Germersheim: Moschee soll offenes Haus für Alle werden – DITIB will Vorurteilen entgegentreten

4. August 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional
So soll die neue Moschee in der Hans-Sachs-Straße aussehen. Fotos: über DITIB Germersheim (Türkisch Islamischer Kulturverein e.V.), pfalz-express.de/Licht

So soll die neue Moschee in der Hans-Sachs-Straße aussehen.
Fotos Moschee: über DITIB Germersheim (Türkisch Islamischer Kulturverein e.V.), Bilder und Fotogalerie: pfalz-express.de/Licht

Germersheim – Ein offenes Haus soll die geplante Moschee in der Hans-Sachs-Straße werden.

Ein Gemeindezentrum, in dem alle Mitbürger willkommen sind, wo die Jugend sich treffen kann, wo man sich austauscht und Kontakte pflegt. Die Baugenehmigung wurde vor zwei Wochen von der Kreisverwaltung erteilt.

Das sagte der Vorsitzende des DITIB Germersheim (Türkisch Islamischer Kulturverein e.V.), Hayrettin Günes, im Gespräch mit dem Pfalz-Express. Mit dabei: Armin Lutzke, künftiger Bürgermeisterkandidat der Stadt, der zuvor auf seiner Facebookseite eine Umfrage zum Thema Moscheebau gestartet hatte, in der Bürger Fragen formulieren konnten.

Der Aufruf wurde rege in Anspruch genommen.  Beispielsweise fragten die Facebook-Nutzer Lutzke, wie weit eine politische Einflussnahme möglich wäre, ob es einen Muezzin-Ruf gebe, warum „eine so kleine Gemeinde eine so große Moschee brauche“ oder ob auch „Normalbürger“ die Moschee betreten dürften.

V.li.: Imam Sinan Sengezer, 1. Vorsitzender Hayrettin Günes, Armin Lutzke, Tuncay Cengiz (Bücherei), Nurullak Özkara (Schriftführer) und Hüseyin Kilic (2. Vorsitzender).

V.li.: Imam Sinan Sengezer, 1. Vorsitzender Hayrettin Günes, Armin Lutzke, Tuncay Cengiz (Bücherei), Nurullak Özkara (Schriftführer) und Hüseyin Kilic (2. Vorsitzender).

Denn der Moscheebau am großen Kreisel, dem „Südeingang“ zur Stadt“, wird vielerorts kritisch gesehen. Besonders die AfD ist skeptisch und hat sich mehrfach gegen das Bauvorhaben ausgesprochen mit der Begründung, dort werde Erdogan-Propaganda auf deutschem Boden verbreitet.

Das stimme aber nicht, sagt Günes. Der Verein sieht sich Vorurteilen ausgesetzt und will diesen mit Offenheit und Transparenz entgegentreten. Nichtsdestotrotz sei man doch „sehr betrübt über die massiven destruktiven Aktionen gegen das Bauvorhaben“, ließ der Verein in einer zusätzlichen schriftlichen Mitteilung wissen.

Hayrettin Günes

Hayrettin Günes

Die Gemeindemitglieder seien Menschen, die hier in Deutschland eine neue Heimat gefunden und Wurzeln geschlagen hätten, heißt es in dem Schreiben.

Provisorien oder Behelfsbauten seien keine guten Orte, um die Religion zu pflegen: „Wir möchten eine Stätte, an der wir uns wohlfühlen und die wir auch unseren nichtmuslimischen Nachbarn und Freunden als Ort unseres Gebetes und unserer Religionspflege zeigen und erklären können. Dass gerade ein solches Vorhaben verhindert werden soll, können wir überhaupt nicht verstehen.“

Das gesamte Schreiben im Wortlaut ist am Ende des Berichts nachzulesen.

Seit 39 Jahren gibt es den Verein nebst „Moschee“ in Germersheim. Noch nie habe man Probleme mit deutschen oder türkischen Bürgern gehabt –  im Gegenteil, erzählt Günes. Man teile viele Aktivitäten mit der Stadt oder den Schulen, sei in Elternvertretungen oder Vereinen aktiv.

Regelmäßig werden Gruppen, Schulklassen oder auch mal die Polizei in die jetzigen Räumlichkeiten eingeladen. Letztere habe sich überrascht gezeigt – der Gebetsraum der jetzigen Maresal Fevzi Cakmak-Moschee sehe aus „wie ein Wohnzimmer“.

