ dargelegt hatte. Auch wie das Ganze finanziert werden sollte, war Gegenstand des Schreibens.

„Die Planungen dazu müssen jetzt angegangen werden, weil in Kürze die Flurbereinigung südlich der B 272 kommen wird, aus deren Grundstücke Flächen für bauliche Maßnahmen benötigt werden“, so Paul und bittet um wohlwollende Prüfung des Vorschlags.

Der Bürgermeister hofft, dass „eine vernünftige und einvernehmliche Lösung zur Sicherheit für die gesamte Hochstadter Bevölkerung und den südpfälzischen Radtourismus zum tragen kommt“.
Landrätin Riedmaier hat sich in einem Schreiben an den Hochstadter Bürgermeister dazu schon geäußert, wie sie mitteilte und nahm nach dem Termin auch zusammen mit Bürgemeister Paul und Minister Schweitzer eine Begehung vor Ort vor. (desa)

Glücklich über die zügige Fertigstellung der K40: Bürgermeister Otto Paul, Minister Alexander Schweitzer, Landrätin Theresia Riedmaier und Bürgermeister Axel Wassyl (v.l.)
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Schnurgerade und mit neuer Fahrbahndecke ausgestattet: Die K 40 Richtung Offenbach an der Gaststätte „Waldhaus“.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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