Joa: Kritik an Altersbestimmungsverfahren für minderjährige Flüchtlinge: „Altersangaben hätten kontrolliert werden müssen“

21. Februar 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional

Matthias Joa.

Kreis Germersheim – Landrat Dr. Fritz Brechtel hat am Dienstag die erneute Überprüfung des Alters aller unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im Kreis Germersheim angeordnet, in Zweifelsfällen auch mit medizinischen Methoden.

Hintergrund ist das medizinische Gutachten zu dem afghanische Asylbewerber, der unter dringendem Tatverdacht steht, die 15-jährige Mia in Kandel getötet zu haben. Er wurde zuvor als etwa 15 Jahre alt eingestuft. Der Vater des Opfers hatte kurz nach der Tat Zweifel daran geäußert. Nun hat das Gutachten ergeben, dass er zwischen 17,5 und 20 Jahre alt sein muss, wie die Staatsanwaltschaft Landau am Dienstag mitteilte.

Matthias Joa, migrationspolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion und AfD-Landtagsabgeordneter für den Kreis Germersheim, übt Kritik an der in Rheinland-Pfalz üblichen Praxis zur Altersbestimmungen von minderjährigen Ausländern.

„Als junger Mann von vermutlich 20 Jahren hätte er nie dieselbe Klasse wie eine 15-Jährige besuchen dürfen. Mia wurde zum Verhängnis, dass der Jugendschutz hier total versagt hat“, schreibt Joa in einer Pressemeldung. Der Afghane habe „von Anfang an gelogen“, um sich unter anderem eine „komfortable Versorgung“ zu erschleichen.

Ermöglicht hätten diesen „Betrug die Fahrlässigkeit der Behörden“ in Rheinland-Pfalz: „Im Gegensatz zum Saarland werden hier die Selbstauskünfte unbegleitet eingereister junger Männer praktisch nie durch medizinische Altersprüfungen verifiziert. Stattdessen finden nur sogenannten ´Inaugenscheinnahmen´ statt, bei denen die Angaben der jungen Männer in der Regel übernommen werden.“

Das Ergebnis seien „amtliche Fake-Daten“, die einen massenhaften Missbrauch von Kinder- und Jugendhilfeleistungen ermöglichten, der den Steuerzahler „Abermillionen“ koste.

„Zugleich wird der Jugendschutz ins Gegenteil verkehrt: Statt schwächere Minderjährige zu schützen, werden sie in Schulklassen und Begegnungsstätten mit volljährigen jungen Männern zusammen gebracht.“

Joa betonte, dass die AfD prangert dies seit Jahren anprangere und medizinische Alterskontrollen fordere: „Zuletzt hat sie dazu im Landtag Rheinland-Pfalz und in den Städten Trier und Koblenz fundierte Anträge eingebracht, die ohne stichhaltige Argumente abgeschmettert wurden“

Joa spricht von einer „fahrlässige Praxis der Inaugenscheinnahmen“ und macht besonders Integrationsministerin Anne Spiegel (Grüne) für das „wissenschaftlich nicht evaluierte Verfahren“ verantwortlich: „Politik und Behörden haben hier versagt.“

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6 Kommentare auf "Joa: Kritik an Altersbestimmungsverfahren für minderjährige Flüchtlinge: „Altersangaben hätten kontrolliert werden müssen“"

  1. Pala Tina sagt:

    Herr Joa hat in allen Punkten recht!

  2. Demokrat sagt:

    Dieser Kommentar trifft es auf den Punkt. Die Wahrheit können und wollen die eingefleischten (noch) Volksparteien nicht sehen. Gerade eine Partei wie die SPD wird weiter abgestraft und bewegt sich in Richtung unter 10 % der Wählerstimmen. Genau dieses politische Versagen ist der Grund für das verlogene Vorgehen gegen Parteien wie die demokratisch gewählte AfD.
    Es ist die Angst vor dem Verlust der Macht was diese Parteien noch eint.

  3. Johannes Zwerrfel sagt:

    „Als junger Mann von vermutlich 20 Jahren hätte er nie dieselbe Klasse wie eine 15-Jährige besuchen dürfen. Mia wurde zum Verhängnis, dass der Jugendschutz hier total versagt hat“, schreibt Joa

    „Politik und Behörden haben hier versagt.“
    ——————
    Völlig richtig!
    Aber auch unsere Nazi-Blubber-Heulbojen wie Tobi, Chris und Helmut tragen Mitschuld, da sie den BahnhofsklatscherWahn gesellschaftlich mitgetragen haben, und auch heute noch OBLIGATORISCHE Altersbestimmungen ablehnen!

  4. Aufgewachte sagt:

    Ich kann Matthias Joa und den Kritikern der derzeitigen“Asylpraxis“, die eigentliche keine wirkliche Asylpolitik , sondern eher eine verlogene Einwanderungspolitik ohne Kontrollen ist, nur beipflichten. Wie brachte es neulich jemand auf den Punkt: Über Spanien lacht die Sonne, über Deutschland die ganze Welt. Der Größenwahn der Migrationsagenda und die geschürte und vollkommen substanzlose Phobie vor einem Wiederaufleben des Nationalsozialismus lenken nur von den tatsächlichen Problemen ab und eröffnen einer globalfaschistischen Ideologie Tür und Tor.

  5. Rolf sagt:

    Saarbrücker Zeitung vom 08. Januar 2018:

    „Nach der Röntgenaufnahme sind „254 der 528 Personen (bei denen die Minderjährigkeit im Jahre 2017 angezweifelt wurde) als volljährig eingestuft worden“