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Gastronomie-Experte Frank Rosin dreht in Lambrecht: Hilfe für die Bürgerstube

Frank Rosin versucht mt neuem Konzept den beiden Betreibern zu helfen. Foto: Pfalz-Express/Ahme [1]

Frank Rosin versucht mit neuem Konzept den beiden Betreibern zu helfen.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Lambrecht. Sie haben ein Restaurant, aber es läuft nicht? Die finanziellen Probleme wachsen Ihnen über den Kopf und Sie wissen einfach nicht, warum die Gäste ausbleiben? Oder sind Sie enttäuschter Stammgast und Ihr Lieblingsrestaurant ist längst nicht mehr das, was es einmal war?

Wer diese Fragen bejaht, kann sich bei der Kabel 1-Sendereihe „Rosins Restaurants“ bewerben. Seit 2009 hat die Produktionsfirma Redseven in nunmehr 10 Staffeln zirka 80 Gaststätten und Restaurants zusammen mit Sternekoch Frank Rosin wieder auf die Beine geholfen.

Im Moment ist die Produktionsfirma gerade dabei, der Bürgerstube Lambrecht betriebswirtschaftlich unter die Arme zu greifen.

Am 18. Oktober war nun finaler Drehtag, bei dem auch ein Flohmarkt im Haus gefilmt wurde und die Presse Einblick in das Konzept der Sendereihe erhalten konnte.

Das Haus hat den Charme der 70er – das kann auch ein Frank Rosin nicht wegdiskutieren. Frische Farben und ein moderneres Interieur sind aber schon die halbe Miete. Ein behutsam angepasster Stil vereinigt sich nun mit traditioneller Malerei, die sich auf Wahrzeichen der Stadt Lambrecht bezieht.

Das ist aber eigentlich nicht das Problem der beiden Betreiber Orhan Kocsoy und Sybille Kuhn. Orhan Kocsoy ist 44 Jahre und hat vornehmlich im Service gearbeitet. Er kennt die Bürgerstube aus seiner Tätigkeit schon viele Jahre. Sybille Kuhn ist 39 Jahre, Industriefachwirtin und arbeitet hauptberuflich bei Joola.

Seit drei Jahren führen die Beiden, obwohl von Haus aus keine Gastronomen, nun das Restaurant, das über 85 Plätze verfügt und eine schöne Terrasse hat. „Das Lokal ist immer voll und läuft gut“ so Kocsoy.

Riesig viel Platz (es gibt auch vier Kegelbahnen) wirkt sich hier als Problem aus. Denn die Säle des Gemeinschaftshauses verursachen Kosten, die das Restaurant auf Dauer nicht mittragen kann. Laut Rosin hätten die Betreiber „kein wirkliches Problem“ und seien (noch?) ohne Schulden.

Doch Handlungsbedarf scheint gegeben. Zehn Tage lang wurde gecoacht und modernisiert: Mit klaren Worten, wie man ihn aus den Folgen kennt, hat Frank Rosin sein Konzept an die Bürgerstuben-Betreiber weiter gegeben.

Sybille Kuhn und Orhan Kocsay: "Frank Rosin hat uns sehr weiter geholfen". Foto: Pfalz-Express/Ahme [2]

Sybille Kuhn und Orhan Kocsay: „Frank Rosin hat uns sehr weiter geholfen“.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Unverblümt spricht Rosin auch bei der Presse. „Hier im Tal ist es ganz komisch, sagen die Leute. Hier ist es nicht anders als sonstwo“, so Rosin. „Auch ich habe schon Restaurants am Arsch der Welt aufgemacht, die Leute kommen mit dem richtigen Konzept auch da hin.“

Es käme darauf an, zu erkennen „Was ist der Stil des Hauses?“ Und natürlich gibt es sehr viel mehr zu beachten. Fast jeder zweite Kellner trage zum Beispiel dreckige Arbeitskleidung – das sei ein absolutes No-go.

In der Gastronomie gibt es Kompetenzprobleme, so Rosin. „Die besten Gastronomen sind tatsächlich Ökonomen, die wissen, wie man Geld verdient. Wenn Sie kein guter Unternehmer sind, können Ihre Mitarbeiter nicht Ihre soziale Kompetenz genießen.“ Im Übrigen sei die Gastronomie auf Sklaventum aufgebaut ohne Mindestlohn.

Inwieweit nun diese Räume besser vermarktet werden, bleibt abzuwarten. Die Folge in Lambrecht soll jedenfalls im nächsten Jahr im Januar oder Februar gesendet werden. (desa)

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