Güterzugverkehr: Pfalzlösungen wohl vom Tisch – Züge sollen rechtsrheinisch fahren

14. März 2015 | Kategorie: Elsass Oberrhein Metropolregion, Kreis Germersheim, Politik regional, Regional

Aufatmen: Das Problem hoher Güterverkehr durch die Südpfalz scheint erledigt.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Südpfalz/Metropolregion – Erleichterung bei den südpfälzer Streitern gegen einen erhöhten Güterverkehr: Sowohl die sogenannte  Kleine als auch die Große Pfalzlösung werden mit ziemlicher Sicherheit verworfen.

Beim ICE-Forum der Metropolregion Rhein-Neckar am 13. März hatte  Staatssekretär Enak Ferlemann vom Bundesverkehrsministerium die Endergebnisse der Korridorstudie zur verkehrlichen Konzeption für den Eisenbahnkorridor Mittelrheinachse – Rhein/Main – Rhein/Neckar – Karlsruhe vorgestellt.

Aus dem Kreis Germersheim nahmen Bundestagsabgeordneter Dr. Thomas Gebhart, Landrat Dr. Fritz Brechtel, Germersheims Bürgermeister Marcus Schaile und der Jockgrimer Verbandsbürgermeister Uwe Schwind teil.

Bei den linksrheinischen Streckenvorschlägen (Große Pfalzlösung, Kleine Pfalzlösung) kamen die Gutachter zu dem Ergebnis, dass diese Vorschläge nicht weiterverfolgt werden sollen.

Begründung: Die Probleme des Schienengüterverkehrs und des Schienenpersonenverkehrs können nur teilweise oder gar nicht gelöst werden. Zudem lasse der bestehende Engpass auf der Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Karlsruhe nur einen begrenzten Zuwachs zu. Daher wird sowohl für die Große als auch für die Kleine Pfalzlösung keine Umsetzung empfohlen.

Auf Nachfrage von Gebhart und Brechtel erklärte Staatssekretär Ferlemann, dass die linksrheinischen Vorschläge voraussichtlich nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden und damit vom Tisch seien. Auch als mögliche Zwischenlösung, falls die rechtsrheinische Strecke sich verzögern würde, seien die linksrheinischen Strecken nicht geeignet und nicht vorgesehen.

Die Südpfälzer Vertreter zeigten sich aufgrund dieser positiven Nachrichten erleichtert. „Dies sind gute Nachrichten für die Menschen in der Südpfalz, aber auch nördlich entlang der Bahnstrecken bis nach Bingen. Jedoch gilt es wachsam zu sein und die weiteren Planungsschritte aufmerksam zu verfolgen“, so Gebhart, Brechtel, Schaile und Schwind.

„Die Freude über die positive, plausibel klingende Entwicklung in dieser so heiklen Angelegenheit ist groß“, so das Germersheimer Stadtoberhaupt Marcus Schaile, der sich mehrmals unmissverständlich gegen die Pläne der Bahn ausgesprochen hatte.

Für die rechtsrheinische Strecke gibt es allerdings noch keine konkreten durchgängigen Trassenvorschläge. Auch der Ausbau der Dammerstocker Kurve mache damit keinen Sinn. Entscheiden würde der Bund, die DB könne der Politik allenfalls Ratschläge geben.

Zur Aufnahme des ICE- und Güterzugverkehrs befürworten die vom Bundesministerium beauftragten Gutachter eine rechtsrheinische Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim, die tagsüber durch Schienenpersonenfernverkehr und nachts durch den Schienengüterverkehr genutzt wird. Diese Strecke soll mehrgleisig nach Karlsruhe und weiter nach Süden geführt werden.

Zwischen Graben-Neudorf und Karlsruhe sowie zwischen Karlsruhe und Durmersheim soll ebenfalls die bestehende Güterverkehrsstrecke ausgebaut werden, auf letztgenanntem Teilstück dreigleisig. (red/cli)

 

 

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Ein Kommentar auf "Güterzugverkehr: Pfalzlösungen wohl vom Tisch – Züge sollen rechtsrheinisch fahren"

  1. Theodor Nist sagt:

    Wenn es im Eisenbahn-Güterverkehr klemmt, dann hat die Politik wohl was verpennt!
    Während die Niederlande und die Schweiz schon Jahre sich mit dem Thema beschäftigen und auch bauen, macht sich bei uns erst jetzt die Politik Gedanken über die Engpässe. Ein klassisches Beispiel für den bestehenden Investitionsrückstand in unserem Land.