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Klöckner: Müssen uns besonders um Männer aus „Macho-Ländern“ kümmern

9. Januar 2016 | Kategorie: Politik
Foto: dts nachrichtenagentur

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Berlin- Nach den Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht hat die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner eine verbesserte Integrationspolitik gefordert: „Um Männer, die aus Macho-Ländern kommen, müssen wir uns besonders kümmern“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

„Sie müssen kapieren, dass Deutschland ein aufgeklärtes Land ist, in dem Frauen und Männer gleichberechtigt, gleich viel wert sind.“

Die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende betonte: „Männer mit muslimischem, arabischem Hintergrund haben häufig ein anderes Frauenverständnis als wir. Daher brauchen wir eine Integrationspolitik, die diesen Namen auch verdient. Das geht nicht mit Multikulti-Larifari.“

Auf die Nachfrage, was sie unter Macho-Staaten verstehe, sagte Klöckner: „Ich spreche von Männern, die ein sehr männlich-dominiertes Umfeld gewohnt sind. Von Männern, die aus einem patriarchalischen System kommen, in dem Frauen weniger wert sind und nur dann als ehrbar gelten, wenn sie sich verhüllen.“

Männer, die Frauen für unrein hielten und ihnen die Hand nicht geben wollten, seien „nicht automatisch gewaltbereit“, sagte die Stellvertreterin von Angela Merkel in der CDU. „Aber das Denkmuster ist problematisch, dass Frauen nicht die gleichen Freiheiten und Rechte hätten. Schlichtere Gemüter glauben dann, sobald sie westlich gekleidete Frauen sehen, sie abschätzig behandeln zu können und das kann dann für wieder andere die Vorstufe von Gewalt sein.“

Darüber müsse man reden. Eine Diskussion über Obergrenzen bei der Aufnahme von Flüchtlingen lehnte Klöckner ab. „Zu den Obergrenzen hat die CDU bei ihrem Parteitag in Karlsruhe alles gesagt. Es ist intellektuell unterfordernd, wenn das komplexe Flüchtlingsthema ständig auf Obergrenzen reduziert wird“, sagte sie.

„Wichtig ist jetzt, dass die SPD nicht länger die Umsetzung des zweiten Asylpakets blockiert.“ Die Täter aus der Silvesternacht seien „nicht alle Flüchtlinge“ gewesen, betonte Klöckner. „Da waren wohl auch Banden europäischer Staatsbürger unterwegs.“ (dts Nachrichtenagentur)

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