Jungvögel sind keine Haustiere: Die Eltern sind meist nicht weit

20. Juni 2016 | Kategorie: Landau, Rheinland-Pfalz, Vermischtes
Fütterung bei Bachstelzen. Foto: NABU

Fütterung bei Bachstelzen.
Foto: Andreas Trepte/www.photo-natur.de

Landau – es geht auf das Ende der Brutsaison zu und viele Jungvögel wagen sich aus ihren Nestern. Das bedeutet auch wieder verzweifelte Nachfragen beim NABU: Viele Tierfreunde wollen vermeintlich in Not geratenen Jungvögeln helfen und suchen Rat.

Jungvögel sollten grundsätzlich an Ort und Stelle gelassen werden. In den allermeisten Fällen wurden sie nicht verlassen und werden von den Eltern weiter umsorgt. Auch wenn die niedlichen Federbälle noch so herzzerreißend rufen, ist das zunächst kein Grund zur Besorgnis. Mit Bettellauten rufen die Kleinen nach ihren Eltern, die sie auch außerhalb des Nestes versorgen.

Die Jungtiere, die noch nicht richtig fliegen, aber bereits laufen oder hüpfen können, sitzen dann im halbhohen Geäst oder auf dem Boden. Bei Gefahr durch Katzen oder an vielbefahrenen Straßen sollten die Tiere einfach in den nächsten Busch gesetzt werden. Da der Geruchssinn bei Vögeln im Vergleich zu Säugetieren sehr gering ausgeprägt ist, nehmen die Eltern Brut nach einer kurzen Berührung wieder an.

Ein scheinbar verlassener Jungvogel sollte, um die Eltern nicht zu vertreiben, mit gebührendem Abstand mindestens eine Stunde lang beobachtet werden. Wenn in dieser Zeit kein Eltern- oder Geschwistervogel entdeckt wird, können Hilfsmaßnahmen sinnvoll sein.

Jungvögel sind Wildtiere, man darf ihnen nur im echten Notfall helfen. Als Haustiere sind sie überhaupt nicht geeignet.
Die beste Vogelhilfe ist im Übrigen der naturnahe Garten mit abwechslungsreichen, einheimischen Pflanzen.

Eine Broschüre mit Tipps über „Vögel im Garten“ mit Pflanzlisten, Bestimmungstafeln der wichtigsten Vogelarten und vielen weiteren Hinweisen rund um die Gefiederten Freunde gibt es für vier Euro in Briefmarken beim NABU, Brühlstraße 21, 76829 Landau. (red)

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