„Wir brauchen einfach eine richtige Moschee“, sagt Günes, denn es gehe neben der Religionsausübung auch um das soziale Leben, für das ausreichend Platz benötigt werde.

So gibt es beispielsweise eine Jugendgruppe, eine Osmanische Kapelle, die traditionelle Musik spielt. 32 Jugendliche gehören ihr an, darunter auch zwei deutsche Posaunisten.

„Es ist uns wichtig, die Jugendlichen von der Straße zu holen und sie sinnvoll zu beschäftigen“, bekräftig Günes.

DITIB Germersheim Musikgruppe

Sogar einen ökumenischen Gottesdienst mit der protestantischen Gemeinde hat man unlängst gefeiert, an dem zahlreiche Jugendliche teilgenommen und eine Choraufführung gezeigt hatten.

Imam und Pfarrerin beteten gemeinsam. Das soll sich im nächsten Jahr in der Moschee wiederholen.

DITIB Germersheim Imam und Pfarrerin

DITIB Germersheim Chor

In der Moschee solle es weiterhin einen Fitnessraum geben, Sozialräume für Jugendliche und Erwachsene, in denen zum Beispiel Sprachunterricht oder Nachhilfe erteilt werden kann – oder einfach, um zusammenzukommen und sich auszutauschen.

Billard oder Darts, ein Gitarrenkurs, gemeinsam singen oder einen Fußballklub gründen: „Solche Aktivitäten sollen sie dort ausüben“, wünscht sich der Vorstand.

„Es wäre einfach toll, wenn wir dafür geeignete Räume hätten und uns nicht immer in einem Hinterhof treffen müssten“, nennt Günes einen weiteren wichtigen Grund für den Wunsch nach der Moschee.

Keine Politik in der Moschee

Ähnlich wie in einem christlichen Gemeindezentrum soll Politik soll dort keine Rolle spielen. „DITIB ist nicht der Kanal von Erdogan, das stimmt schlichtweg nicht“, bekräftigt Günes.

Die Imame würden nur deswegen in der Türkei ausgebildet, weil es hierzulande noch keine Möglichkeiten dafür gäbe (Ausnahme ist die Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe, dort können seit 2008 islamische Theologen studieren, Anm.d.Red).

Fünf Jahre dauert das Studium, anschließend übernimmt der türkische Staat die Gehälter der Geistlichen. Der Verdienst von etwa 5.000 Euro kann sich sehen lassen: „Und nun stelle man sich vor, der deutsche Staat sollte diese Kosten übernehmen“, sagt Günes. „Das würde hier wohl niemand wollen.“

Politik sei definitiv kein Thema bei den Predigten. Die Imame orientierten sich an den religiösen Anlässen – wie ein Pfarrer eine Pfingst -oder Weihnachtspredigt halte – oder behandelten Themen aus dem Koran, so wie ein Pfarrer Themen aus der Bibel.

„Moscheen sind nicht das Sprachrohr von Präsident Erdogan“, betont Günes ein ums andere Mal. Das würde gar nicht funktionieren, denn: „In unserer Gemeinde gibt es Anhänger verschiedener Parteien der Türkei, nicht nur der AKP. Es gäbe dann vermutlich ständig politische Debatten und das wollen wir hier auf keinen Fall. Deshalb bleibt die Politik draußen.“ Das sei auch in der Satzung des Dachverbands, der von Rechtsanwälten ausgearbeitet worden sei, so verankert.

Finanzierung in Arbeit

Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 4,5 Millionen Euro. Davon spart der Verein mit Eigenleistungen rund 1,5 Millionen ein, so dass man von maximal 3 Millionen Euro ausstehenden Kosten ausgeht.

850.000 Euro sind bereits mit Spenden von insgesamt 360 Personen aufgebracht worden. Günes rechnet mit weiteren Zuwendungen, sobald das Bauvorhaben Fahrt aufnimmt. Für die Teilfinanzierung ist der Verein mit regionalen Kreditinstituten im Gespräch.

Bau passt in die Umgebung

Der Bau soll modern werden und sich in die hiesige Architektur so gut als möglich einfügen: „Kein `osmanischer Prachtbau` wie in Istanbul, wie viele Leute befürchten“, sagt Günes.

Zwei Minarette sollen das Gebäude zieren, die aber nicht höher als die Kuppel sein dürfen. Die Höhe beträgt etwas über 15 Meter, so viel wie ein vierstöckiges Wohnhaus, von denen es in der Umgebung einige gibt.

