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Körpereigenes Protein: Neuer Ansatz bei der Krebstherapie

3. September 2014 | Kategorie: Gesundheit, Panorama, Wissenschaft

Gebärmutterhalskrebszellen unter dem Mikroskop.
Foto: Flickr Células cancerígenas de cáncer de cuello Andres Pérez CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten.

Krebs gehört nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Die Chance auf Heilung hängt von vielen Faktoren ab, beispielsweise von der Art des Krebses und vom Zeitpunkt der Entdeckung. Aber auch die Art der Therapie kann die Heilungschancen beeinflussen. Einen vielversprechenden neuen Ansatz stellt die neue GcMAF-Immuntherapie dar, die das Science-Magazine soeben zum Wissenschafts-Durchbruch 2013 kürte.

Einer Erhebung des Statistischen Bundesamts zufolge stellen Krankheiten des Kreislaufsystems mit 349.217 Fällen im Jahr 2012 die häufigste Todesursache dar. Die zweithäufigste Todesursache ist Krebs – im selben Jahr starben 221.611 Menschen daran. Diese beiden Ursachen treten besonders häufig auf.

Zum Vergleich: Erkrankungen des Atmungssystems befinden sich auf Platz drei; im Jahr 2012 erlagen 60.454 Menschen in Deutschland dieser Form der Erkrankung.

Diese Daten zeigen die Dringlichkeit bei der Verbesserung der Therapie für Neubildungen. Des Weiteren sind sie der Grund, warum der GcMAF-Immuntherapie viel Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Bei GcMAF handelt es sich um ein natürlich im Körper vorkommendes Protein. Seine Hauptaufgabe besteht darin, den Makrophagen, also den Fresszellen, im Blut die Anweisung zu geben, den Körper nach Krebszellen abzusuchen und diese anschließend zu eliminieren.

Die Krebszellen im Körper sondern ihrerseits allerdings das Enzym Nagalase aus, das die Produktion von GcMAF neutralisiert. Die Folge ist ein geschwächtes Immunsystem, weil GcMAF im Körper fehlt.

Genau hier setzt die GcMAF-Therapie an, bei der es sich um eine individualisierte Therapie handelt. Der behandelnde Arzt bestimmt Dosis und Häufigkeit der Injektionen. Zusätzliche Maßnahmen wie molekularbiologische Analysen oder eine Entgiftung des Körpers können die Therapie unterstützen.

Viele wissenschaftliche Studien haben sich bereits GcMAF gewidmet und deren Wirksamkeit teilweise bestätigt. Der japanische Mediziner Prof. Nobuto Yamamoto publizierte diverse Beiträge, in denen er Isolierung, Strukturaufklärung, Synthese und Wirkung von GcMAF beschrieb. Yamamoto berichtete über spektakuläre Heilerfolge mit einer Remissionsrate von 100 Prozent bei einigen Krebsarten.

Eine groß angelegte und wissenschaftlich unbestreitbare Studie über die Wirksamkeit dieser Heilerfolge steht jedoch noch aus, weshalb müssen Patienten die Kosten der Therapie selbst tragen müssen.

Nichtsdestotrotz ist der Ansatz der Therapie vielversprechend: Hilfe zur Selbsthilfe mit körpereigenen Proteinen verspricht eine besonders schonende Behandlung, die die Nebenwirkungen minimiert.

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