Gebhart: SGD untersucht Druckwassersituation im Polder – Rückbaumaßnahmen werden zurückgestellt

31. Januar 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional
Der Polder Wörth/Jockgrim in der Bauphase im Jahr 2013. Foto: Umweltministerium

Der Polder Wörth/Jockgrim in der Bauphase vor einigen Jahren.
Foto: Umweltministerium

Wörth/Neupotz – Wie die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD) dem südpfälzischen CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gebhart mitteilte, werden alle geplanten Rückbaumaßnahmen im Zusammenhang mit dem Polder Wörth/Neupotz zurückstellt.

Und zwar so lange, bis die Ursachen für die aufgetretenen Druckwasserprobleme im gesteuerten Polder ermittelt sind. Ausgesetzt wird somit auch der geplante Rückbau des Schöpfwerks Scherpfer Schließe. Als Druckwasser bezeichnet man neben dem eingedeichten Gewässer nach oben drückendes Grundwasser.

Genhart hatte zuvor in einem Brief an die SGD angeregt, das Schöpfwerk in seiner Funktion zu erhalten. Die SGD kündigt an, auf Grundlage bereits angelaufener Untersuchungen Abhilfemaßnahmen zu prüfen und umzusetzen. Mit Hilfe erfassten Daten soll eine fundierte Ursachenermittlung erfolgen. Dazu seien bereits detaillierte Bestandserfassungen wie auch eine umfassende Analyse der Situation beauftragt worden.

Gebhart hatte sich nach der erstmaligen kompletten Überflutung des ungesteuerten Polders vor Ort ein Bild von der Situation gemacht und sich an die SGD gewendet. Er sprach sich dafür aus, auf den Rückbau eines bestehenden Schöpfwerks zu verzichten, der im Planfeststellungsbeschluss zum Polder vorgesehen ist und an dem Vertreter der SGD bei einem Termin vor Ort unmittelbar nach der ersten Polderflutung noch festgehalten hatten.

Ein Rückbau des Schöpfwerks würde dazu führen, dass bereits bei niedrigeren Hochwasserständen als beim aktuellen baulichen Zustand der ungesteuerte Polder überflutet würde. Gebhart hatte sie die SGD außerdem aufgefordert, die aufgetretenen Druckwasserprobleme im gesteuerten Polder zu untersuchen und die Eigentümer der ungeplant gewässerten Felder zu entschädigen.

Wie SGD-Präsident Seimetz in einem Schreiben an Gebhart nun versichert, seien bereits umfassende Untersuchungen zu den Ereignissen angelaufen. Diese würden aufgrund der Komplexität des Sachverhalts allerdings einige Monate in Anspruch nehmen.

Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse sollen dann zügig Abhilfemaßnahmen geprüft und umgesetzt werden. Unter anderem Wechselwirkungen mit der Kiesgewinnung im Polder spielten dabei eine Rolle. Ebenso gehe die SGD davon aus, für die von den Druckwasserproblemen betroffenen Landwirte und Grundstückseigentümer eine transparente und schnelle Entschädigungsregulierungen zu erreichen.

„Die Ankündigungen der SGD halte ich für sinnvoll. Der Hochwasserschutz muss weiter verbessert werden. Deshalb sollten in die Untersuchungen auch die Erfahrungen der Anlieger stärker als bisher mit einbezogen werden“, so Gebhart.

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