Ein Muezzin-Ruf erfolgt nicht, auch nicht über Lautsprecher.

Rückansicht

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von oben

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Für die Männer gibt es (im Verhältnis zur Mitgliederzahl) einen größeren Gebetsraum im Erdgeschoss, für die Frauen, die etwa ein Drittel der Mitglieder ausmachen, einen etwas kleineren Raum im ersten Stock.

Die Moschee ist von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang (im Sommer früh, ab 5.20 Uhr bis 22.30 Uhr am Abend, im Winter naturgemäß kürzer), für Jedermann geöffnet. Die Schuhe muss man sich am Eingang ausziehen, bei Männer sollten die Hosen zumindest bis unters Knie reichen und der Oberkörper bedeckt sein.

Frauen werden gebeten, ein Kopftuch zu tragen – hat man keines dabei, bekommt man am Eingang eins geschenkt. Der Gottesdienst dauert etwa eine halbe Stunde, beten allerdings sollte ein Muslim fünf Mal am Tag.

Nicht nur türkische Mitbürger frequentieren die Moschee, sondern Zugezogene aus nahezu allen muslimischen Ländern. Auch zahlreiche Flüchtlinge nutzen die Räume in der Hans-Sachs-Straße zum Gebet oder um Kontakte zu knüpfen.

Mit 480 Mitgliedern ist DITIB einer der größten Vereine in Germersheim. 20 Jahre lang unter demselben Vorstand, wurde 2014 ein neuer gewählt – seither ist die Zahl der Mitglieder stark angestiegen. Viele Mitglieder gehören bereits zur dritten Generation von ehemaligen Migranten – manche sind sogar schon Großeltern der vierten Generation.

Nun will man die Transparenz-Offensive verstärken und noch mehr gemeinsame deutsch-türkische Aktivitäten auf den Weg bringen, auch immer wieder einen Tag der offenen Tür veranstalten: Einerseits aus Gastfreundschaft, andererseits, um Vorurteile abzubauen.

Ein Info-Tag, an dem alle Bürger Fragen stellen können, ist ebenfalls geplant, der Termin steht jedoch noch nicht fest. Auch die Webseite des Vereins soll es bald in deutscher Sprache geben. (cli)

Erklärung des Türkisch Islamischen Kulturvereins e.V., DITIB Germersheim:

„ In den letzten Tagen und Wochen erleben wir mit großer Sorge und Enttäuschung, wie weltpolitische Ereignisse dazu instrumentalisiert werden, die Arbeit und die Verdienste unserer DITIB Gemeinden zu diskreditieren. Wir empfinden die Vorwürfe gegen unsere Religionsgemeinschaft als tendenziös, in einigen Teilen gar offen feindselig und in jedem Fall ohne Bezug zu unserer tatsächlichen Arbeit, mit der wir seit Jahren uns intensiv für ein friedliches und gedeihliches Zusammenleben in unserer Stadt und unserem Bundesland einsetzen.

Unsere Gemeindemitglieder fühlen sich falsch verstanden, falsch wahrgenommen und unfairen Vorwürfen ausgesetzt. Wir haben das Gefühl, eine solche ablehnende Haltung nicht verdient zu haben und können nicht nachvollziehen, warum nicht unser konkretes Engagement in unserer Stadtgesellschaft und unserem Bundesland zum Maßstab unserer Bewertung herangezogen wird, sondern Vorurteile und sachfremde Ressentiments.

Wir stellen fest, dass die Berichterstattung über die Türkei und die türkische Politik dazu instrumentalisiert werden, ohne tatsächliche Anhaltspunkte im Hinblick auf unsere Religionsgemeinschaft zu negativen Einschätzungen und Werturteilen über unsere Gemeinden hier vor Ort zu kommen. Ein solcher Reflex ist unangemessen und schadet unserem Zusammenleben.

Es mag in Teilen der Gesellschaft, der Politik oder den Medien eine tiefe Ablehnung gegenüber der Türkei bzw. der türkischen Politik geben. Dies mag für den jeweils Einzelnen begründete oder unbegründete Ursachen haben. Diese Ablehnung wird aber in unzulässiger Weise auf die DITIB-Gemeinden projiziert. Damit wird ein vermeintlich heteronomes, gefährliches Feindbild konstruiert, das nicht nur gedankliche oder sprachliche Auswirkungen hat, sondern unser Gemeindeleben und unser Sicherheitsgefühl erheblich beeinträchtigt.

