Freitag, 19. April 2024

Internetnutzer wollen Passwörter nicht gegen Fingerabdruck tauschen

13. Juni 2016 | Kategorie: Wirtschaft
Foto: dts nachrichtenagentur

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Berlin  – Deutsche Internet-Nutzer lehnen biometrische Daten wie Fingerabdrücke als Ersatz für Online-Passwörter ab. Rund zwei Drittel (64 Prozent) der Deutschen halten biometrische Daten für teilweise bedenklich oder sogar sehr bedenklich.

Insbesondere junge Nutzer der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre lehnen die Biometrie ab (51 Prozent). So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Marktforscher von YouGov im Auftrag von GMX und Web.de, die der „Welt“ exklusiv vorliegt.

43 Prozent aller Befragten gaben an, Fingerabdrücke, biometrische Gesichtsprofile oder das individuelle Iris-Muster nicht bei den Anbietern von Onlinediensten wie Facebook, Twitter oder Ebay hinterlegen zu wollen.

Ein Drittel der Befragten fürchtet technische Störungen oder Sicherheitsprobleme. Nur zehn Prozent der Umfrage-Teilnehmer halten die Biometrie für besser als die herkömmliche Passworteingabe; lediglich acht Prozent sehen das Sammeln dieser Daten unkritisch. „Seit es das Internet gibt, melden sich Nutzer mit Passwörtern bei Online-Diensten an.

Das Verfahren ist so stark mit der Internet-DNA verknüpft, dass alternative Methoden wie biometrische Authentifizierung aktuell noch kein Thema für den Massenmarkt sind“, sagte Jan Oetjen, Geschäftsführer von GMX und Web.de, im Gespräch mit der „Welt“.

Damit erleichterten sie Hackern den Angriff: „20 Prozent der deutschen Internet-Nutzer verwenden laut einer von uns beauftragten repräsentativen Umfrage dasselbe Passwort für mehrere oder sogar alle Internet-Dienste“, sagte Oetjen.

„Idealerweise ist jeder Dienst mit einem individuellen Passwort geschützt. Diese Sicherheitsmaßnahme setzen aktuell aber nur 26 Prozent der Nutzer um.“ 37 Prozent der deutschen Internet-Nutzer wechseln das Passwort für ihre wichtigsten Dienste laut der Umfrage nur alle sechs Monate. 16 Prozent wechseln Passwörter nie und 19 Prozent weniger als einmal pro Jahr. (dts Nachrichtenagentur)

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