Berlin – Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) begrüßt das geplante Verbot von Wegwerf-SIM-Karten, die anonyme Telefonate ermöglichen.
„Wir kennen zahlreichen Fälle, gerade im Bandenbereich und in der organisierten Kriminalität, bei denen oftmals anonyme `Einweghandys` benutzt werden, die Strukturermittlungen maßgeblich behindern“, sagte der BDK-Vorsitzende André Schulz der „Welt am Sonntag“.
Die große Koalition hatte sich kürzlich verständigt, Provider und Händler zu verpflichten, bei Prepaid-Nutzern gültige Identitätsdokumente mit vollständigen Adressangaben zu verlangen. Es geht unter anderem darum, Kriminellen die anonyme Kommunikation zu erschweren.
Bislang können an vielen Kiosken und in Supermärkten Wegwerf-SIM-Karten gekauft werden, bei deren Anmeldung die Identität der Nutzer nicht überprüft wird. (dts Nachrichtenagentur)
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Nun ja. Ich kann dem „Jubel“ der Ermittler durchaus folgen.
Irgendwie dann aber auch wieder nicht: es fallen die Roaming-Hürden in Europa, eine solche gesetzliche Regelung müsste also mindestens europaweit gelten.
Die Störerhaftung entfällt, also wird es absehbar zusätzliche freie WLAN-Punkte geben – auch dort kann man ungehindert surfen und damit telefonieren.
Es werden außerdem von Strohmännern (oder -frauen) Handys erworben, notfalls zu spät gestohlen gemeldet, der Diebstahl von aktiven Mobilgeräten für notwendige Telefonate wird zunehmen usw.
Unterm Strich: nix gewonnen! 🙁
Also kann diese zusätzliche gesetzliche Regelung auch unterbleiben.