Donnerstag, 18. April 2024

Hohe Abbrecherquote bei Bundeswehr: SPD fordert de Maizière zum Handeln auf

4. Januar 2013 | Kategorie: Politik

Neue Rekruten bei ihrer Vereidigung. 30 % halten nicht durch und brechen ihren Dienst vorzeitig ab. Foto: Licht

 

Berlin – Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, hat die hohe Abbrecherquote bei freiwillig Wehrdienstleistenden in der Bundeswehr beklagt und Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) zum Handeln aufgefordert.

„Man kann bei einer Abbrecherquote von 30 Prozent nicht mehr behaupten, das sei normal und die jungen Leute hätten falsche Vorstellungen – so wie es der Minister tut“, sagte er. Vielmehr müssten die Bundeswehr und de Maizière sicherstellen, dass die jungen Leute mit den richtigen Vorstellungen angeworben würden und ein klares Bild von der Bundeswehr bekämen. „Das hin und wieder schräge und unglückliche Werbekonzept lädt möglicherweise gerade die Falschen ein“, so Arnold. „Der Minister sollte dafür sorgen, dass der Soldatenberuf als das dargestellt wird, was er ist: nämlich kein Abenteuer.“

Die Truppe wirbt mit dem Slogan „Wir. Dienen. Deutschland.“ Für die Nachwuchsgewinnung standen ihr 2012 rund 29 Millionen Euro zur Verfügung. 2011 waren es lediglich 16 Millionen Euro gewesen. Der SPD-Politiker kritisierte zudem die Art der Ausbildung. Man könne nicht weiter machen wie mit Wehrpflichtigen. „Man muss den Dienst so organisieren, dass die jungen Leute gefordert sind und am Freitag nach Hause fahren in dem Bewusstsein, sie haben was geleistet und gelernt“, mahnte er. Es gebe noch zu viel Leerlauf.

Das Verteidigungsministerium hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass die Abbrecherquote von 27 auf 30,4 Prozent gestiegen sei. Der Verteidigungsminister hatte bereits vor einigen Monaten erklärt, manche kämen mit offenbar verfehlten Erwartungen zu den Streitkräften. (dts Nachrichtenagentur)

 

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen