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Herxheim: „Gegen das Vergessen“ – Gedenkfeier und Lesung zum 9. November

1. November 2016 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße
Taschentücher umhäkeln gegen das Trauma. Foto: v. privat

Taschentücher umhäkeln gegen das Trauma.
Foto: v. privat

Herxheim – Seit einigen Jahren veranstaltet der Herxheimer Heimatverein die Gedenkfeier „Gegen das Vergessen“. Im Mittelpunkt steht das Gedenken an die Vorkommnisse des 9. November 1938, der sogenannten Reichskristallnacht.

Sie beginnt am 9. November um 18.30 Uhr am einzig erhaltenen Gedenkstein der ehemaligen Herxheimer Synagoge im Innenhof des Anwesens Obere Hauptstraße 18 (hinter der ehemaligen Marien-Apotheke).

Im Anschluss findet um 19.30 Uhr im Saal der Villa Wieser eine Veranstaltung des Heimatvereins zum Thema „Flucht gestern und heute“ statt. Die Lesung „Nicht einmal ein Taschentuch – Erinnerungen einer ostpreußischen Familie“ vermittelt Eindrücke von Flucht und Vertreibung aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Monika Brückner aus Hayna liest aus den Aufzeichnungen ihres Großonkels, der im Winter 1945 mit seiner Frau von Königsberg nach Delitzsch bei Leipzig geflohen ist.

Viele traumatische Kriegserlebnisse führten zu schlaflosen Nächten, in denen die Großtante endlos Taschentücher umhäkelte, um die wiederkehrenden Erinnerungen leichter zu ertragen. Die Zeitzeugenberichte ergänzt Brückner durch Videos und Installationen zum Thema Flucht, Trauma und Zeit.

In einer begleitenden Ausstellung sind Fotos aus dem Werkzyklus sowie das Werk “Die Taschentücher” zu sehen. Wolfgang Weiss und Jakob Hilse begleiten die Lesung musikalisch.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Feiwillige Spenden werden für die Flüchtlingsarbeit an die Initiative „Herxheim bunt“ weitergegeben.

Der Herxheimer Heimatverein freut sich auf zahlreichen Besuch.

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