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„Ich bin so happy“: Ein Ferientag bei den Römern

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Viel Spaß hatten die Kinder beim Entdecken der Römerwelt im Terra Sigillata Museum Rheinzabern.
Fotos: v. privat

Rheinzabern – Was kann den Erfolg eines abwechslungsreichen Ferientages besser ausdrücken, als die kleine Notiz der achtjährigen Lucia, die sie den Betreuerinnen bei der Verabschiedung in die Hand drückte?

„Ich bin so happy“ – das war das schönste Kompliment an die Helferinnen. Beim heutigen Angebot der Freizeitindustrie ist dies durchaus keine Selbstverständlichkeit. Doch der Verein Terra Sigillata Museum hatte mit seinem Angebot im Rahmen des Ferienprogramms der Gemeinde offensichtlich den Nagel auf den Kopf getroffen.

Kultur und Kulinarisches gingen dabei eine gute Verbindung ein.

Pünktlich um 10 Uhr ging es im Museum los. Die Kinder lernten zunächst einiges über den Werkstoff Ton und seine Verarbeitung. Viel Spaß hatte man bei der lebhaften Darstellung der Brennofen-Bestückung mit Holz, was zur Römerzeit Kinderarbeit bedeutete.

Da sie später eine Minerva-Miniatur abformen durften, schauten sich die Kinder das Fünf-Götter-Relief genauer an. Erstaunlich, welche Einzelheiten beim genauen Betrachten sichtbar wurden.

Da hat Apoll ein Musikinstrument zum Attribut, Minerva sitzt eine weiße Eule zu Füßen, Vulcan sitzt, weil er einen Klumpfuß hat und sich deshalb mit dem Hammer auf dem Amboss abstützen muss, Merkur trägt einen Flügelhelm und hat einen Geldbeutet in der Hand, während Fortuna ihr Füllhorn zur Schau stellt.

Im Werkraum des Museums hatte mittlerweile Andrea Weigel schon alles fürs Töpfern bereitgestellt. Aufmerksam folgten die Kinder den Anweisungen der Töpfermeisterin und machten sich mit Begeisterung an ihre Aufgabe, den Ton in die Model zu pressen.

Das verlangte einige Anstrengung und Fingerkraft. Die fertigen Figuren wurden dann noch bemalt. Zurzeit trocknen die Kinder-Kunstwerke aus Ton, ehe sie gebrannt werden können. Ab Ende der Ferien liegen die Figuren im Terra-Sigillata-Museum zue Abholung bereit.

Bevor es endlich etwas Römisches zu essen gab, mussten die Kinder noch fleißig Kräuter schnippeln und Gewürze in einer römischen Reibeschale mörsern. Das Ergebnis war Moretum, die römische Käsecreme, die allen hervorragend schmeckte. Als Dessert gab es Früchte, die auch schon die Römer kannten.

Zum Abschluss legten die Teilnehmer ein Mosaik aus Papier und Glitzerfolie, und wer schon fertig war, durfte noch versuchen, ein Puzzle des Fünf-Götter-Reliefs zu komplettieren.

Ausgerichtet wurde die Aktion des Museumsvereins von Sieglinde Seibold, Birgit Maczek und Andrea Weigel. (Sieglinde Seibold)

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