Kinderbuchautor Ibo begeistert Rheinzaberner Kinder

20. November 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim

 Ibo weiß, wie man die Aufmerksamkeit der KInder bekommt.
Fotos: v. privat/Beil

Rheinzabern –  Zum Auftakt der Lesewochen an der Grundschule „An der Römerstraße“ Rheinzabern war Anfang November der Kinderbuchautor Ibo zu Gast. Eigentlich heißt er Ibrahima Khalilou Rassoul Kharitou Yallah Setou Bour Sine Coumba Ndoffène Diouf ibn El Hadj Papa Magatte Ndiaye aka Hakuna Matata. Als er seinen ganzen Namen ausspricht, hat er längst die Kinderherzen erobert.

Ibo sprüht voller Humor und Lebensfreude und reißt selbst den schüchternsten Erstklässer Steppke fast vom Stuhl. Seine Gestik, seine Mimik, seine Stimme, seine Sprachspiele faszinieren unbewusst. Dabei bringt der Autor Geschichten rüber, ohne dass es die Kinder bemerken. Die Oma hat sie ihm erzählt.

Schon gar nicht „droht“ er mit einem Buch oder gar einem mahnenden Zeigefinger. Er macht ganz einfach neugierig, weil er weiß, dass die Kinder im Grunde immer neugierig sind – und es auch lebenslang bleiben sollen.

Ibo ist im Senegal geboren, hat in Saarbrücken studiert und ist mit einer deutschen Frau verheiratet. Mit Afrika und seinem Heimatland Senegal fängt er an, und es stellt sich schnell heraus, dass viele der Kinder irgendeinen Migrationshintergrund haben, ohne dass man es jedoch an der Hautfarbe sieht.

„Mei Mudder esch vun Brasiljie“, sagt ein Steppke im breitesten Pfälzisch, als Ibo die Afrikakarte zeigt, und antwortet dann auf Portugiesisch „obregad!“ Ibou kitzelt die Kinder zu Äußerungen über Reisen und Hobbys und musikalische Fähigkeiten, so dass ganz schnell die „Ehrfurcht“ vor dem Gast abgebaut ist.

Senegal, sein Heimatland, ähnelt auf der Karte einem Löwenkopf, was zur Tierwelt führt. Ibo erzählt vom mühseligen Fischfang mit wackligen Booten. Aber „panierte Legosteine“ kennt man dort nicht, stattdessen Thunfisch und Kugelfisch und andere Delikatessen. Die Angler spitzen jetzt die Ohren.

Hakuna Matata – es wird schon wieder, sagen viele Afrikaner, auch wenn es ihnen nicht so gut geht wie bei uns. Doch die Kinder gehen gerne zur Schule, auch bei Hitze, und fragen morgens: „Guten Morgen, Frau Lehrerin, darf ich ihre Tasche tragen?“

Rhythmus, Bewegung und Tanz beflügeln die Konzentration.

Dies ist die Gelegenheit, um über schlechtes Benehmen zu sprechen, ohne dozierend zu wirken. Beiläufig spielen die Kinder den Unterrichtsbeginn in Afrika nach, mit Gesang und Tanz zur Förderung der Konzentration. Kurz: Ibo ist ein Tausendsassa in Sachen Sprache, Schauspiel, Musik oder Tanz. Ganz im Sinne von Lernen mit Kopf, Herz und Hand.

Nein, mit solchen Anregungen braucht der November kein trüber Monat zu bleiben, überhaupt kann mit Lesen jeder Tag ein Gewinn sein. Langeweile bleibt außen vor. Stattdessen heißt es, seiner Fantasie freien Raum zu lassen, anstatt etwa hüpfenden Comics hinterher zu schauen.

Michaela Harz ist dabei. Die Leiterin der Gemeindebücherei hat Ibo eingeladen und freut sich schon auf neue Leser. Die Gemeindebücherei Rheinzabern liegt nicht nur dicht bei der Grundschule, sondern sie hat auch ihr Programm nach den Wünschen der Kinder ausgerichtet.

Mit Dikum Dakum, Amadou oder Tanz der Löwen seien nur drei von Ibos Kinderbüchern erwähnt. Auch die kostenlose Ausleihe orientiert sich am Stundenplan der Grundschule mit Ganztagsbetrieb.

Öffnungszeiten: Montag 15.30-17.30 Uhr sowie Donnerstag 12:00 bis 15:00 Uhr. (gb)

v.r.: Schulleiterin Marika Rossell, Ortsbgm. Gerhard Beil, Büchereileiterin Michaela Harz und (kniend) der Kinderbuchautor Ibo.

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