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Hambacher Schloss: „Gebäude am Entree“ und Außenanlage in Planung

19. August 2014 | Kategorie: Allgemein, Kreis Bad Dürkheim, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer

 

So wird das Gebäude aussehen, das die Besucher des Hambacher Schlosses am Eingang vorfinden werden.
Foto: red

Hambach. Die  Schlossanlage wurde zwischen den Jahren 2005 und 2011 nach den Plänen von Max Dudler um ein Restaurant erweitert und das Schloss mit dem Festsaal restauriert und barrierefrei umgebaut. Finanz- und Bauminister Carsten Kühl und der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Hambacher Schloss, Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, gaben im März 2013 mit dem Spatenstich  für das „Gebäude am  Entree“ den Auftakt zu den finalen Baumaßnahmen, mit denen die umfassende Sanierung und Erweiterung des Hambacher Schlosses zum Abschluss kommen wird.

Das „Gebäude am Entree“ ist erforderlich, um die  Besucher angemessen empfangen und beraten zu können. Hier werden die Hauptkasse mit Warte- und Informationsbereich, der Museumsshop, Besuchertoiletten und die Verwaltung untergebracht sein. Der vollständig mit Sandstein verkleidete Baukörper ist kompakt und zweigeschossig.

Max Dudlers Entwurf sieht vor, dass sämtliche Eingriffe den historischen Bestand der Schlossanlage unterstützen. Die Architektur soll die Sprache des Ortes respektieren. Ziel ist die behutsame Erweiterung des historischen Bestandes.  Sowohl die Lage, als auch die Gestaltung des „Gebäudes am Entree“ erfolgten in enger Abstimmung mit der Landesdenkmalpflege. So wird – den historischen Lageplänen der Anlage folgend das Entree als Nebengebäude der früheren Schlossanlage entlang der äußeren Ringmauer, in direkter Nachbarschaft des Zugangstores erbaut.
Walter Schumacher: „Mit dem Gebäude am Entree gewinnt man gleich einen spektakulären Eindruck von der wunderbaren Schlossanlage, für deren grandiose Neugestaltung Max Dudler 2012 dem  DAM-Preis für Architektur erhalten hat.

Der Anspruch ist hoch: Die Infrastruktur soll verbessert, das Angebot für Besucherinnen und Besucher erweitert und Menschen mit Handicap ein barrierefreier Zugang ermöglicht werden. Schön auch, dass damit endlich die Container am Parkplatz verschwinden werden.“

Der Gast betritt das „Gebäude am Entree“ an der Süd-Ostseite und gelangt über einen Windfang in den Museumsshop mit integriertem Informations- und Wartebereich. Der zentrale Tresen bietet ausreichend Raum  für Arbeitsplätze. Im hinteren Bereich des Gebäudes befinden sich die Besuchertoiletten.

Im Obergeschoss des „Gebäudes am Entree“ befinden sich die Verwaltungsräume der Stiftung Hambacher Schloss und der Hambacher Schloss Betriebsgesellschaft. Mit dem Neubau des „Gebäudes am Entree“ werden das untere Plateau und der Zugang über den Sommerweg hinauf zur Panoramaterrasse des Hambacher Schlosses neu definiert und erlebbar gemacht.

Die Außenanlagen und vor allem die Wegeführung werden so gestaltet sein, dass der Schlossberg für alle Gäste, insbesondere auch mobilitätseingeschränkte Besucherinnen und Besucher, erlebbar ist.
Damit wird die Stiftung Hambacher Schloss nach den umfangreichen Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Schloss und im Restaurant 1832 auch in den Außenanlagen den Regelungen der UN-Behindertenrechtskonvention in vielen Punkten gerecht.

Sowohl hinsichtlich der Barrierefreiheit, als auch für kurzfristige Einschränkungen während der Bautätigkeiten ist der neu eingerichtete Shuttleservice eine enorme Verbesserung der Zugänglichkeit zum Hambacher Schloss. Das Neustadter Unternehmen Becker Travel+Logistik GmbH bietet in Kooperation mit der Stiftung Hambacher Schloss einen Pendelbus vom Infopavillon bis ganz hinauf zum Hambacher Schloss und zurück an. Der Kleinbus wird bis zum 02. November täglich von 9.30 Uhr bis 14.00 Uhr im Einsatz sein. Eine Fortsetzung der diesjährigen Erprobungsphase ist für die Zukunft geplant.

Zur Überarbeitung der Außenanlagen gehört auch die Gestaltung des „Ruinenweges“, dem Bereich des Nordturms und der alten Vorburg. Die Grundrisse der historischen Gebäude entlang der Ringmauer und der Grundriss der Kapelle werden für die Besucher erlebbar gemacht und  somit zu spannenden Zeitzeugnissen der Geschichte. Die Stiftung Hambacher Schloss wird hierzu neue Führungsangebote erarbeiten und anbieten. Eine neue Beschilderung und Wegeführung in den Außenanlagen wird der Orientierung dienen und an einigen Stellen Information über die historischen Befunde enthalten. So hat die Baumaßnahme des „Gebäudes am Entree“ unter anderem ermöglicht, Befunde früherer Grabungen zu bestätigen und zu ergänzen. Wichtige archäologische Informationen wurden von Grabungstechnikern der Landesarchäologie Außenstelle Speyer gesammelt.

Ein wichtiger Punkt der Herrichtung der Außenanlage ist die Beleuchtung sowohl der Gebäude, als auch der Wegeführung. Das Beleuchtungskonzept wurde von einer Lichtplanerin unter Einbeziehung der Anforderungen der  Denkmalpflege, des Umwelt- und Naturschutzes und der Energieeinsparung erarbeitet und abgestimmt.

Die neue Außenlichtgestaltung wird das Schloss angemessen in der Nacht darstellen. Die Fernwirkung wird den Schlossberg im Umkreis der Deutschen Weinstraße umfassender als jetzt darstellen und der Formgestalt des Tagbildes mehr entsprechen, ohne die nächtliche Stimmung zu verdrängen. Die nächtlichen Beleuchtungsproben vergangenen Sommer wurden sicherlich von einigen Hambachern beobachtet.
Die Umsetzung der neuen „Schlossbeleuchtung“ wird schrittweise im Rahmen der Baumaßnahme erfolgen.

Die Arbeiten in den Außenanlagen auf dem Schlossberg werden in zwei Abschnitte untergliedert, um möglichst wenige Einschränkungen für den laufenden Besucher- und Veranstaltungsbetrieb auf dem Hambacher Schloss hervor zurufen.

Mit Fertigstellung des „Gebäudes am Entree“ wird bis Anfang November 2014 das Nordplateau – der Anschluss an die Panoramaterrasse – und der Bereich des „Ruinenweges“ bis zum Schlosstor fertig gestellt sein.  Die Treppe bleibt erhalten, wird ertüchtigt und am oberen Ende um einige Stufen ergänzt, um sich dem neuen Niveau anzupassen. Im Frühjahr 2015 wird die Zufahrt vom Schlosstor hinauf zum Nordplateau mit einem neuen, dauerhaften und weitestgehend wartungsfreien Belag versehen. (red)

Lageplan der Außenanlage.
Foto: red

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