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Germersheim: „Sie tun etwas sehr Ehrenhaftes“ – Rekruten vereidigt – Landtagspräsident Hendrik Hering hält Gelöbnisrede

16. März 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Fotos: Pfalz-Express/Licht – Fotogalerie am Textende

Germersheim – Am Donnerstag wurden im Stadtpark „Fronte Lamotte“ Rekruten des Luftwaffenausbildungsbataillons vereidigt oder haben und das Feierliche Gelöbnis abgelegt.

Darunter waren 46 Soldaten auf Zeit und 101 Freiwillig Wehrdienstleistende. Insgesamt waren 24 Frauen dabei, die in den Streitkräften Dienst tun möchten.

Der Kommandeur des Luftwaffenausbildungsbataillons, Oberstleutnant Martin Hess, nahm den Rekruten den Eid (Zeitsoldaten) bzw. das Gelöbnis (Wehrdienstleistende) ab. Die Gelöbnisrede hielt der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz, Hendrik Hering.

Die Rekruten schworen, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“. Oberstleutnant Hess sagte in seiner Ansprache: „Es steht völlig außer Zweifel, dass Sie damit etwas sehr Ehrenhaftes tun.“

Die bewusste Entscheidung für den Dienst in den Streitkräften sei ganz sicher „keine alltägliche“. Damit würde der Bund zwischen Dienstherr und Soldat „tatsächlich besiegelt.“

Den Park säumten wie meist viele Zaungäste, darunter Angehörige der Soldaten. Zur Tradition gehört mittlerweile auch, die weiteste Anreise von Familienangehörigen zu würdigen. Dieses Mal war es die Familie von Flieger Mühlisch aus Oranienburg in Brandenburg mit 707 Kilometern. Die Mutter des Fliegers bekam vom Kommandeur ein Präsent überreicht.

Landtagspräsident Hering beleuchtete in seiner Rede die Aspekte von Demokratie und Armee. „In einer demokratischen Gesellschaft zu leben, in der Menschen gleich welcher Herkunft gleich an Würde und Rechten sind, ist nicht selbstverständlich“, so Hering.

Es sei noch nicht einmal 30 Jahre her, dass in Berlin die Mauer gefallen sei und die deutsche Einheit in Freiheit möglich wurde. Die Erinnerung an die friedliche Revolution in der DDR zeige, dass Freiheit und Demokratie erkämpft werden müssen. Doch auch danach müsse diese täglich verteidigt werden.

„Bundeswehr schafft sichere und stabilere Weltordnung“

Hering unterstrich die Bedeutung der Bundeswehr für eine demokratische und liberale Gesellschaftsordnung. „Mit Ihrem Dienst erklären Sie sich bereit, die Demokratie in Deutschland vor Angriffen von außen zu schützen“.

Europa stehe in Zeiten des internationalen Terrorismus vor schwierigen Herausforderungen. Die Bundeswehr könne gemeinsam mit Verbündeten dazu beitragen, eine sicherere und stabilere Weltordnung zu schaffen.

Bundeswehr ist Parlamentsarmee

„Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee“, machte Hering deutlich. Denn der vom Volk gewählte Bundestag treffe die Entscheidungen über den Einsatz des Militärs.

Gerade bei Auslandseinsätzen falle diese Entscheidung den Abgeordneten oft sehr schwer. Zur politischen Auseinandersetzung in einer Demokratie gehöre es jedoch auch, unterschiedliche Meinungen zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr haben zu dürfen.

Für ihn stehe jedoch außer Frage, dass „wir allen Soldatinnen und Soldaten, die bereit sind, in anderen Ländern Verantwortung zu übernehmen, besonderen Dank schulden“.

Darüber hinaus müsse es selbstverständlich sein, ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Soldaten angemessen auszustatten und für deren bestmögliche Sicherheit zu sorgen.

Bundeswehr vereint Menschen

Hendrik Hering thematisierte auch das demokratische Geschichtsbewusstsein der Bundeswehr. Er erinnerte an die militärischen Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 um Claus Schenk Graf von Stauffenberg.

Die deutsche Gesellschaft und auch die Bundeswehr hätten aus ihrer Geschichte gelernt. „Sie ist eine Armee für eine demokratische Gesellschaft in einer demokratischen Gesellschaft“, sagte Hering.

Die Bundeswehr diene nicht nur der Verteidigung von Demokratie, Frieden und Freiheit, sondern sei auch einer jener wenigen Orte, an denen junge Menschen aus allen Regionen Deutschlands und mit unterschiedlichem Bildungsniveau und allen sozialen Schichten zusammenkommen.

Hering verband sein Grußwort auch mit einem persönlichen Anliegen: „Ich wünsche mir, dass Ihnen Rheinland-Pfalz für die Zeit Ihrer Stationierung zu einer zweiten Heimat wird.“

Zum Abschluss der Veranstaltung durften die Angehörigen der Rekruten aufs Feld, um Fotos mit „ihren“ frischgebackenen  Soldaten zu machen.

Durchführender Offizier der Veranstaltung war der stellvertretende Kommandeur Major Patrick Ehret. Für den guten Ton sorgte das Heeresmusikkorps Veitshöchheim.

(cli/red)

 

 

 

 

 

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