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Hirsch und Ingenthron sind vereidigt: Gemeinsames Miteinander für die Stadt Landau

OB Schlimmer mit seinem Nachfolger Thomas Hirsch (r.) und dem zukünftigen Bürgermeister Dr. Ingenthron. Fotos: Pfalz-express/Ahme [1]

OB Schlimmer mit seinem Nachfolger Thomas Hirsch (r.) und dem zukünftigen Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron.
Fotos: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Die zukünftige Landauer Stadtspitze Thomas Hirsch und Dr. Maximilian Ingenthron sind gestern im zweiten Teil der öffentlichen Stadtratssitzung im Alten Kaufhaus vom noch amtierenden OB Hans-Dieter Schlimmer vereidigt worden.

Schlimmer wird die Amtsgeschäfte noch bis zum 31. Dezember führen. Danach wird er das „Staffelholz“ weitergeben.

Die Vereidigung des zukünftigen OB Thomas Hirsch und Bürgermeisters Ingenthron sorgte für ein volles Haus. Natürlich waren auch die Familien vor Ort um dieses denkwürdige Ereignis mitzuerleben.

Viele Bürger fanden den Weg ins Alte Kaufhaus um bei der Vereidigung dabei zu sein. Foto: Pfalz-Express/Ahme [2]

Viele Bürger fanden den Weg ins Alte Kaufhaus um bei der Vereidigung dabei zu sein.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Schlimmer, dem eine gewisse Wehmut schon anzumerken war, fand trotzdem humorige Worte, so zum Beispiel für die „bescheidene Landauer Amtskette“, die er dann im Laufe des Abends an Hirsch weiter geben konnte.

Lobende Worte fand er für Hirsch, („ein gelernter Demokrat“) und Ingenthron („erfahrener Kommunalpolitiker“). Beide werden mit Wirkung vom 1. Januar 2016 ins Beamtenverhältnis auf Zeit übernommen und betreuen die Dezernate 1 (Hirsch) und 2 (Ingenthron).

Schlimmer lobte auch den fairen Wahlkampf um den OB-Posten: „Sie haben nicht gegeneinander gekämpft, sondern ihre Positionen vertreten. Thomas Hirsch konnte dabei die Bürger mehrheitlich überzeugen“.

Er verglich das Amt eines Oberbürgermeisters mit der Führung eines mittelständigen Unternehmens. Oberbürgermeister seien Takt-und Impulsgeber und motivierten so die Bürger. „Ich bitte Sie als Bürgerschaft, loyal zu unserem Rat und der Stadtspitze zu stehen, wie Sie zu mir gestanden haben“ sagte er eindringlich und erinnerte an schwierige Zeiten, die es durchaus auch in seiner Amtszeit zu bewältigen gab.

Die Amtskette ist übergeben. Foto: Pfalz-Express/Ahme [3]

Die Amtskette ist nun übergeben.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Thomas Hirsch habe eine hervorragende Ausbildung absolviert. „Ich glaube, es gibt Niemanden, der das Amt besser ausüben kann, als du“, so Schlimmer. Glück gehöre aber auch zu einer erfolgreichen Amtszeit- „aber das wirst du haben, Thomas“.

Der scheidende OB wünschte auch dem zukünftigen Bürgermeister eine glückliche Hand und ein gutes Miteinander in der Stadtspitze, zusammen auch mit Beigeordnetem Rudi Klemm, der gestern leider nicht dabei sein konnte.

Vereidigung von Dr. Ingenthron. Foto: Pfalz-Express/Ahme [4]

Vereidigung von Dr. Ingenthron.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

„Mit Landau verbindet mich viel“, so Ingenthron. Er wolle ein guter Bürgermeister sein „mit kritischer Distanz, wo nötig, mit Neigung und Nähe, wo immer das möglich ist.“

„Der größte Schatz einer Stadt sind ihre Menschen.“ Für sie wolle er sich mit ganzer Kraft, Leidenschaft, Engagement und guten Ideen einsetzen. (desa)

Beifall für den zukünftigen OB Hirsch. Foto: Pfalz-Express/Ahme [5]

Beifall für den zukünftigen OB Hirsch.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

 

Rede Thomas Hirsch

Zunächst einmal herzlichen Dank, dass Sie alle gekommen sind.

