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„Vermessung der Welt“-Autor Kehlmann: Verhältnis Literatur und Film spannend erklärt

4. Juni 2013 | Kategorie: Landau, Regional, Regional

Dr. Anja Ohmer freut sich: Die neuen Poetikdozenten Kehlmann (links) und Wendrich sprechen über das vielseitige Thema Film und Adaption eines literarischen Stoffes. Foto: Ahme

Landau. Zurückhaltung ist ihre Sache, doch wenn Daniel Kehlmann und Thomas Wendrich über ihre Arbeit sprechen, sind sie ganz anders und kommen regelrecht aus sich heraus.
Die Beiden sind die neuen Inhaber der Landauer Poetik-Dozentur, die seit 2010 zum fünften Mal in Folge stattfindet.

Dr. Anja Ohmer, Leiterin des Zentrums für Kultur und Wissensdialog, die auch als Veranstalterin der Poetry Slams bekannt ist, betreut dieses Projekt und stellte die Ziele und natürlich die Inhaber der Dozentur ausführlich im Pressegespräch vor.

„Einmal im Semester kommen namhafte Literaten und Größen des Kulturbetriebs nach Landau. Die Poetikdozentur ist dialogisch angelegt“, so Ohmer. Diese Personen stehen persönlich oder thematisch miteinander in Verbindung wie zum Beispiel das Ehepaar Tom Buhrow und Sabine Stamer, die im letzten Semester über ihre Sicht auf Deutschland sprachen und im Dialog mit Abbas Khider viele neue Ideen sammeln konnten. Gemeinsam halten sie Vorlesungen, führen ein Podiumsgespräch, geben Einblick in ihr Werk.

Darüber hinaus bieten die Dozenten eine Lehrveranstaltung für die Studierenden an. Die Poetik-Dozentur möchte Studierenden aber auch interessierten Laien die Möglichkeit geben, Literatur aus der Sicht des Schriftstellers zu verstehen und lebendig werden zu lassen. Aus Bewährtem soll Neues im Dialog der beiden Poetikdozenten entstehen – auch das ein Ziel des Projekts.

Nun hat man sich dieses Semester dazu entschlossen, das Thema Film zu beleuchten. „Es hat eine Riesen Relevanz“ sagt Ohmer, „und ist ein Leitmedium der Kulturwelt“. Wie sieht das Spannungsverhältnis zwischen Literatur und Film aus, was macht eine Literaturverfilmung aus? Fragen, die Autor Kehlmann und Drehbuchautor Wendrich jeder für sich heute Abend beantworten werden.

So viel vorab: Kehlmann hat in Wendrich „den richtigen Gesprächspartner gefunden“. Wendrich sei Spezialist für Adaptionen literarischer Vorlagen. „Ich lasse mich vom Instinkt leiten, ein Adaptionsschema habe ich nicht“, sagt Thomas Wendrich, Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler. Er hat das Drehbuch zur Verfilmung von Kehrmann´s Buch „Ich und Kaminski“ geschrieben. „Ein Drehbuch ist eine technische Zeichnung und quasi Gebrauchsanweisung für den Regisseur“, so Wendrich. Der Regisseur ist in diesem Fall Wolfgang Becker („sehr akribisch“). Man befindet sich im fünften Drehtag, der Film soll bis August abgedreht sein.

Mehr wollten die Beiden nicht verraten, um nicht die Spannung vorweg zu nehmen.

Daniel Kehlmann spricht am 4. Juni, 19 Uhr in der Festhalle über „Die Kunst der Adaption. Wie aus Büchern Filme werden“. Danach folgt ein Gespräch mit Thomas Wendrich.

Am 5. Juni, 19 Uhr spricht Daniel Kehlmann im Universum Kinocenter, 19 Uhr „Vom Buch zum Film: Die Vermessung der Welt“ und am 6. Juni zeigt das Unikino den Film „Die Vermessung der Welt, Uni Landau, Hörsaal 1, Eintritt frei.

Daniel Kehlmann Werke: Die Vermessung der Welt (damit wurde Kehlmann 2005 zum Bestsellerautor), Beerholms Vorstellung, Unter der Sonne, Der fernste Ort, Mahlers Zeit, Ich und Kaminski, Wo ist Carlos Montufar?, Requiem für einen Hund. (desa)

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