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GSG 9 zweifelt an ausreichender Panzerung von Botschaftsfahrzeugen

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Diplomatenfahrzeug.
Foto: dts nachrichtenagentur/red

Berlin  – An gepanzerten Fahrzeugen deutscher Botschaften und anderer Behörden in Krisenländern gibt es möglicherweise gefährliche Schwachstellen.

Diesem Verdacht geht einem Bericht des „Spiegel“ zufolge die Sondereinheit GSG 9 der Bundespolizei nach und fordert in einem Schreiben an das für die Beschaffung der Fahrzeuge zuständige Bundesinnenministerium Untersuchungen.

„Vergleiche mit anderen Fahrzeugen gleichen Typs ließen Zweifel in Bezug auf den ballistischen Schutz und den Schutz gegen Ansprengungen aufkommen“, heißt es dem Bericht zufolge in dem Brief der GSG 9 vom Frühjahr.

Die Beamten vermuten im Fall von zwei Fahrzeugen der deutschen Botschaft in Libyen, dass diese etwa bei „Überlappungen in den Türbereichen“ weniger stark geschützt seien als jene Modelle, die für die Zertifizierung beschossen und mit der Zündung eines Sprengsatzes erprobt worden waren.

Gepanzerte Geländewagen des gleichen Herstellers sollen unter anderem im Jemen, in Israel und in Libyen deutsches Botschaftspersonal, Polizeiausbilder und andere Sondereinheiten schützen. Die deutschen Behörden wollen die beiden Fahrzeuge zur Überprüfung nach Deutschland holen.

Auch die EU hat mehr als 100 Fahrzeuge des gleichen Typs im Einsatz, etwa in Georgien. Einige davon sollen bereits stillgelegt worden sein, die EU-Anti-Korruptionsbehörde Olaf ermittle in diesem Zusammenhang.

Die GSG 9 will nun auch einen Zwischenfall untersuchen lassen, bei dem im April 2014 zwei BND-Mitarbeiter in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa verletzt wurden. Ihr Geländewagen war unter Beschuss geraten, Projektile drangen in den Innenraum. (dts Nachrichtenagentur/red)

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