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Gedenkfeier zu Ehren Kaiser Barbarossas in Zeiskam

16. Juni 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim

Am Gotischen Bogen war Kaiser Barbarossa zu einer Gedenkfeierlichkeit zugegen.
Fotos: Ahme

Zeiskam. In Zeiskam steht der Besucher auf historischem Boden. Der Kulturverein „Kaiserhochzeit anno 1310“ hat sich zur Aufgabe gemacht, die Erinnerung an die große Vergangenheit des Ortes wach zu halten.

Am 15. Juni gedachte man Kaiser Barbarossas mit einem morgendlichen Festgottesdienst in der evangelischen Kirche und traf sich hinterher beim Gotischen Bogen zu einer Gedenkfeier.

Hintergrund:
Im Jahr 1185 schenkte Kaiser Barbarossa dem Johanniterorden die Komturei Haimbach zu Zeiskam, mit der Auflage, an seinem Todestag (10. Juni) jährlich seiner zu gedenken. Haimbach wurde eine der größten Komtureien im Deutschen Reich.

Im Jahr 1310 traf in der Komturei Haimbach Johann, Sohn des Kaisers Heinrich VII. die böhmische Prinzessin Elisabeth: die anschließende Hochzeit wurde im Kaiserdom zu Speyer gefeiert.

2010 wurde das 700-jährige Jubiläum dieser Hochzeit vom Kulturverein „Kaiserhochzeit“ anno 1310  im Löwenhof in Zeiskam und auch im Kaiserdom Speyer nachgespielt. Seither feiert der Verein jedes Jahr am Todestag Barbarossas das Jahresgedächtnis.

Wie die Komturei ausgesehen haben könnte, wird in Mußbach deutlich. Dort steht noch heute der fast baugleiche Herrenhof, nur dass dessen Kirche nicht wie in der Zeiskamer Komturei, zentral in Mitten der Anlage steht. Der damalige Direktor der Staatlichen Lehr und Versuchsanstalt, Dr. Karl Adams hat einen großen Gedenkstein, der im Herrenhof stand, dem Verein seinerzeit geschenkt. Heute ist er beim Gotischen Bogen in den Boden eingelassen.

Dr. Sütterlin und Karl Guth begrüßten etliche geschichtlich Interessierte, die an den Gotischen Bogen, außerhalb des Ortes gekommen waren. Der Fanfarenzug Rot-Weiß aus Speyer sorgte für das musikalische Willkomm, denn Kaiser Barbarossa selbst war mit einem Ritter eingetroffen um bei diesem Gedächtnis dabei zu sein.

Der Gotische Bogen, wurde 2011 eingeweiht und steht genau dort, wo sich der Eingang der Kirche befunden haben soll. Karl Guth und Dr. Sütterlins Informationen überraschten Viele, die zum Beispiel nicht wussten, dass zu der Komturei mehrere Weiher gehört hatten, die aber zugeschüttet wurden.

Wo jetzt Getreide wächst, gab es auch eine Mauer, die nur darauf wartet, frei gelegt zu werden. Durch eine Prospektion wurde seinerzeit auch festgestellt, wie die Grenzen der Komturei verliefen.
In der evangelischen Kirche von Rechtenbach ist heute noch die Orgel der ehemaligen Haimbach-Johanniterkomturei-Kirche vorhanden.

Letztes Jahr waren drei wertvolle Banner gestohlen worden. Diese Banner konnten dank großzügiger Spenden wieder beschafft werden und wurden an diesem Nachmittag zusammen mit den Dorfflaggen von Hochstadt, Lustadt und Zeiskam als Begrenzungspunkte der Komturei aufgezogen. (desa)

Dr. Sütterlin erläuterte als profunder Kenner der Materie die Hintergründe des Gedenkens.
Foto: Ahme

Eine Hinweistafel beschreibt die Historie der Komturei.
Foto: Ahme

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