Donnerstag, 18. April 2024

Geschlagen und Mund zugeklebt: Misshandlungen in Kita in Antweiler: Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben

23. Dezember 2015 | Kategorie: Rheinland-Pfalz
Foto: dts Nachrichtenagentur

Foto: dts Nachrichtenagentur

Antweiler/Koblenz – Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat gegen vier früher in der Kindertagesstätte Regenbogen in Antweiler beschäftigte Erzieherinnen im Alter von 28, 32, 45 und 52 Jahren Anklage erhoben.

Drei der beschuldigten Frauen sind nach dem Ergebnis der Ermittlungen hinreichend verdächtig, zwischen Februar 2012 und November 2013 in der Tagesstätte betreute Kinder misshandelt, eingesperrt oder mit „nicht statthaften Mitteln zu bestimmten Verhaltensweisen gezwungen“ zu haben, so die Staatsanwaltschaft.

Dabei werden einer der Angeschuldigten 15 Taten, einer weiteren vier Taten und der dritten Angeschuldigten zwei Taten sowie eine Beilhilfetat zur Last gelegt. Der vierten Angeschuldigten wird vorgeworfen, trotz einer hierzu bestehenden Rechtspflicht die Misshandlung eines Kindes nicht unterbunden zu haben.

In 15 Fällen sollen Kinder, die ihre Mahlzeiten nicht oder nur zum Teil gegessen oder wieder ausspuckt haben, entweder in für das jeweilige Kindesalter viel zu kleine Hochstühle gequetscht, an einen Stuhl gefesselt, in abgedunkelte Räume gesperrt, geschlagen oder durch sonstige körperliche Gewalt gezwungen worden sein, das ausgespuckte Essen erneut in den Mund zu nehmen und herunterzuschlucken.

In acht Fällen sollen Kinder, die während der Mahlzeiten nicht ruhig auf ihrem Stuhl saßen oder sich zu laut verhielten, ebenfalls an ihren Stuhl gefesselt, in zu kleine Hochstühle gequetscht oder ihnen der Mund zugeklebt worden sein.

Die Erzieherinnen bestreiten jeweils die ihnen zur Last gelegten Taten. (red)

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