Donnerstag, 25. April 2024

Islamisten in Mali legen Minenfelder gegen Bundeswehr an

26. Oktober 2012 | Kategorie: Nachrichten

Berlin/Bamako. Der geplante Einsatz der Bundeswehr im westafrikanischen Mali könnte gefährlicher werden als bisher gedacht.

Kämpfer der islamistischen Rebellen-Bewegung „Ansar al Din“ („Verteidiger des Glaubens“) legen bereits Minenfelder gegen mögliche westliche Truppen an. Die Minen stammen aus libyschen Waffenlagern und wurden nach dem Sturz des Langzeit-Diktators Muammar al Gaddafi in Libyen von Tuareg-Rebellen und Mitglieder der „Al Qaida im islamischen Maghreb“ (AQM) gestohlen. Über beide Gruppen gelangten die Waffen in den letzten Monaten auch in die Hände von Ansar al Din in Mali, da die Islamistengruppe eng mit AQM-Mitgliedern und den Tuareg kooperiert. Auf dem gleichen Weg erhielten die Islamisten in Mali auch Kalaschnikows, Panzer- und Fliegerfäuste sowie Granaten aus ehemaligen libyschen Beständen.

Seit dem Militärputsch im Frühjahr flüchteten über 250.000 Malier infolge der politischen Instabilität, der unsicheren Lage und des mangelhaften Zugangs zu Nahrungsmitteln und Wasser in die Nachbarländer Burkina Faso, Mauretanien und Niger. Anfang Oktober 2012 ernannte die UNO den ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Romano Prodi zum Beauftragten für den Sahel. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verabschiedete am 12. Oktober 2012 eine Resolution, in der der Erhalt der staatlichen Einheit Malis gefordert wird. Ein militärischer Einsatz der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft deutet sich an.

Mittlerweile wird ein Bundeswehreinsatz immer wahrscheinlicher. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) bewertete die Wiederstabilisierung des Lands als Frage „der – unserer- eigenen Sicherheit“. Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) ist der Meinung, künftig drohe in Mali ein zweites Afghanistan. Ex-Generalinspekteur Harald Kujat andererseits warnte vor einem „Bundeswehr-Abenteuer“. Im Norden des Landes sollen Gruppen , die mit Al-Kaida verbunden sind, ein Gebiet von der Größe Frankreichs kontrollieren.

(red/dts Nachrichtenagentur)

 

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