Haus zum Maulbeerbaum nach Untersuchungen: Erhaltungswert des historischen Gebäudes

18. August 2017 | Kategorie: Landau
Die Wandmalereien im ersten Obergeschoss des Hauses zum Maulbeerbaum sind nach Expertenmeinung sehr hochwertig und einzigartig in Rheinland-Pfalz. Foto: red

Die Wandmalereien im ersten Obergeschoss des Hauses zum Maulbeerbaum sind nach Expertenmeinung sehr hochwertig und einzigartig in Rheinland-Pfalz.
Foto: ld

Landau. Das Haus zum Maulbeerbaum in der Landauer Marktstraße gibt nach und nach seine Geheimnisse frei.

In der jüngsten Sitzung des städtischen Bauausschusses stellte Stadtdenkmalpfleger Jörg Seitz die abschließenden Ergebnisse der restauratorischen und bauforscherischen Untersuchungen in dem historischen Gebäude vor.

Die dortigen Wandmalereien sind nach Meinung des Denkmalpflegers, der beauftragten Fachfirma und der Landesdenkmalpflege sehr hochwertig, einzigartig in Rheinland-Pfalz und unterstreichen den Erhaltungswert des Hauses zum Maulbeerbaum.

„Der Fund ist, obwohl er augenscheinlich nicht dem Mittelalter zuzurechnen ist, ein sehr bedeutsamer“, erläutert Seitz. „Nach Abschluss der Untersuchungen gehen wir davon aus, dass der Maulbeerbaum im Jahr 1692 auf den Grundmauern und auf altem Grundriss neu errichtet wurde.“

Darauf lasse die Datierung alter Holzbauteile schließen, so Seitz. Die aufwändigen Rankmalereien und Lutherbibelzitate im ersten Obergeschoss entstanden aller Wahrscheinlichkeit nach 1716 bzw. 1717 – möglicherweise anlässlich des 200. Jahrestags des Lutherschen Thesenanschlags.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden laut Seitz die öffentlichen Bereiche des Gebäudes, vor allem das Erdgeschoss, mit aufwändigen Teppichmalereien verziert.

Weitergehende Maßnahmen wie etwa die komplette Freilegung der Malereien oder das Öffnen von Wänden und Deckenverkleidungen wurden verschoben, da jede Freilegung bedeutet, dass die Funde aufwändig geschützt werden müssen.

Oberbürgermeister Thomas Hirsch nimmt die abschließenden Untersuchungsergebnisse erfreut zur Kenntnis. „Die wertvollen Funde belegen, dass der Erhalt des Hauses zum Maulbeerbaum der richtige Weg war.“

Auch Bürgermeister und Baudezernent Dr. Maximilian Ingenthron ist froh, dass das historische Gebäude im Herzen Landaus bestehen bleibt. „Das Haus zum Maulbeerbaum ist ein bauliches Kleinod in der Mitte unserer Stadt mit enormem historischen Wert.

Die Untersuchungen sind für die Genossenschaft, die das Gebäude übernehmen wird, von herausragender Bedeutung; sie kann ihre weiteren Planungen für das Haus dementsprechend abstimmen – und ein Baustein einer attraktiven Folgenutzung sind sie ebenfalls..“

So könnten die aufwändigen Rankmalereien im ersten Obergeschoss des Hauses zum Maulbeerbaum einmal ausgesehen haben. Foto: ld

So könnten die aufwändigen Rankmalereien im ersten Obergeschoss des Hauses zum Maulbeerbaum einmal ausgesehen haben.
Foto: ld

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