Unsere DITIB-Gemeinden und jedes einzelne ihrer Mitglieder werden quasi zu fremdstaatlichen Gefährdern markiert. Eine solche ausgrenzende und diffamierende Stigmatisierung muslimischer Gemeinden und Einzelpersonen kennt man sonst nur von antidemokratischen, rechtsextremen Gruppierungen. Dass nun eine solche Sprache und Argumentation demokratische Parteien und damit die Mitte unserer Gesellschaft erreicht, muss uns alle alarmieren.

Sämtliche Unterstellungen der Fremdsteuerung, der politischen Einflussnahme aus der Türkei, der politischen Agitation und der Gefährlichkeit unserer Religionsgemeinschaft weisen wir aufs Schärfste zurück. Wir verwehren uns entschieden gegen eine Instrumentalisierung unserer Gemeinden und Mitglieder für zwischenstaatliche Konflikte oder parteipolitische Auseinandersetzung, mit denen die DITIB insgesamt und gerade auch unsere Gemeinden vor Ort nichts zu tun haben.

Allen ist bekannt, dass unsere Imame aus der Türkei kommen. Das ist für uns deshalb wichtig, weil das Religionspräsidium in der Türkei für eine über 500-jährige Glaubens- und Wissenstradition steht, aus der sich unsere religiösen Wahrheiten und Riten speisen. Diese Verbindung beschränkt sich aber auf den Inhalt unserer religiösen Dienste. Als Rechtspersönlichkeiten sind unsere Gemeinden unabhängige Vereine nach deutschem Recht.

Unsere Vereinsvorstände sind Menschen, die hier in Deutschland leben, immer mehr auch hier geboren und aufgewachsen sind. Als solche Ehrenamtler tragen wir allein die Verantwortung für die Gestaltung und Pflege unseres Vereinslebens. Niemand, weder im Inland, noch im Ausland hat sich in unsere Vereinsarbeit einzumischen. Alle Entscheidungen über unsere Vereinstätigkeit treffen wir im Rahmen unseres Gesamtverbandes, im Zusammenwirken aller Verbandsebenen und vor Ort in Eigenverantwortung und Selbständigkeit.

Dies immer wieder in Frage zu stellen und uns vorzuwerfen, Politiker aus der Türkei würden uns vorschreiben, wie wir arbeiten, empfinden wir als Entmündigung unserer Mitglieder und gerade auch der Menschen, die in ehrenamtlichen Diensten sich in ihrer Freizeit für unser Vereins- und Gemeindeleben einsetzen. Wir wollen ernstgenommen und als mündige Bürger unserer Stadtgesellschaft akzeptiert werden.

Auch in unseren Gemeinden gibt es Menschen mit den unterschiedlichsten politischen Sympathien oder Antipathien. Politischer Meinungsstreit hat jedoch nichts in einer Moschee zu suchen. Wir achten stets darauf, dass sich alle Menschen unabhängig von ihrer politischen Meinung bei uns im Gottesdienst wohlfühlen. Wo es zu Konflikten kommt, greifen wir in diesem Sinne ein. Auch in der Gesellschaft ausgetragener politischer Meinungsstreit muss sich stets an den Geboten der Gewaltfreiheit, des fairen Umgangs und der Friedlichkeit orientieren. Auch für diese Grundsätze stehen wir mit unserer Vereinsarbeit ein.

Unsere DITIB Landesverbände in Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind erst im Rahmen gutachterlicher Prüfungen als verfassungstreue Religionsgemeinschaften im Sinne unseres Grundgesetzes festgestellt worden. In Hessen verantwortet der DITIB Landesverband als Religionsgemeinschaft im Sinne unseres Grundgesetzes den islamischen Religionsunterricht an öffentlichen Schulen.

Der DITIB Gesamtverband mit allen seinen Untergliederungen auf Landesebene und in den Ortsgemeinden ist eine Religionsgemeinschaft, die sich der allumfassenden Ausübung und Pflege religiöser Aufgaben widmet. Sie steht allen Musliminnen und Muslimen offen. Sie lädt alle Nichtmuslime ein, sich vor Ort ein realistisches Bild von der Gemeindearbeit zu machen. Die DITIB Gemeinden sind ethnisch und sprachlich heterogen. Ihre religiösen Dienste werden von den unterschiedlichsten Muslimen genutzt.

