Großer Bahnhof für Malu Dreyer in Jockgrim

29. April 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional
V.li.: Barbara Schleicher-Rothmund, Malu Dreyer, Nicole Zor und Uwe Schwind. Fotos: Pfalz-Express/Licht

V.li.: Barbara Schleicher-Rothmund, Malu Dreyer, Nicole Zor und Uwe Schwind.
Fotos: Pfalz-Express/Licht – Fotogalerie am Textende

Jockgrim – Die rheinland-pfälzische Miniszerpräsidentin Malu Dreyer hat am Donnerstag im Bürgerhaus eine Lanze für das Ehrenamt gebrochen.

Mit dabei waren die SPD-Landratskandidatin Nicole Zor, Verbandsbürgermeister Uwe Schwind (SPD), der sich ebenfalls am 14. Mai wieder zur Wahl stellt, und Barbara Schleicher-Rothmund, SPD-Landtagsabgeordnete für den Kreis Germersheim und Landtags-Vizepräsidentin.

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Für ein starkes Ehrenamt“; Dreyer wollte sich bei den vielen Ehrenamtlichen bedanken. Ein bisschen Wahlkampfhilfe war naturgemäß auch dabei. Gepasst hat es trotzdem, denn Zor ist selbst laut eigener Aussage überzeugte Ehrenamtlerin und habe sich in der Vergangenheit vor allem im sozialen Bereich eingesetzt.

Das tut sich noch immer und bildet als mitarbeitende Gesellschafterin der Firma Epos in Wörth Jugendliche mit schwierigen Startbedingungen und Asylbewerber aus.

Malu Dreyer, Jockgrim, Norcole Zor, Uwe Schwind, Barbara Scleicher-Rothmund - 2

Demokratie in Gefahr

Malu Dreyer warnte in ihrer Rede in einem kleinen Themen-Schlenker ins politische In- und Ausland vor den Gefahren, denen die Demokratie derzeit ausgesetzt sei und nannte als Beispiele Brexit, Trump, Le Pen, Orban oder Polen. Demokratie und Wahlrecht seien wichtige Errungenschaften. Diese sollten die Bürger auch tatsächlich wahrnehmen, im Kleinen wie im Großen: „Gehen Sie wählen, bleiben Sie nicht zu Hause“, appellierte sie an die rund 200 Zuhörer. Gerade Enthaltungen hätten beispielsweise US-Präsident Trump an die Macht gebracht.

Das Ehrenamt wolle die Landesregierung weiter ausbauen, versicherte die Ministerpräsidentin. Schon jetzt seien 48,3 Prozent, also fast die Hälfte der Rheinland-Pfälzer, ehrenamtlich tätig.

Erst im Dezember letzten Jahres hatte Bellheim die Ehrenamtskarte eingeführt – die 100. Dreyer war damals extra zu diesem Anlass nach Bellheim gekommen. Viele Kommunen hätten aber noch keine – auch der Landkreis Germersheim nicht, sagte die Landeschefin.

Mit der Ehrenamtskarte erhalten Helfer als Anerkennung kleine finanzielle Erleichterungen, die die Kommune festlegt – beispielsweise vergünstige Eintritte in Schwimmbäder oder Museen.

Finanzbehörde drückt Ehrenamtler

Zur Fragerunde meldeten sich lediglich zwei Personen. Ein Bürger sprach die steuerlichen Schwierigkeiten und die Bürokratisierung an, die selbst bei kleinsten Zuwendungen an Ehrenamtliche anfielen.

Ähnlich äußerste sich auch Silvia Kempf-Diehl vom Mehrgenerationen-Haus in Wörth: „Die Häuser gehen zugrunde, weil wir Angebote zurückfahren müssen.“ Ein kleiner Obolus sei mit einem riesigen Aufwand verbunden. Die Finanzbehörde mache mit ihren Auflagen beispielsweise zur Übungsleiterpauschale Vieles unmöglich.

Dreyer sagte zu, die Gedankenanstöße mit nach Mainz zu nehmen und mögliche Verbesserungsoptionen prüfen zu lassen.

Bürgermeister Schwind hatte das Schlusswort zur Veranstaltung und richtete Grüße aus von Pfarrer Reinhard Kalker, engagierter Vorsitzender des Beirats für Migration und Integration der Verbandsgemeinde Jockgrim. Kalker ließ der Ministerpräsidentin und der Landesregierung danken für ihre „humanitäre Linie in der Flüchtlingsfrage“ und bat, an diesem Kurs weiter festzuhalten. Dass die Landesregierung Abschiebungen nach Afghanistan nicht durchführe, sei besonders löblich, denn dort herrsche nach wie vor große Gefahr.

Zum Schluss durften sich die Besucher noch ganz ungezwungen mit der Ministerpräsidentin, Zor, Schwind und Schleicher-Rothmund unterhalten. Ein junger Mann freute sich über den Gewinn eines Navigationsgeräts, das im Vorfeld verlost wurde. (cli)

Unterstützerunterschrift für Nicole Zor: Malu Dreyer mit Klaus Böhm, (AG 60plus und VG-Rat Kandel).

Unterstützerunterschrift für Nicole Zor: Malu Dreyer mit Klaus Böhm, (AG 60plus und VG-Rat Kandel).

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Ein Kommentar auf "Großer Bahnhof für Malu Dreyer in Jockgrim"

  1. wini22 sagt:

    Gut dass man alles weglächeln kann wenn man keine alternativen hat.