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Gegner des B10-Ausbaus starten Unterschriftenaktion „Keine Autobahnachse Paris-Prag“ – Befürworter: „Maßlose Übertreibung“

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Mit Plakaten wollen die B10-Gegner Unterschriften sammeln.
Fotoausschnitt: BUND

Landau. Die Gegner des B10-Ausbaus wollen Flagge zeigen „in dem langen Kampf um den autobahngleichen Ausbau der B 10 durch das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen“ (Ulrich Mohr).

In Berlin werde in den kommenden Wochen mit der Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans gesetzlich festgelegt, wie es mit dem Straßenbau in der Südpfalz weitergehen werde.

Mit einer gemeinsamen Unterschriftenaktion der Ausbaukritiker (Bürgerinitiativen Queichtal und Landau, BUND sowie Fahrgastverband SÜDPFALZ MOBIL sollen die Bürger der Südpfalz deutlich machen: „Eine Autobahnachse Paris – Prag mitten durch das Wald- und Wanderparadies Pfälzerwald  –  das geht nicht. Und: Noch mehr Lärm und Dieselruß für die Menschen im Queichtal von Rinnthal bis Landau geht auch nicht.“

Die Gruppen rufen deshalb zu einer Unterschriftenaktion für eine „menschen- und naturfreundliche Verkehrspolitik im Naturpark Pfälzerwald“ auf, die von Samstag, 15. August, bis Samstag, 26. September laufen soll.

Jeweils von 8 bis 13 Uhr wird sie auf dem Landauer Marktplatz neben der „Adler“-Apotheke abgehalten.Zusätzlich können Unterschriften auch auf Eigeninitiative gesammelt werden.

„Wir wissen, die Welt hat auch noch andere Probleme; aber: Die Gelegenheit, jetzt gegenüber der Berliner Verkehrspolitik ein nicht zu überhörendes Wort zu sprechen, wird nicht wiederkehren. Es geht um Lebensqualität, Heimat und Naturrettung. Die Pfalz muss sich des UNESCO-Projekts Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen als würdig erweisen“, so Sprecher Ulrich Mohr. (red)

 

Bürgerinitiative B10 4-Spuren jetzt eV. meldet sich dazu zu Wort

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Erich Weiss,  BI-Vorstand: „Ulrich Mohr vom BUND ruft mal wieder zum Widerstand gegen den Lückenschluss im 4-Spurigen Ausbau der B10 zwischen Hinterweidenthal und Landau auf. Nachdem seine letzte Brief-Aktion, an die Vorsitzende des UNESCO-Komitee wohl nicht den erwarteten Erfolg hatte, die UNESCO sieht in dem B10-Ausbau keine Gefahr für den Biosphären-Status des Pfälzerwaldes und lässt sich nicht vor Mohrs Karren spannen. Jetzt sollen die Bürger gegen den weiteren Ausbau unterschreiben.

Um diese Unterschriften zu erhalten, schreckt Herr Mohr nicht vor maßlosen Übertreibungen zurück.
Nach seiner Argumentation wird durch den Anbau einer weiteren Fahrspur an die derzeit 3-Streifige B10 eine Autobahn, die noch mehr Lärm und Dieselruß für die Bewohner des Queichtals bringt.

Diese Argumente können so nicht überzeugen. Unzweifelhaft richtig ist, dass die B10-Anwohner in der Südpfalz dringend einen Lärmschutz brauchen, den sie aber nur im Zusammenhang mit einem Straßenausbau bekommen werden.

Richtig ist auch, dass das Verkehrsaufkommen in der Zukunft weiter ansteigen wird, aber gerade deswegen brauchen wir eine gut ausgebaute B10 damit dieser Verkehr auf getrennten Fahrstreifen sicher und flüssig durchgeleitet werden kann. Jede andere Lösung bedeutet mehr Umweltbelastung und das willdoch keiner.

Jeder der sich gegen einen Ausbau stellt, nimmt mit dieser Erklärung stillschweigend in Kauf, dass es weiterhin Verkehrstote durch vermeidbare Unfälle auf der B10 geben wird, dass weiterhin jährlich hunderte von Tieren beim Versuch die B10 zu überqueren umkommen, weil es keine Querungshilfen in Form von Wildbrücken gibt, dass die Anlieger teilweise einem unerträglichen Lärm ausgesetzt sind, weil es keinen Lärmschutz gibt und letztendlich wird einer ganzen Region eine bessere Verkehrsanbindung vorenthalten nur weil ein paar Autophobiker trommeln und Schreckensszenarien verbreiten.

Der letzte Rechtsstreit um den B10-Ausbau bei Landau hat eindrucksvoll gezeigt, die Straßenplaner des Landes haben an alle umweltrelevanten Belange beim Straßenbau gedacht und sie entsprechend berücksichtigt. Alle Nutzer, alle Anlieger, aber auch die Natur wird gewinnen, wenn diese wichtige Straßenverbindung bedarfsgerecht ausgebaut ist und dafür sollten wir eintreten.„(red)


 

 

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