Germersheim: Echtes „Soldaten-Feeling“: Über 4.000 Besucher beim Tag der offenen Tür in der Südpfalz-Kaserne

13. September 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional
Auch ehemalige Kommandeure und Politiker haben den Tag der offenen Tür genossen. Fotos und Videos: pfalz-express/Licht

Tausende Besucher, Kommandeur, ehemalige Kommandeure und Politiker haben den Tag der offenen Tür so richtig genossen. Im Hintergrund ein Hubschrauber Typ CH-53, der auch betreten werden durfte.
Fotos und Videos: pfalz-express/Licht

Germersheim – Einen wahren Besucherrekord kann die Südpfalz-Kaserne vermelden: Am Tag der offenen Tür am Samstag strömten 4.443 Besucher durch die Kasernentore.

Einen Tag lang konnten sie hautnah miterleben, wie Soldaten leben und arbeiten.

Morgens fand auf dem Sportplatz die Vereidigung (Berufssoldaten) und das Feierliche Gelöbnis (Soldaten auf Zeit) von 290 Rekruten des Luftwaffenausbildungsbataillons, des Objektschutzregiments der Luftwaffe „Friesland“ aus dem nordfriesischen Schortens und des ABC-Abwehrbataillons 750 „Baden“ statt. Viele stolze Eltern, Verwandte und Freunde säumten die Veranstaltung als Zuschauer.

Die Gelöbnisrede hielt der Kommandeur der Südpfalz-Kaserne, Oberstleutnant Maximilian Olboeter, der den Rekruten für ihren weiteren Werdegang in den Streitkräften alles Gute und „viel Soldatenglück“ wünschte.

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Der südpfälzer SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Hitschler und Germersheims Bürgermeister Marcus Schaile hielten ebenfalls Ansprachen. Hitschler (auch Mitglied im Verteidigungsausschuss) sagte, der Staat werde seine Soldaten nicht missbrauchen.

Schaile betonte, man sei nach wie vor sehr froh, das Bataillon in Germersheim zu haben. Es biete vielen jungen Menschen eine Perspektive und Ausbildung.

Die Rekruten selbst hatten eine erste Feuerprobe zu bestehen – über eine Stunde Stillstehen bei strahlendem Sonnenschein und hohen Temperaturen schon am Vormittag. Das Heeresmusikkorps aus Ulm begleitete den Festakt mit schwungvoller Musik.

Treffen der Generationen

Kommandeur Olboeter hatte zusätzlichen Grund zur Freude.

Gleich vier ehemalige Kommandeure hieß er am Wochenende willkommen: Oberst im Generalstab (i.G.) Wolfgang Ohl, Oberst Hans Peter Dorfmüller, Oberst i.G. Thomas Becker und der 89-jährige Oberstleutnant Karl-Fritz Schloßstein – allesamt Vorgänger Olboeters, die sich sichtlich wohl fühlten an ihrer alten Wirkungstätte.

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Alle haben mitgeholfen

Über ein Jahr hatte man den großen Tag vorbereitet und so klappte alles wie am Schnürchen. Für den Blick hinter den Kasernenzaun hatte das Organisationsteam beste Arbeit geleistet. Und ausnahmslos alle Bataillonsangehörigen halfen am Tag der offenen Tür mit.

Neben der Bundeswehr beteiligten sich das THW, die Feuerwehr, die Pfalz-Flugzeugwerke Aerospace AG und das DRK an dem Event.

Zu besichtigen gab es beispielsweise einen beeindruckend großen Hubschrauber (Typ CH-53), einen ABC-Spürpanzer (Fuchs), einen Dingo oder ein gepanzertes Sanitätsfahrzeug.

In einer Halle wurden Waffen ausgestellt und erklärt und am Schießsimulator erprobten den ganzen Tag über viele Besucher ihre Treffsicherheit.

Eine Vorführung am Maingate zeigte, wie Soldaten im Auslandseinsatz ein Camp sichern oder mit brenzligen Situationen umgehen. Eine nachgestellte Situation endete mit einem Feuergefecht – große Augen bei den Zuschauern, die zuvor wegen der lauten Knallgeräusche Ohrstöpsel ausgeteilt bekommen hatten.

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Bei Modeschauen präsentierten Soldaten (weibliche und männliche), was so alles im Spind hängt.

An der Station „Leben im Felde“ durften Splitterschutzwesten und Marschgepäck angezogen werden, was so manchen angesichts des Gewichts in die Knie gehen ließ. Außerdem wurde demonstriert, wie Nahrung und Wasser zu- und aufbereitet werden und welche verschiedenen Feuerarten möglich sind.

Wer beim Essen „Bundeswehr-Gefühl“ erleben wollte, kostete in der Truppenküche den „legendären“ Erbseneintopf oder besichtigte eine der Stuben. Ein gelungener Tag also für das Luftwaffenausbildungsbataillon und Besucher gleichermaßen.

Militärgeschichtliche Ausstellung eröffnet

Im Pfalzkasino und in der Ringstraße gibt es nun eine militärhistorische Ausstellung mit Stelen und Exponaten.

Die Ausstellung schließe auch eindrücklich den Gedenkstein des früheren Namensgebers der Kaserne, General Hans Graf von Sponeck, mit ein, sagte Oberstleutnant Olboeter.

Die Kaserne war im letzten Jahr umbenannt worden, weitere Informationen dazu gibt es hier.

Gelöbnis und Vereidigung:

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