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Kein akuter studentischer Wohnraummangel in Landau: Trotzdem Appell an Vermieter

13. März 2013 | Kategorie: Landau, Regional

Studenten finden in Landau ausreichend Wohnraum. Foto: Ahme

 

Landau. Ist der Wohnraum für Studenten in Landau knapp? Eine Umfrage der DGB/GEW-Hochschulgruppe hatte im Juni 2012 ergeben, dass mehr als 20 Prozent der Studierenden im ersten Semester gerne in der Universitätsstadt Landau wohnen würden, aber keinen Wohnraum finden würden.

Laut dieser Umfrage waren 84 Prozent der Studierenden insgesamt der Meinung, dass die Wohnraumsituation in Landau „prekär“ sei.

Das deutsche Studierendenwerk schätzt, dass  bundesweit rund 25.000 Wohnraumplätze fehlen. Die Hochschulgruppe hatte seinerzeit auf dem Rathausplatz Zelte aufgestellt, um, wie gesagt wurde, „auf diesen Missstand aufmerksam zu machen“. Außerdem gab es eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Stadtratsfraktionen und Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer sowie der Vorsitzenden des Studierendenwerks Vorderpfalz Fr. Diestel-Feddersen.

Die Wohnraumfrage lässt die Stadt sicherlich nicht, wie oft behauptet, kalt. In Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss ASTA, wendet sich Schlimmer an Bürger der Region um Landau. „Landau ist eine Universitätsstadt und als solche möchten wir unseren Studenten auch ausreichend Wohnraum zur Verfügung stellen. Ich möchte die Landauer Bürger bitten, sich unseren Studenten gegenüber offen zu zeigen und freistehende Wohnungen oder Zimmer zu vermieten“, so Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer im Gespräch mit Jakob Wagner, dem Vorsitzenden des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Universität Landau.

Zum Sommersemester, das am 1. April 2013 beginnt, rechnet die Universität Landau wieder mit 400-500 neuen Studenten, von denen wahrscheinlich die Hälfte eine Bleibe in Landau oder Umgebung sucht. Viele der neuen Studenten werden erst im Nachrückverfahren wenige Tage vor Semesterbeginn über ihren Studienplatz informiert und suchen daher recht kurzfristig eine neue Bleibe. Mit einem akuten Engpass auf dem Wohnungsmarkt wird nicht gerechnet, da der Studienanfang im Sommersemester nur für Lehramtsstudierende möglich ist und viele der Studenten aus Rheinland-Pfalz oder dem Saarland kommen. Trotzdem möchte Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer seinem Versprechen nachkommen, das er im gemeinsamen Ausschuss mit der Uni im vergangenen November gegeben hat und die Wohnsituation vor jedem Semesterstart gemeinsam mit dem AStA betrachten. Schlimmer appelliert an die Bevölkerung, auch zeitlich begrenzten Wohnraum und Zimmer zu vermieten, damit Studenten so die Stoßzeit im März und April überbrücken können bis sie eine passende Wohnung gefunden haben.

Oberbürgermeister Schlimmer betont, dass sich die Situation in den kommenden Jahren entspannen wird, da sich gleich mehrere neue Wohnheime in der Stadt Landau in Planung befinden. Studentenwohngebäude mit mehr als 300 Appartements werden zurzeit von der Baubetreuung Frederking GmbH in der Thomas-Nast-Straße und von der Jost Verwaltungsgesellschaft in der Neustadter Straße gebaut. Das Studierendenwerk Vorderpfalz hat außerdem Bauanträge für mehrere Gebäude im Quartier Vauban gestellt, in denen rund 170 Plätze entstehen sollen.

Etwa 500 Wohnplätze gibt es in Landau bereits in den bestehenden Wohnheimen in der Godramsteiner Straße, im Alten Gefängnis und Am Gutleuthaus, die teils privat und teils vom Studierendenwerk geführt werden. Oberbürgermeister Schlimmer fasst zusammen, dass sich die Zahl der Plätze in Studierendenwohnheimen nach Fertigstellung der laufenden Projekte damit auf ungefähr 1000 erhöhen wird. Durch diese Entlastung der Wohnsituation erhofft man sich auch günstigeren privaten Wohnraum in der Stadt.

Haus- oder Wohnungseigentümer, die Wohnungen oder Zimmer anbieten möchten, können sich an den AStA der Universität Landau wenden unter www.asta-landau.de oder per Email an campus@asta-landau.de. (desa/stadt-landau)

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