Kommunaler Kindergarten „Rappelkiste“ aus Ilbesheim siegt beim Umweltpreis 2016

26. Januar 2017 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional
Landrätin Theresia Riedmaier übergibt im Beisein von Bürgermeister Torsten Blank (VG Landau-Land) und Ortsbürgermeister Peter Hieb die Siegerurkunde an die Kinder, Eltern und Erzieherinnen der Kita „Rappelkiste“. Foto: kv-süw

Landrätin Theresia Riedmaier übergibt im Beisein von Bürgermeister Torsten Blank (VG Landau-Land) und Ortsbürgermeister Peter Hieb die Siegerurkunde an die Kinder, Eltern und Erzieherinnen der Kita „Rappelkiste“.
Foto: kv-süw

SÜW. Bereits zum siebten Mal zeichnete Landrätin Theresia Riedmaier zehn Preisträger des Umweltpreises für Kinder und Jugendliche aus – der 1. Platz ging an den Kindergarten „Rappelkiste“ aus Ilbesheim.

Alle zwei Jahre vergibt der Förderverein zum Schutz und zur Pflege von Natur und Landschaft der Südlichen Weinstraße e. V. diese Auszeichnung. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche dazu zu motivieren, sich für den Schutz der Umwelt einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen.

„Das Engagement von Kindern und Jugendlichen im Umweltschutz bedarf unserer besonderen Aufmerksamkeit und Förderung. Ihre Leistungen zu ehren, zu würdigen und öffentlich zu machen, dafür ist dieser Umweltpreis eine hervorragende Gelegenheit.

Und es hat sich anhand der Bewerbungen wieder gezeigt, wie viele Kinder und Jugendliche sich für den Schutz der Umwelt hier bei uns an der Südlichen Weinstraße einsetzen, das finde ich ganz wunderbar“, betonte die Landrätin. Außerdem trage der Umweltpreis auch dazu bei, den Nachwuchs für die ehrenamtlichen Naturschutzverbände zu fördern.

Riedmaier erinnerte daran, dass der Umweltschutz eine zentrale Aufgabe der Gesellschaft und eine globale Herausforderung sei. Wenn man an die Überfischung der Weltmeere, die Klimaveränderungen und auch hier bei uns an der Südlichen Weinstraße an die Stürme, Orkane und Regenkatastrophen denke, sei jede und jeder Einzelne gefordert, vor der Haustür, im eigenen Garten, in der unmittelbaren und weiteren Umgebung einen Beitrag zu leisten, da die großen Konferenzen und Klimagipfel oft keine spürbare Wirkung zeigten.

Man müsse die Umwelt als schützenswert betrachten und begreifen und dafür auch selbst etwas tun. „Es sind die `kleinen´ Maßnahmen – auch der Kinder und Jugendlichen -, die in der Summe eine Wirkung für den Schutz der Umwelt entfalten und uns Schritt für Schritt dem Ziel – Erhalt der Umwelt – etwas näherbringen. Der Umweltschutz dient letztendlich der Sicherung unserer eigenen Lebensgrundlagen“, machte Riedmaier deutlich und rief den Kindern zu „Ihr seid gute Beispiele!“.

Platz 1 sicherte sich der Kommunale Kindergarten „Rappelkiste“ aus Ilbesheim mit seiner naturnahen Umgestaltung des Kindergartenaußengeländes. In gemeinsamen Arbeitseinsätzen der Kinder, Eltern und Erzieherinnen wurden gepflasterte Flächen entsiegelt und Naturmaterialien wie Holz und Sandstein verbaut. Auch heimische Sträucher wurden angepflanzt. Für die geleistete Arbeit konnten die Kinder nun einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro entgegen nehmen.

Mit einer naturnahen Umgestaltung des Schulhofes konnte die Hainbachschule Hochstadt die Jury überzeugen und den 2. Platz erreichen (750 Euro). Eine bienenfreundliche Bepflanzung mit Wildsträuchern und Kräutern sowie die Aufstellung von mehreren Bienenhotels wurden vorgenommen, außerdem erfolgten die Wiederbelebung des Schulteiches und die Erarbeitung von Pflanzensteckbriefen durch die Schüler.