Die DITIB ist parteipolitisch unabhängig und neutral. Sie motiviert ihre Mitglieder dazu, als verantwortungsvolle Bürger ihre demokratischen Rechte auszuüben – ohne Ansehung der parteipolitischen Präferenz der einzelnen Mitglieder.

Die DITIB Gemeinden legen Wert darauf, dass sich Frauen und Jugendliche stärker in der Gemeindearbeit engagieren. So ist satzungsrechtlich vorgegeben, dass alle Gemeinden eine Frauen- und Jugendgruppe organisieren und dass deren Vorsitzende geborene Mitglieder des Gemeindevorstandes sind. Zudem soll mindestens ein weiteres Mitglied des Gemeindevorstandes eine Frau sein. Damit sind die DITIB-Gemeinden die einzigen muslimischen Gemeinden, die zwingend weibliche Mitglieder im Moscheevorstand vorschreiben.

Allein diese Beispiele zeigen, wie groß die Unkenntnis derer ist, die unsere Gemeinden immer wieder mit haltlosen Vorurteilen konfrontieren.

Die tendenziösen Unterstellungen, die uns auch öffentlich immer wieder begegnen, sind in weiten Teilen jene Vorwürfe, die so viele vermeintliche „Islamexperten“ immer wieder wiederholen, die aber dadurch nicht wahrer werden. Es gibt mittlerweile mehr Islamexperten als Muslime in Deutschland.

Deshalb sollten alle, denen an einem fairen Austausch und einem konstruktiven Dialog gelegen ist, sich besser einen persönlichen Eindruck von der Arbeit und dem Engagement der DITIB-Gemeinden machen, bevor sie mit angelesenen falschen Behauptungen die Arbeit so vieler ehrenamtlich engagierter Menschen und der unbescholtenen Mitglieder unserer Gemeinden in Verruf bringen. Zu einer solchen offenen und fairen Begegnung laden wir alle Menschen ein.

Die Selbstorganisation von Religionsgemeinschaften, die Auswahl ihres religiösen Personals und die Fragen der Selbstverwaltung sind umfassend durch unser Grundgesetz geschützt, gerade weil sie elementare Aspekte der kollektiven Religionsfreiheit darstellen. Diese verfassungsrechtlich geschützten Entscheidungen unserer Gemeinden als untauglich, schädlich und illegitim zu diffamieren, offenbart ein überaus problematisches Demokratie- und Verfassungsverständnis, das wir entschieden zurückweisen.

Wir bitten alle Interessierten dringend darum, dieser gesellschaftlichen Ausgrenzung muslimischer Gemeinden und insbesondere unserer DITIB Gemeinden, Einhalt zu gebieten und den Weg der persönlichen Begegnung und des Gespräches zu suchen.

Thema Moscheebau

Vor diesem Hintergrund sind wir sehr betrübt über die massiven destruktiven Aktionen gegen das Bauvorhaben, mit dem wir uns für einen offenen, transparenten und den Dialog mit unserer Stadt suchenden Moscheebau einsetzen. Wir und unsere Gemeindemitglieder sind Menschen, die hier in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben und hier Wurzeln schlagen.

Wir möchten nicht in Provisorien oder Behelfsbauten unsere Religion pflegen. Wir möchten eine Stätte, an der wir uns wohlfühlen und die wir auch unseren nichtmuslimischen Nachbarn und Freunden als Ort unseres Gebetes und unserer Religionspflege zeigen und erklären können. Dass gerade ein solches Vorhaben verhindert werden soll, können wir überhaupt nicht verstehen.

Wir hoffen, dass alle wohlmeinenden, aufgeschlossenen und an einem freundschaftlichen Nachbarschaftsverhältnis interessierten Mitbürger unser Vorhaben unterstützen. Denn am Ende ist es nicht nur unsere Moschee, sondern die Moschee aller Menschen in unserer Stadt, in der alle jederzeit willkommen sind. Eine Baugenehmigung liegt uns bereits vor und wir möchten mit der Unterstützung aller Menschen in unserer Stadt dieses Vorhaben umsetzen.“

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9 Kommentare auf "Germersheim: Moschee soll offenes Haus für Alle werden – DITIB will Vorurteilen entgegentreten"

  1. Erhard Keller sagt:

    Erdogan regiert über die DITIB direkt nach Deutschland hinein.

    Wollen wir das?
    NEIN!

