Jubiläumkonzert: 170 Jahre Männerchor Wörth – älter als der Deutsche Chorverband

18. November 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Fast zwei Jahrhunderte alt ist der Wörther Männerchor.
Fotos: Stüber

Wörth – Mit dem Jubiläumskonzert „170 Jahre Männerchor Wörth“ am 9. November in der Festhalle Wörth hat das Jubiläumsjahr des Männerchors seinen Höhepunkt erreicht.

Geschäftsführer Jürgen Stieber eröffnete den Abend und begrüßte gegen 18 Uhr die Besucher in der gefüllten Festhalle.

In seiner Ansprache ging er unter anderem auf die Ereignisse im Gründungsjahr 1844 ein, sowie auf die Tatsache, dass der Männerchor älter als der Chorverband der Pfalz, ja sogar älter als der Deutsche Chorverband sei. Zuversichtlich blicke er in die Zukunft und hoffe, dass es den „Männerchor“ auch in 170 Jahren noch gebe.

Martina Blandfort

Im Anschluss übernahm Moderatorin Martina Blandfort das Wort, die bereits bei den Konzerten 2005 und 2009 charmant durch das Programm führte.

Sie leitete zum ersten Programmpunkt über, bei dem der Männerchor unter Begleitung von Pianist Matthias Wöschler die Stücke „Nachtgesang im Walde“, „Widerspruch“, jeweils von Franz Schubert, sowie „Wie herrlich ist’s im Grünen“ von Albert Lortzing vortrug.

Dass Matthias Wöschler ein ausgebildeter Konzertpianist ist und nicht nur begleiten kann, hat er eindrucksvoll mit der Soloeinlage des Stücks „Impromptu Ges-Dur op. 90 Nr. 3“ von Franz Schubert bewiesen.

Weiter ging es wieder mit dem Männerchor. Mit „Heideröslein“ von Gerhard Wind, „Ich hört ein Sichlein rauschen“ von Hans Heinrichs und „Das stille Tal“ von Franz Magnus Böhme konnten sich die Zuhörer davon überzeugen, dass auch ein Chor mit fast 70 Sängern leise und gefühlvoll singen kann.

Danach machte sich das Streichorchester des Europa Gymnasium Wörth unter der Leitung von Barbara Müller bereit. Die jungen Talente brachten die Stücke „Song Without Words“ von Gustav Holst und „Dionne Reel and Mouth of the Tobique“ nach einem Arrangement von Nick Neumann zum Besten. Ein hervorragender Auftritt, der mit Sicherheit eine Bereicherung des Abends war.

Vor der Pause kam schließlich der gemischte moderne Chor des Vereins, die „Living Voices“ auf die Bühne. Die Sänger unter der Leitung von Helmut Landes singen modern arrangierte Stücke, vorwiegend aus dem deutschen Sprachraum. Als Besonderheit konnten sich die Besucher über die Videoleinwand ein Bild über die vielfältigen Aktivitäten des Männerchors machen, die durch die Songs „Solang man Träume noch leben kann“, Es geht mir gut“, „Tage wie diese“, jeweils arrangiert von Peter Schnur und „Lasse redn“, ein Arrangement von Oliver Gies begleitet wurden.

Nach der Pause stand wiederum der Männerchor unter der Leitung von Winfried Quarz bereit. Chorleiter Quarz dirigiert den Chor nun bereits seit 1975 und feiert somit nächstes Jahr sein 40-jähriges Jubiläum. Ein weiteres Jubiläum besonderer Art kann auch ein aktiver Sänger verzeichnen.

Günther Stieber ist seit 60 Jahren als Solosänger im Verein aktiv. Martina Blandfort machte darauf aufmerksam und stellte die nun folgenden Titel vor, bei denen Günther im Sologesang zu hören war. „Exodus“ von Eddy Rhein, „Türkisches Schenkenlied“ von F. M. Bartholdy und „Adios mi chaparrita“ nach Karl-Josef Müller.

Im Anschluss war nochmals Pianist Matthias Wöschler mit dem „Chattanooga Night Train“ von Wolfgang Fuchs zu hören.

Auch der folgende Programmpunkt erwies sich als Glücksgriff. Der Oberstufenchor des Europa Gymnasium Wörth, geleitet von Ulrike Pfirrmann betrat singend die Bühne. Mit eindrucksvollen Choreografien, aber auch ausgewogenen Gesangsstimmen wurden die Besucher mit den Stücken „Theater, Theater“ von K. Eppstein, B. Meinunger, „Dr. Schiwago“ von Maurice Jarre, „Wir, wir, wir haben ein Klavier“ von Will Glahé und „Gabriellas Song“ von Stefan Nielsson verzaubert. Begleitet wurde der Chor von Tabea Köhler am Klavier, einer besonders begabten Schülerin von Matthias Wöschler, die auch schon bei Bundeswettbewerben erfolgreich war.

Den Abschluss des Konzertabends machte letztendlich der Männerchor und zeigte, dass er auch moderne Stücke darbieten kann. „Schau, was Liebe ändern kann“ von Andrew Lloyd Webber, „Weit, weit weg“ nach einem Arrangement von Lorenz Maierhofer und „Rhythmus der Zeit“ von Cy Coleman wurden vom Publikum begeistert aufgenommen. Somit war es nicht verwunderlich, dass noch eine Zugabe gefordert wurde. (ms/red)

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