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Hoffnung für das Kreisaltenpflegeheim SÜW – Arbeitsgruppe zur Rettung nimmt Arbeit auf

17. Juli 2013 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Landrätin Theresia Riedmaier hat die Arbeitsgruppe ins Leben gerufen.
Foto: Licht

Bad Bergzabern – Am Montag hat erstmals die von Landrätin Riedmaier vorgeschlagene und nun eingerichtete Arbeitsgruppe getagt. Das von der Schließung bedrohte Altenheim soll den Betrieb weiterführen können. 

Die Arbeitsgruppe hat den Auftrag, eine Empfehlung an die Kreisgremien zu erarbeiten. Die Sitzungen sind nicht öffentlich.

Wichtigste Punkte sind die Darstellung der finanziellen Entwicklung, eine Kostenschätzung für notwendige Sanierungsmaßnahmen, ein Protokoll der Gefahrenverhütung, eine Bewertung der Räumlichkeiten, eine Tabelle über Pflegesätze der Häuser in der näheren Umgebung im Vergleich und Auszüge aus den Haushaltsverfügungen der ADD seit 2007.

Die Arbeitsgruppe verständigte sich darauf, in der nächsten Sitzung zwei Themen vertiefend zu bearbeiten, nämlich die baulichen Sanierungsnotwendigkeiten einschließlich des finanziellen Investitionsbedarfs – dies hat auch Folgen für die Pflegesätze. Besonders unter die Lupe genommen werden sollen die Fragen der Wirtschaftlichkeit und der laufenden Kosten.

Landrätin Riedmaier bat die Mitglieder der Arbeitsgruppe, bis zum Ende der Sommerferien ihre eigenen Vorschläge für das Kreisaltenpflegeheim zu formulieren und in die Diskussion einzubringen. Sie erhielt von der Arbeitsgruppe die Ermächtigung, Interessenten aus dem sozial-gemeinnützigen Bereich das Haus vorzustellen.

Bei dem voraussichtlichen Arbeitsprogramm war sich die Arbeitsgruppe am Ende der ersten Sitzung darüber einig, dass „mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass mit einer Schließung des Kreisaltenpflegeheimes Südliche Weinstraße bereits zum Jahresende 2013 nicht gerechnet werden muss.“

Heimleiter Niederer:  Pflicht zur permanenten Dokumentation frisst Zeit

Heimleiter Hubert Niederer bedauerte die deutlich angespannte Kostensituation, die derzeit nur „Instandsetzungsleistungen bei Bedarf“ zuließen. Kritik übte er an einer „in Deutschland grassierenden Pflicht“ zur Dokumentation sprichwörtlich jeder kleinsten Pflegetätigkeit, die bis zu 30 Prozent der Arbeitszeit „seines“ unverändert hoch motivierten Personals beanspruche – Zeit, die für die persönliche Zuwendung fehle. Zuwendung jedoch sei das Charakteristische, das eine soziale Einrichtung auszeichnen müsse.

Niederer sieht die Lage des Kreisaltenpflegeheims (Herzog-Wolfgang-Straße 5) als einen nicht zu unterschätzenden Faktor für die Attraktivität des Hauses. Die im ehemaligen Schloss-Gesindehaus ansässige Einrichtung für vollstationäre Pflege sei praktisch permanent „ausgebucht“, weil sich die Heimbewohner im Zentrum der südpfälzischen Kurstadt mit den daraus folgenden „kurzen Wegen in die ‚City‘ “ sehr wohlfühlten. (cli/red)

Information:

Der Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Theresia Riedmaier gehören an:

Für die Kreistagsfraktionen Matthias Ackermann (CDU),
Klaus Stalter (SPD), Kurt Wagenführer (FWG), Fritz Job (FDP) und Ulrich Mann (Grüne); die Vorsitzende des Heimbeirats, Felicitas Bender, der Vorsitzende des Personalrats, Kurt Wayand und Bad Bergzaberns Stadtbürgermeister Harald Bratz. Geschäftsführer Helmut Niederer sowie Mitarbeiter der Kreisverwaltung wirken ebenfalls mit.

Die Arbeitsgruppe befürwortete, weitere Mitglieder aufzunehmen, nämlich Bürgermeister Bohrer für die Verbandsgemeinde Bad Bergzabern und Dekan Zoller für den Arbeitskreis „Leben und Wohnen im Alter BZA“. Weiter werden eingeladen: Gitta Adam, Pflegedienstleiterin, und Jürgen Bicking, Vorsitzender des Seniorenbeirats der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern.

Die Beteiligten sind sich einig, die Arbeitsgruppe nicht weiter zu vergrößern, um die Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Bei Bedarf können jedoch fachlich ausgewiesene Persönlichkeiten – je nach Thematik – hinzugezogen werden.

 

 

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