Julia Klöckner und Thomas Gebhart in Rülzheim: „Mit der Wahl die Weichen richtig stellen“

12. September 2013 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional

Viel Applaus erntete Bundestagsabgeordneter Dr. Thomas Gebhart von seinen Kollegen und vom Publikum.
Fotos: Licht
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Rülzheim – Finanzen, Arbeitsmarkt, Wirtschaft, der Zustand Deutschlands und Europas – diese Themen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung der CDU des Landkreises Germersheim.

Ursprünglich im Freien unter Platanenbäumen bei der St. Mauritius-Kirche geplant, musste Politiker und Gäste bei Regen ins Pfarrheim ausweichen – und diese kamen zahlreich.

Landrat Dr. Fritz Brechtel, Landtagsabgeordneter Martin Brandl und der Leimersheimer Bürgermeister Matthias Schardt, der im nächsten Jahr für das Amt des Verbandsgemeindebürgermeisters Rülzheim kandidiert, waren angetreten, um den CDU-Direktkandidaten der Südpfalz, Dr. Thomas Gebhart, noch einmal kräftig in den letzten Tagen des Wahlkampfs zu unterstützen. Prominente Unterstützung kam aus Mainz angereist: Ehrengast war die Vorsitzende der rheinland-pfälzischen CDU, Julia Klöckner.

Matthias Schardt danke sich eingangs Thomas Gebhart, der sich mit „ganzer Kraft“ der Südpfalz widme. Am Bau der Stadtbahn mit zwei Haltepunkten habe Gebhart entscheidend mitgewirkt, ebenso beim Hochwasserschutz für die Hördter Rheinaue, Kuhardt und Leimersheim. „Thomas Gebhart kennt die Anliegen, Wünsche und Schwierigkeiten aus vielen Gesprächen und Terminen vor Ort“, lobte Schardt die Arbeit des Abgeordneten.

Gebhart: „Ungerechtigkeiten beseitigen“

Thomas Gebhart selbst hob die Koalitionsarbeit der letzten Jahre hervor. Man habe viel erreicht – einen nahezu ausgeglichenen Haushalt, niedrigste Arbeitslosenzahlen, eine boomende Wirtschaft, gefüllte Sozialkassen. Dadurch gäbe es nun auch wieder Spielräume, einige „Ungerechtigkeiten zu beseitigen“, sagte Gebhart und nannte als Beispiel die Mütterrente. So sollen verbindlich ab dem 1. Januar auch Mütter, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, einen Rentenpunkt mehr bekommen: „Das macht 28 Euro mehr im Monat pro Kind.“ Gebhart dankte dafür ausdrücklich der Frauenunion, die in diesem Punkt nicht nachgelassen und den entsprechenden Druck ausgeübt habe.

Natürlich gäbe es weitere Herausforderungen in der Zukunft, betonte der Abgeordnete. So müsse man beispielsweise hart daran arbeiten, dass die Energiepreise bezahlbar blieben. Gebhart stellte auch deutlich die Position seiner Partei zur europäischen Finanzhilfe klar. Man helfe einigen anderen Ländern in Europa, natürlich. Auch, um dem Euro zu „helfen“ – und damit ebenfalls Deutschland. Hilfe sei jedoch auch daran geknüpft, dass die betreffenden Staaten sich intensiv um eine Konsolidierung ihrer Haushalte bemühten.

Keine Chance haben für die Union die Eurobonds (gemeinschaftlicher Schuldentopf für europäische Länder): „Wir lehnen das ganz entschieden ab“, betonte Gebhart.

In der Region müssten ebenfalls die Weichen richtig gestellt werden: „Seit Jahren erleben wir ein Trauerspiel, was die zweite Rheinbrücke betrifft. Wir brauchen dringend eine dauerhafte Entzerrung des Verkehrs an dieser Stelle.“ Grünes Licht hat der Bund bereits gegeben – nun appellierte Gebhart an die Regierungen in Mainz und Stuttgart, endlich das Baurecht herzustellen. Donnernder Applaus des Publikums zeigte, dass Gebhart den Nerv der Besucher getroffen hatte.

