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Großer Andrang zum 3. Oktober in Landau: AfD sieht „Einigkeit und Recht und Freiheit“ bedroht

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Dr. Konrad Adam, Mitbegründer der AfD, referierte in einem vollbesetzten Saal zur AfD-Politik.
Foto: red

Landau. „Soviel Andrang und Begeisterung habe ich hier in der Südpfalz seit den Anfangsmonaten unserer Partei nicht mehr erlebt!“. Mit diesen Worten kommentierte Detlef Homa, Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes Südliche Weinstraße – Landau, die Festveranstaltung der Partei zum 3. Oktober.

Trotz wunderschönen Herbstwetters kamen über 160 Zuhörer , darunter viele jüngere Leute, an diesem Samstag in den Saal in der Albert-Einstein-Straße 6 im Gewerbepark „Am Messegelände“. Immer neue Stühle mussten angesichts des großen Andrangs herbeigeholt werden, ehe Homa kurz nach 17 Uhr seine Begrüßungsworte sprach und die Feier mit der dritten Strophe des Deutschlandliedes begonnen wurde.

Dessen Inhalt nahm Uwe Junge, Landesvorsitzender und Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahlen nächsten März, als Ausgangspunkt für eine harsche Kritik an den heutigen Zuständen in Deutschland. Junge prangerte die „Sozialdemokratisierung der CDU“ ebenso an wie die „immer deutlicheren totalitären Methoden im Merkel-Staat“: „Die DDR lässt grüßen“.

Politikverdrossenheit und Wahlenthaltung seien die Folge. Dagegen würden nur „politische Alternativen“ helfen sowie das von der AfD in aller Deutlichkeit geforderte „Gegenmittel Volksabstimmungen“.

Uwe Junge bot einen immer wieder von Beifallskundgebungen unterbrochenen Querschnitt durch die AfD-Programmatik. Als Kernforderungen nannte er den Erhalt des bewährten gegliederten Schulsystems und eine verantwortungsvolle Energiepolitik statt „der desaströsen sogenannten Energiewende“. Sein Hauptthema war jedoch die „aktuelle Massenmigration“.

Was Deutschland brauche, so Junge, sei eine „Willkommenskultur für unsere Kinder“ anstelle einer „Zuwanderung junger Männer aus allen Konfliktregionen dieser Erde“. Letzte würden dank der in Berlin und den Bundesländern machthabenden „blauäugigen Gutmenschenparteien“ „ihre eigenen ethno-kulturellen Probleme in unser Land tragen“.

Die Zeche hätten nicht zuletzt alte und kranke Landsleute zu zahlen, für die jetzt an allen Ecken und Ende das Geld fehle, mahnte Junge.

Allein in Rheinland-Pfalz schnellten die Asylausgaben nach offiziellen Angaben im Jahr 2015 von 40 Milliarden auf 160 Milliarden Euro hoch, betonte er.

Wenn die CDU angesichts der alarmierenden Entwicklung der letzten Wochen nun jedoch versuche, so Junge, die Alternative für Deutschland „rechts zu überholen“, dürfe man ihr nicht trauen. Denn die AfD sei die einzige echte Vertreterin nationaler und freiheitlicher deutscher Interessen.

Deshalb könne man mit Fug und Recht die Losung der Bürgerproteste, die im Osten des Landes die Wiedervereinigung herbeigeführt haben, für sich beanspruchen: „Wir sind das Volk!“

Auch der zweite Redner, Dr. Konrad Adam, orientierte sich inhaltlich am Deutschlandlied und dessen Ruf nach „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Alle drei Forderungen seien heute hochgradig gefährdet, warnte der bekannte Journalist und AfD-
Mitbegründer Adam.

Die tonangebenden Politiker und Medien hätten vergessen, wie „elementar“ die „Trennung zwischen dem Eigenen und dem Fremden“ und die Faktoren Kultur und Grenzziehungen für die gedeihliche Entwicklung von Gesellschaften seien.

Doch die Grenzen Deutschlands würden, anders als in fast allen EU-Nachbarstaaten, weit aufgemacht für zahllose Zuwanderer, „von denen kein einziger die geltenden Asylbestimmungen erfüllt, da Deutschland von lauter sicheren Drittstaaten umgeben
ist“.

Die Mächtigen reduzierten die Bürger auf die „Rolle als Produzenten und Konsumenten“, wofür bezeichnend sei, dass der Leiter der Bundeszentrale für Arbeit zugleich die Verantwortung für die Asylpolitik der Regierung Merkel trage. Die Kanzlerin selbst habe, so Adam unter dem großem Beifall des Publikums, offenbar „nicht nur die Orientierung, sondern den Verstand verloren“.

Denn „wir helfen den Falschen und gewähren den wirklich Bedürftigen nicht den nötigen Schutz“. „Wer glaube, die säkulare Herausforderung, der sich ja nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa gegenübersehe, mit Zeltstädten und Integrationskursen, mit Tee und warmen Decken bestehen zu können, ist im besten Fall naiv. Denn jetzt geht es ums Ganze, um
die Bewahrung und Verteidigung der demokratischen Substanz, die Werte der so gern und laut beschworenen Wertegemeinschaft.“

Adam zitierte den linken französischen Philosophen André Glucksmann: „Das demokratische Recht ist das Recht aller Bürger, ihr Land zu verlassen; es ist aber nicht das Recht aller Bürger dieser Welt, in dieses oder jenes Land einzureisen und sich dort dauerhaft niederzulassen. Eine Demokratie, die sich herbeiließe, jeden, der es wünscht, aufzunehmen, würde diese Regelung nicht überleben.“

Abschließend skizzierte der AfD-Mitbegründer die Sprachpolitik in Zeiten Politischer Korrektheit, die eine platte Zensur anderer
Meinungen überflüssig mache. Aus Gewalttätern würden „Aktivisten“, aus Opportunisten „Menschenfreunde“ und aus Kriegen „humanitäre Interventionen“. Das Opfer solcher Sprachverwirrungen sei schließlich die Meinungsfreiheit, die ebenso nicht mehr in vollem Maße gegeben sei wie die Versammlungsfreiheit.

Ein besorgniserregendes „gigantischen Staatsversagen“ sei ebenso festzustellen wie eine offizielle Haltung, für die der Bürger „ausgedient hat (…) und mit ihm auch das Grundgesetz“.

Darum müsse heute durch die Ermöglichung von Volksabstimmungen nach Schweizer Muster „das Volk vor seiner Regierung geschützt werden“.

Konrad Adam beendete seine Rede mit einem eindringlichen Appell: „Wir sollten auf unseren Rechten als Bürger dieses Landes bestehen, unser Geschick selbst in die Hand nehmen und unsere Freiheiten verteidigen, wo immer sie bedroht sind.

Tun wir das nicht, halten wir uns abseits, ziehen wir uns zurück, geben wir der Enttäuschung nach und lassen wir den Dingen ihren Lauf, dann dürfen wir uns nicht wundern oder darüber beklagen, dass wir von Leuten regiert werden, die es im Zweifel schlechter machen als wir.

Deswegen: nutzen wir unsere Chance, es besser zu machen, so lange wir sie noch haben! Der Tag der Deutschen Einheit lädt dazu ein, das zu verteidigen, was wir gemeinsam so teuer erkauft haben: die Einigkeit, das Recht und die Freiheit.“

Mit lang anhaltendem Beifall der anwesenden Bürger endete der offizielle Teil der AfD-Festveranstaltung zum 3. Oktober und mündete in viele kleine Diskussionen und das gemütliche Beisammensein bei Pfälzer Wein und Flammkuchen. (red)

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