Dies ist nicht die Stunde der langen Reden, dies ist für mich vor allem die Stunde des Respektes und der Dankbarkeit:

– Des Respektes vor der Wahlentscheidung der Bürgerinnen und Bürger und der Dankbarkeit für das in mich gesetzte Vertrauen.

– Des Respektes vor den großen Leistungen der bisherigen Persönlichkeiten an den Spitze unserer Stadt und der Dankbarkeit für die gute Entwicklung, die Landau in den letzten Jahrzehnten nehmen durfte.
– Des Respektes vor allen, die sich für unsere Stadt, ganz gleich ob im Hauptberuf oder im Ehrenamt, einsetzen und der Dankbarkeit – insbesondere auch gegenüber meiner Familie, die es mir in der Vergangenheit erst möglich machte, meinen Einsatz in dem bekannten Maß zu leisten.

– Des Respektes vor den großen Herausforderungen, die vor uns liegen und der Dankbarkeit für die vielen Zusagen, uns in der neuen Stadtspitze bei deren Bewältigung zu unterstützen.

Eine solidarische Gesellschaft, das war und ist die Intention meiner Arbeit.

Die Schaffung von Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten, wird dabei eine der größten Aufgaben sein, der wir uns als Stadt zu stellen haben.

Da ist es aus meiner Sicht ein gutes Zeichen, dass ich als künftiger OB just heute Mittag in Mainz für unsere Stadt ein Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen in Rheinland-Pfalz mitunterzeichnen konnte.

Nicht als Allheilmittel, aber als überörtlichen Beitrag zu den hier vor Ort bereits gestarteten Maßnahmen, die wir mit einem dezernatsübergreifendem Ansatz zur Stadtentwicklung in der neuen Stadtspitze kraftvoll voran bringen wollen.

Ich freue mich auf die neue Aufgabe, auf die Möglichkeit meine bisherigen Erfahrungen in die künftige Stadtentwicklung einzubringen – und ich möchte mich in diesem Zusammenhang auch bei Dir, lieber Hans-Dieter, für das vergangene Miteinander bedanken.

Vor acht Jahren habe ich Dir hier an dieser Stelle versichert, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, damit wir gemeinsam eine gute Arbeit abliefern – ohne Taschenspielertricks, im Sinne eines fairen Ringens um die besten politischen Ideen, um die innovativsten Lösungen und ihre beste verwaltungsmäßige Umsetzung.

Wir waren in diesen acht Jahren nicht immer einer Meinung, aber wir hatten immer das Wohl der Stadt im Blick und dafür sind wir gemeinsam in gegenseitiger Loyalität eingetreten und ich glaube das Ergebnis kann sich sehen lassen. Meinen Dank an Dich an dieser Stelle!

Ich freue mich nun auf die Zusammenarbeit mit Dir, lieber Max als Bürgermeister und Rudi Klemm als Beigeordnetem, auf das Zusammenwirken mit den Fraktionen des Stadtrates, den Beschäftigten der Stadtverwaltung, den Institutionen, Verbänden und Vereinen sowie allen Menschen, die unsere Stadt ausmachen. Ich möchte an dieser Stelle für das konstruktive Miteinander und das faire Ringen um das Beste für unsere Stadt nochmals werben.

Lassen Sie uns mit Zuversicht und Gottvertrauen an der Zukunft unserer Stadt bauen – allerdings stets in dem demütigen Bewusstsein des Psalmisten: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen, wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.“

Glück auf und Gottes Segen für unsere Stadt!

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