    Raus mit diesen 1000 islamistischen Hasspredigern!
    AfD wählen.

    • Freiheitsdenker sagt:

      So ist es!

      Die DITIB untersteht direkt der türkischen Religionsbehörde DIYANET und damit der türkischen Regierung. Der oberster Dienstherr der DITIB ist der amtierende türkische Präsident Erdogan. Die DITIB ist einer aus der Türkei gesteuerte und mitfinanzierte Organisation.
      Dies kann jeder recherchieren! Das sind Fakten!!!! Unabhängig von irgendeiner Organisation.

      Der Islamvertreter im Bericht lügt! Doch im Islam wird ausdrücklich gefordert, den Feind, also die Ungläubigen anzulügen.

      Richtig schlimm sind die Politiker in Germersheim, die ihr Land an den Feind verkaufen.
      Das wird alles noch böse ausgehen! Wann wird dann die Scharia in Germersheim eingeführt?
      Wann kommt er erste muslimische Bürgermeister in Germersheim?
      Eine muslimische Partei soll jetzt schon gegründet werden!
      Die deutschen Politiker haben dies zu verantworten!!

  2. Achim Wischnewski sagt:

    Experte warnt vor Einflussnahme
    „Pädagogik der Unterwerfung“:

    Erdogans langer Arm reicht bis in deutsche Klassenzimmer

    Der Verband Ditib gilt als verlängerter Arm der Regierung in Ankara, um auch auf deutsche Geschicke Einfluss zu nehmen. Und das nicht nur in Moscheen, sondern auch in Schulen in drei deutschen Bundesländern. Dabei geht es laut Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi vor allem um eine „Pädagogik der Unterwerfung“, die in den Klassenzimmer Anwendung findet.

    http://www.focus.de/politik/deutschland/experte-warnt-vor-einflussnahme-schule-der-unterwerfung-erdogans-langer-arm-reicht-sogar-in-deutsche-klassenzimmer_id_5789578.html

  3. Neuleser sagt:

    Und wieder einmal zeigt sich, daß auf die Meinung der Bürger geschissen wird. Das Terror-Rekrutierungszentrum wird gebaut werden. Egal welche Gründe auch von den Bürgern christlichen Glaubens vorgebracht werden. Gute Nacht Deutschland.

  4. KlausMichael sagt:

    Fünf Jahre dauert das Studium, anschließend übernimmt der türkische Staat die Gehälter der Geistlichen. Der Verdienst von etwa 5.000 Euro kann sich sehen lassen: „Und nun stelle man sich vor, der deutsche Staat sollte diese Kosten übernehmen“, sagt Günes. „Das würde hier wohl niemand wollen.“

    Warum zahlt wohl der türkische Staat 5000 € für einen Imam der den konservativen Islam vertritt und der mit unserer Kultur und Lebensweise nicht einverstanden ist und die Menschen aufhetzt?

    Die Gehälter der „Geistlichen“ also der Imame sollen die Gläubigen übernehmen und nicht der Staat.
    Staat und Religion sind in Deutschland getrennt!
    Die Zeugen Jehovas z.B. bauen ihren Königreichsaal in Eigenleistung und mit Spenden – genau wie sie ihren Unterricht selbst finanzieren usw.

    Herr Günes, wenn ihre Mitglieder so gläubig sind und zu ihrer Religion stehen, dann sind sie bestimmt bereit die Moschee und die Imame aus eigener Tasche zu finanzieren.
    Ich bin überzeugt, dann kämen Sie mangels Masse gar nicht auf die Idee eine Moschee für die paar Hansl in Germersheim bauen zu wollen die durch DITIB vertreten werden.

    Und was in Deutschland denen passieren kann die nicht zu DITIB und Erdogan stehen…
    http://www.focus.de/politik/deutschland/rache-fuer-angebliche-naehe-zum-putsch-unternehmen-und-privatleute-wer-auf-erdogans-verraeterliste-fuer-deutschland-steht_id_5793323.html

    Noch ein interessanter Artikel des Fokus:
    http://www.focus.de/politik/deutschland/terror-und-erdogan-pakt-mit-den-muslimen-gegen-politischen-islam-in-deutschland_id_5789692.html

