FWG-Kandidat Marc Weigel eröffnet OB-Wahlkampf: „Denn es geht um Neustadt!“

29. Januar 2017 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional
Marc Weigel (ganz rechts) übergibt den Erlös seiner Veranstaltung "We love Neustadt" an Kindergärten und Schulen. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Marc Weigel (ganz rechts) übergibt den Erlös seiner Veranstaltung „We love Neustadt“ an Kindergärten und Schulen.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Neustadt-Mußbach. Am Freitag (27. Januar) luden die Freie Wählergruppe Neustadt und ihr Oberbürgermeisterkandidat Marc Weigel zum Neujahrsempfang in den Festsaal des Herrenhofs ein.

Zirka 400 Bürger waren der Einladung gefolgt um zu erleben, wie Marc Weigel den OB-Wahlkampf eröffnen und einen ersten Überblick über seine Motive und Ziele geben würde. Die Veranstaltung wurde von der Allstar Big Band schwungvoll begleitet.

Viele Menschen kamen um sich über den FWG-Kandidaten zu informieren. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Viele Menschen kamen um sich über den FWG-Kandidaten zu informieren.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

„Ich wage mich als Erster aus der Deckung“ so Weigel, der neben den FWG-Politikern Stefan Wefelscheid (Landesvorsitzender RLP) und Manfred Petry (stellvertretender Bundesvorsitzender) auch weitere FWG-Kommunalpolitiker begrüßen konnte.

Ein besonderer Gruß galt seinen beiden Mitbewerbern Ingo Röthlingshöfer (CDU) und Pascal Bender (SPD), die in einer Zeitungsumfrage deutlich hinter dem FWG-Spitzenmann gelandet waren.

Bevor Marc Weigel seine Ziele in einem sehr kurzweiligen Vortrag bekannt gab, trat Stefan Wefelscheid ans Mikro. Die Welt steht vor Veränderungen. Man wisse nicht so genau, „wo die Reise hingeht“, so Wefelscheid. Der Geist der Renationalisierung gehe um, es gebe Brexit, Trump und eine mögliche Präsidentin Le Pen in Frankreich: „Man möchte sich das nicht ausmalen“, so Wefelscheid.

Stefan Wefelscheid. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Stefan Wefelscheid.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die überwiegende Zahl der FWG-Mitglieder blicke auf ein langjähriges Engagement in den kommunalen Parlamenten und Räten in ganz Rheinland-Pfalz zurück. „Viele der Mitglieder tragen auf kommunaler Ebene eine besondere Verantwortung als Bürgermeister, Beigeordnete und als Landrat“, so Wefelscheid.

Eine „Absurdität“: Während die Pflichtaufgaben für die Kommunen immer größer würden, zahlten sie die Rechnung, denn die vom Bürger gewählten Vertreter der Kommunen seien nahezu handlungsunfähig. Europa, Bund und Land bestimmen die Regeln.

Menschen fühlten sich auf ihre Stimmabgabe alle vier Jahre reduziert. „Je höher das Amt, desto geringer die Beteiligungsmöglichkeiten im Politikbetrieb“, so Wefelscheid. Deshalb habe die FWG auch einen eigenen Bundespräsidentenkandidaten mit Alexander Holt aufgestellt. Auch dieser wünsche sich, dass Menschen mehr am Entscheidungsprozess beteiligt werden sollten.

„Es ist an der Zeit den Freien Wählern in Rheinland-Pfalz mit gewählten Vertretern eine Stimme in den Parlamenten zu verschaffen. Es begann in den Kommunen, in denen Freie Wähler als drittstärkste Kraft in Rheinland-Pfalz heute nicht mehr wegzudenken sind – diese Erfolgsgeschichte gilt es auf allen politischen Ebenen fortzusetzen“, so Wefelscheid.