Der Vogelschutzverein Gossersweiler-Stein e.V. führt verschiedene Natur- und Artenschutzmaßnahmen durch und erreichte damit Platz 3 (500 Euro Preisgeld). So wurde ein 2,5 m hoher Lebensturm geplant und gebaut, ganzjährig werden rund 150 Nistkästen betreut und gesäubert. Außerdem wird der Teich auf dem Vereinsgelände ebenso gepflegt wie die 1,5 Hektar große vereinseigene Streuobstwiese.

Die Kindertagesstätte „Sankt Martin“ Bad Bergzabern gründete das Projekt „Die Mülldetektive“. Den Kindern wurde entsprechendes Wissen zum Themenkomplex Mülltrennung, Recycling und Müllvermeidung näher gebracht und in diesem Zusammenhang auch das WertstoffWirtschaftszentrum Süd in Ingenheim besucht. Außerdem führten die jungen „Mülldetektive“ Müllsammelaktionen im Wald und im Kurpark Bad Bergzabern durch und besuchten den EDEKA-Markt, um sich vor Ort über die dortige Mülltrennung, Verwertung und Entsorgung zu informieren. Landrätin Theresia Riedmaier gratulierte zu einem hervorragenden 4. Rang und übergab einen Scheck in Höhe von 400 Euro.

Den 5. Platz und damit ein Preisgeld von 300 Euro sicherte sich die Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen aus Annweiler. Die Schülerinnen und Schüler dokumentierten die Pflanzenvielfalt der Schulwiese indem sie Pflanzenbücher mit Zeichnungen der Wiesenpflanzen anfertigten und die Pflanzen für die Bücher trockneten und pressten.

Mit seinen verschiedensten Biotop- und Artenschutzmaßnahmen erreichte das Pollichia Greenteam Edenkoben den 6. Platz (200 Euro). Die Kinder übernehmen die Pflege von rund sieben Hektar Streuobstwiesen in der Gemarkung Edenkoben. Außerdem zählt nicht nur der Pflegeschnitt an alten Obstbäumen zu den Aufgaben der Kinder, sondern auch der eigene Apfelsaft wird hergestellt. Zudem werden die Kopfweiden am Triefenbach im Rahmen der Bachpatenschaft gepflegt und auf der Alla-Hopp-Anlage in Edenkoben pflanzten die Greenteam-Mitglieder 30 Obstbäume.

Die Kommunale Kindertagesstätte „Kugelstern“ Edenkoben erreichte den 7. Rang (150 Euro Preisgeld) mit der Errichtung eines „Insektenhotels“ als Gemeinschaftsaktion und Umweltbildung und Naturerfahrung auf dem Außengelände des Kindergartens. Dazu zählen naturnahes Gärtnern, insektenfreundliche Bepflanzung, Naturbeobachtung und biologische Schädlingsbekämpfung.

Den 8. Platz (jeweils 100 Euro) teilen sich die Protestantische Kindertagesstätte Offenbach (Klimaschutzprojekt), die Jugendgruppe des ASV „Petri Heil“ Bad Bergzabern (verschiedene Biotop- und Artenschutzmaßnahmen) und die Realschule plus Annweiler (Betreuung und Pflege eines Insektenhotels).

Die Landrätin dankte allen Teilnehmern, die sich mit großem Engagement für den Naturschutz eingesetzt hätten und auch den Betreuern für die geleistete Arbeit.

2016 haben sich verschiedenste Jugendgruppen, Schulen und Kindergärten aus dem Landkreis Südliche Weinstraße mit ihren vielfältigen Maßnahmen für den Umweltpreis beworben. Dieser Umweltpreis des Fördervereins für Kinder und Jugendliche ist aus dem Umweltpreis des Landkreises hervorgegangen und ist speziell auf die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen fokussiert. (kv-süw)

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