  5. Ben sagt:

    „Politik sei definitiv kein Thema bei den Predigten. Die Imame orientierten sich an den religiösen Anlässen – wie ein Pfarrer eine Pfingst -oder Weihnachtspredigt halte – oder behandelten Themen aus dem Koran, so wie ein Pfarrer Themen aus der Bibel. (…) Moscheen sind nicht das Sprachrohr von Präsident Erdogan“, betont Günes ein ums andere Mal. Das würde gar nicht funktionieren, denn: „In unserer Gemeinde gibt es Anhänger verschiedener Parteien der Türkei, nicht nur der AKP. Es gäbe dann vermutlich ständig politische Debatten und das wollen wir hier auf keinen Fall. Deshalb bleibt die Politik draußen.“ Das sei auch in der Satzung des Dachverbands, der von Rechtsanwälten ausgearbeitet worden sei, so verankert.“

    Das ist aber interessant. Dann war wohl die DITIB-Moschee in Germersheim die Einzige, die nach dem Putsch-Versuch diese politische Predigt der DITIB-Predigt-Komission nicht hat verkünden lassen:

    http://www.ditib.de/media/Image/hutbe/hutbe_22072016_de.pdf

    Selbst den Grünen kommt das nicht ganz koscher vor:
    http://www.welt.de/politik/deutschland/article157255862/Beck-nennt-Freitagspredigt-in-Ditib-Moscheen-gefaehrlich.html

  6. Freiheitsdenker sagt:

    Die DITIB besitzt fast 1000 Moscheen in Deutschland.
    Sie ist will den Islam im öffentlichen Bereich für jeden Menschen offensichtlich zur Geltung bringen.
    Dies macht sie durch Moscheebauten, Muezzinrufen, islamische Kleidungsvorschriften usw.
    Sie kommt dem politischen Machtanspruch des Islams nach, indem sie schrittweise die Scharia durchsetzen will und aggressiv einfordert.
    Die DITIB untersteht direkt der türkischen Religionsbehörde DIYANET und damit der türkischen Regierung und ihrem Präsidenten Erdogan.
    Die DITIB vertritt den radikalen sunnitischen Islam mit allesamt seinen totalitären, menschenrechtswidrigen Bestandteilen und dessen politischen, demokratiefeindlichen Machtanspruch.
    Die DITIB hat KEIN Interesse an einer Integration von Muslimen in Deutschland. Sie gefährdet die freiheitlich demokratische Gesellschaftsordnung.
    In vielen Moscheen befinden sich Koranschulen, dort werden junge Muslime im Sinne einer menschenrechtswidrigen, totalitären Ideologie indoktriniert. Viele dieser jungen Menschen gehen damit der deutschen Gesellschaft für immer verloren!!

    Die DITIB will, die totale Landnahme durch die Expansion von Moscheen und Koranschulen.
    Sie will überall den Ruf des Muezzins, sie will Sonderrechte für Muslime!
    Sie will die Scharia einführen mit der islamischen Rechtssprechung im Zivil- und Strafrecht (also auch Hände abhacken, untreue Ehefrauen steinigen usw.)
    Sie will islamische Feiertage einführen und Kritik am Islam verbieten!
    Das ist STEINZEIT pur und die deutschen Politiker in Germersheim unterstützen diesen Faschismus!
    Schämt euch! Manche würden sagen, ihr begeht Landesverrat!

  7. Freiheitsdenker sagt:

    Im folgenden Artikel „Erdogan macht Deutschland Progaganda“ in der Huffingtonpost, kann man die knallharten Fakten über die DITIB lesen. Dort wird ganz klar beschrieben, dass die DITIB der Religionsbehörde in der Türkei und somit dem Erdogan untersteht!
    Die Entscheidung in Germersheim für den DITIB-ERDOGAN-MOSCHEEBAU ist unverantwortlich!
    Der gesamte Stadtrat in Germersheim gehört sofort suspendiert bzw. fristlos entlassen, verklagt und bestraft!
    http://www.huffingtonpost.de/2016/07/21/erdogan-macht-deutschland-propaganda_n_11104496.html

  8. Neuleser sagt:

    Auszug aus NTV Bericht vom 16.08.2016:
    „Spekulationen über Verbindungen der Türkei zu Islamisten gibt es schon länger – neu ist, dass die Bundesregierung den Berichten offenbar Glauben schenkt. Nun zitiert die ARD aus einer internen Einschätzung, derzufolge Berlin die Türkei als „zentrale Aktionsplattform“ für radikale Gruppen sieht.“

    Daher kein Bau von Moscheen oder sonstigen Einrichtung die in Verbindung mit dem DITIB oder sonstigen Ablegern stehen.