Manfred Petry. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Manfred Petry.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Manfred Petry betonte ebenfalls die Vielzahl der FWG-Mandatsträger, nämlich 2118, in Rheinland-Pfalz.
Er empfahl Marc Weigel, mit dem er vertrauensvoll zusammen arbeitet, als zukünftigen OB.

„Er ist aus vollem Herzen Neustadter, ist heimatverbunden, verbindend, offen, zielstrebig, ein guter Ratgeber und Analyst und hat ein festes Wertegerüst.“

Marc Weigel. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Marc Weigel.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Mit 45 Prozent, laut Umfrage, gelte Weigel, der 13 Jahre im Neustadter Stadtrat und fünf Jahre als Beigeordneter tätig war, zudem als sehr aussichtsreicher Kandidat. Aber Petry weiß auch: „Es ist noch ein langer Weg und wir werden einen harten Wahlkampf erleben“.

„Denn es geht um Neustadt“ ist Marc Weigels Slogan, der seinen Wahlkampf bestimmen wird. „We make Neustadt great again“ in Anlehnung an Donald Trumps Slogan, passe zwar nicht zur FWG-Politik, treffe aber trotzdem schon den Kern der Sache.

Marc Weigel, Duttweiler FWG-Bürgermeister Gerhard Syring-Lingenfelder, Manfred Petry und Staefan Wefelscheid. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Marc Weigel, Duttweiler FWG-Bürgermeister Gerhard Syring-Lingenfelder, Manfred Petry und Stefan Wefelscheid (v.l.).
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die von OB Löffler im Neujahrsempfang gemachte Aussage, „Speyer und Landau hängen uns nicht ab!“ stimme so nicht, denn „Neustadt ist zurückgefallen“. Weigel belegt seine Argumente mit entsprechenden Zahlen.

„Wir müssen das Potential an Lebensqualität besser ausschöpfen“, so Weigel. „Wir müssen den Schalter umlegen“. Niedrigstes Bruttoinlandsprodukt, drittniedrigste Gewerbesteuer, schlechtes Image bei den Betrieben – es fehle unter anderem an Gestaltungswillen bei der Stadt.

„Ich werde als OB ein Existenzgründerzentrum gründen und einen intensiven Dialog mit Unternehmern führen“.

Auf der Agenda stehen auch Innenstadtentwicklung, Einzelhandelskonzept, die Entwicklung einer Online-Plattform („die Stadt soll erlebbar werden“), ein Mobilitätskonzept.

Konsequente Kundenorientierung, Bürgerbeteiligung sind für Weigel Schlüsselbegriffe: „Ich bin überzeugt davon, dass ich meiner Stadt helfen kann“, so Weigel, der als Lehrer am Leibniz-Gymnasium arbeitet.

In der Veranstaltung hatte er zur Freude der Gäste, Kinder in „Dingsda“-Manier, Begriffe rund um das Amt eines Bürgermeisters beschreiben lassen.

Dings-Dingsda: Kinder erklären die Politikerwelt. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Dings-Dingsda: Kinder erklären die Politikerwelt.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Weigel ist ein engagierter Lehrer, wird aber, falls er nicht zum OB gewählt wird, seinen Beamtenstatus und seine Planstelle verlieren.

Doch der FWG-Kandidat ist hoch motiviert und glaubt an seinen Erfolg. Den jetzigen Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer lädt er ein, auch künftig Stellvertreter zu bleiben; SPD-Mitbewerber Benders Karriere sieht er dagegen eher in Berlin.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der Spendenerlös der Benefiz-Veranstaltung „We love Neustadt“ (2500 Euro) im Rahmen des Weinlesefestes an verschiedene Schulen und Kindergärten übergeben.

Die Neustadter bekommen eventuell einen musikalischen Oberbürgermeister: Dass Marc Weigel singen kann, bewies er zum Schluss der Veranstaltung mit einem jazzigen Bigband-Song. (desa)

Allstars in Höchstform. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Allstars in Höchstform.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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