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90 Jahre SPD Klingenmünster – 90 Jahre Engagement für die Gemeinde

8. September 2013 | Kategorie: Allgemein, Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional, Regional

 

Auf der Jubiläumsfeier wurden langjährige Mitglieder und Neumitglieder von Landrätin Theresia Riedmaier und SPD-Bundestagskandidat Thomas Hitschler geehrt.
Fotos: Licht
Fotogalerie am Textende

Klingenmünster – Der SPD Klingenmünster feierte am 6. September ein großes Jubiläum: Seit 90 Jahren sind die Genossen dort im Ortsverein organisiert.

Eine ganz besondere Gruppe seien sie immer gewesen, bestätigten die Festredner und Ehrengäste. Und derer erschienen viele: Ex-Ministerpräsident Kurt Beck, Staatsminister Alexander Schweitzer, Landrätin Theresia Riedmaier, Bundestagskandidat Thomas Hitschler (Vorsitzender der südpfälzischen SPD) und Verbandsgemeindebürgermeister Hermann Bohrer kamen in die Keysermühle, um dem umtriebigen Ortsverein zu gratulieren. Heiner Pfaff gestaltete den musikalischen Teil mit Gesang und Gitarre.

Mit Freude und Stolz blicke man auf die 90 Jahre zurück, sagte der Erste Vorsitzende Wolfgang Keule. Viele Monate habe man sich auf diesen Tag vorbereitet, Bilder- und Schriftdokumente gesammelt und gesichtet.

Herausgekommen ist ein umfang- und erinnerungsreicher Blick zurück in die Geschichte des Ortsvereins – mit einem Bildervortrag und einer gelungenen Broschüre.

Angefangen vom Gründer Heinrich Degitz im Frühjahr 1923, als im fernen Berlin der Weimarer Republik Friedrich Ebert SPD-Reichspräsident war, bis hin zu gemeinsamen Ausflügen und Reisen des Ortsvereins gab es unter den Gästen beim Bildvortrag viele „Ah“s und „Oh“s – erkannte man doch alte Freunde und Weggefährten oder sich selbst wieder auf den Fotos.

Während der Nazi-Zeit mussten die Klingenmünsterer SPDler wie ihre Genossen im übrigen Deutschland ihre politische Tätigkeit aufgrund der Repressalien der Machthaber nahezu einstellen. 1946 begann dann die politische Arbeit erneut mit Peter Stark als erstem Vorsitzenden nach dem zweiten Weltkrieg. Ein Höhepunkt im Jahr 1961 war der Besuch von Willi Brand, der den Ort und die Burg Landeck besuchte und den Aufenthalt dort sichtlich genossen hatte, wie auf alten Aufnahmen zu sehen ist.

Daniel Helfer und Fritz Gutfreund waren langjährige SPD-Bürgermeister in Klingenmünster, am längsten jedoch wirkte Wilfried Türck, der von 1986 bis 2009 das Bürgermeisteramt bekleidete. Noch heute ist das Urgestein der „Münsterer“ SPD Verbandsgemeinderats- und Kreistagsmitglied.

Viel Lob von der Polit-Prominenz

 Beck, Schweitzer, Hitschler und Bohrer erzählten,dass sie im Ortsverein wohl so manchen Lehrmeister gehabt hatten, da die Mitglieder stets außerordentlich engagiert sozialdemokratische Werte vertreten hätten. Besonders Wilfried Türck habe die örtliche Sozialdemokratie mitgeprägt und eine gute Diskussionskultur gepflegt. Riedmaier und Keule betonten auch die gelungene Integration des Pfalzklinikums in der Region – keine Selbstverständlichkeit für die Anwohner in den Anfängen der Klinik.

So erntete der Ortvereins vielfältiges Lob. „Ganz besonders angenommen“ habe er sich immer hier gefühlt, sagte Kurt Beck, weil in Klingenmünster die Werte Gerechtigkeit, Solidarität, Freiheit und Frieden – „sozialdemokratische Werte“ – gelebt würden.

Eine große und vitale Gemeinde sei Klingenmünster durch die SPD geworden, sagte Sozialminister Alexander Schweitzer. Man fühle sich nicht nur wie in einer Familie, es sei auch eine „richtige SPD Familiendynastie“ – Vorsitzender Wolfgang Keule ist ein Nachfahre des Gründers Heinrich Degitz.

„Tue nie etwas ohne die Klingenmünsterer SPD“ – das habe er schnell gelernt, sagte Bundestagskandidat Thomas Hitschler. Hier herrsche eine besondere Atmosphäre und eine angenehme Art, miteinander umzugehen, betonte Hitschler: „Bei solch engagierten Sozialdemokraten konnten echte Persönlichkeiten heranwachsen.“

Landrätin Theresia Riedmaier bezeichnete Türck als „Herz von Klingenmünster“ – und machte es auf humorvolle Weise kurz, was nach vielen Festreden den meisten Anwesenden entgegen gekommen sein dürfte. Wilfried Türck sprach seinen Dank an alle Unterstützer und an seine Familie aus und zog das Fazit: „Es wurde viel, viel Arbeit bewältigt.“

Mitglieder geehrt

 Im Anschluss an den Festakt ehrten Riedmaier und Hitschler die Neumitglieder Elke Keule und Hans-Peter Braun. Ursula Müller und Petra Türck wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet, Günther Nuss , Wilfried Rinck und Dr. Hans Degitz, Enkel des Ortsvereingründers, für 40 Jahre SPD-Mitgliedschaft. Letzterer mahnte, man solle auch die Fehler, die die Partei gemacht habe, immer im Auge behalten und künftige zu vermeiden suchen. Eine „Sonderehrung“ bekamen

Vorsitzender Wolfgang Keule moderierte gekonnt und in bester Stimmung – insgesamt für die Anwesenden ein sicherlich denkwürdiger Abend.

Da jedoch Wahlkampfzeit ist, rief Thomas Hitschler auch zum weiteren Handeln auf: „Genossinen und Genossen – kämpft entschlossen!“, was mit großem Applaus bedacht wurde. (cli)

 

 

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