Inhaltlich auf einer Linie mit Thomas Gebhart, startete Julia Klöckner eine Charme-Offensive. „Tolle Jungs habt Ihr hier“, rief die CDU-Landesvorsitzende. Matthias Schardt kenne sie vom Studium, ein humorvoller und guter Freund. Martin Brandl sei eine absolut sichere Bank für die Südpfalz, ebenso der Landrat, der immer gute Laune habe und lache: „Vorsicht, wenn ein Politiker nicht lacht“, meinte Klöckner, „denn dann haben SIE nichts zu lachen.“

Ein besonders dickes Lob bekam Thomas Gebhart: Dieser habe in Berlin große Fußstapfen, das wisse die Kanzlerin, das wisse Volker Kauder. Gebhart sei ein hervorragender Klimapolitiker, der sowohl lokal denken als auch global unterwegs sein könne. Dabei sei er immer zuverlässig und bescheiden: „Einfach ein toller Kerl“, sagte Klöckner, die zur Freude zur Zuhörer auch noch Grüße von Altkanzler Helmut Kohl an die „Freunde aus Rülze“ ausrichtete.

Köckner: „Es lohnt sich, für Europa zu kämpfen“

Die RLP-CDU-Chefin bestätigte nochmals, dass Solidarität mit klammen Ländern in Europa notwendig sei, diese jedoch mitarbeiten müssten: „Das sagt einem schon der gesunde Menschenverstand: Man strengt sich an, wenn man muss.“ Es würde sich unbedingt lohnen, um Europa zu ringen, betonte Klöckner nachdrücklich. Deutschland als Exportland sei ein riesiger Profiteur. Zudem habe man eigentlich keine Euro-Krise, sondern es handele sich um eine Staatsschuldenkrise.

Aber nicht nur der wirtschaftliche Aspekt ist Klöckner wichtig: „Seit Jahrzehnten gibt es keinen Krieg mehr unter den Nationen Europas – das ist unbezahlbar. Wir müssen den Frieden auch für die kommenden Generationen erhalten.“

Wirtschaftlich stünde Deutschland jedoch so gut da wie noch nie zuvor, führte Klöckner aus: „Sieben Prozent Jugendarbeitslosigkeit gegenüber Spanien mit 50 bis 60 % – da stecken doch verdammt viele Chancen drin.“ Gewiss, man brauche es nicht schön zu reden, es gäbe nach wie vor „schwierige Beschäftigungsverhältnisse“, dennoch seien die Mehrzahl der Neueinstellungen ordentliche, sozialversicherte Jobs, sagte Klöckner.

Die CDU stünde für Innovationen in Forschung und Technik, beste Bildung („nicht die Kriterien an die Qualität anpassen“), auf weniger Staat und mehr Verantwortung des Einzelnen.

Mit einem Appell, unbedingt zur Wahl zu gehen, beendete Julia Klöckner ihre Rede: „In so manchem Land setzen Menschen für das freie Wahlrecht ihre Freiheit oder gar ihr Leben aufs Spiel.“ Eine kleine Nachhilfe in Sachen Wahlstimmen gab es gratis dazu: „Die Erststimme ist die Kandidatenstimme, die Zweitstimme die Parteistimme“, erklärte Julia Klöckner. Kleiner Scherz am Rande:„Damit Sie nicht durcheinander kommen, machen Sie am besten beide Kreuze bei der CDU.“

Eine Überraschung präsentierte ein Zuhörer: „ Thomas Gebhart und Ministerpräsidentin Malu Dreyer haben nicht dasselbe Parteibuch, aber dieselben Vorfahren“, demonstrierte der betreffende Herr dem erstaunten Publikum mit einer selbst erstellten Ahnentafel.

Zum Abschluss konnten sich noch die Gewinner eines Preisausschreibens freuen, das die CDU des Landkreises Germersheim organisiert hatte – Gebhart und Klöckner zogen die Gewinner der Gutscheine für Festungsführungen, Eintrittskarten für Hallenbäder und Restaurantgutscheine aus der Losbox. (cli)

 

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