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Freie Wähler schlagen Naturkindergarten im Naturpark Schöntal vor

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Der Naturpark ist ein Kleinod, dessen Nutzung noch nicht geklärt ist.
Foto: Rolf Schädler

Neustadt. Nach Presseberichten in denen über einen  desolaten und „lieblosen“ Zustand des Naturparks im Schöntal berichtet wurde, schlägt der FWG-Vorsitzende Marc Weigel nun die Einrichtung eines Natur- und Waldkindergartens auf dem Gelände vor.

Die Neustadter Freien Wähler hatten sich des Naturparks in den vergangenen Jahren verstärkt angenommen und sich in samstäglichen Arbeitseinsätzen unter Leitung von FWG-Stadtrat Christoph Bachtler, gemeinsam mit der IG Schöntal darum bemüht, den Zustand des Naturparks wieder zu verbessern, was sich laut Weigel, als „nahezu aussichtsloser Kampf gegen Natur und Jahreszeiten entwickelt“ habe.

„Gleichzeitig setzte sich die FWG-Fraktion seit 2005 mit mehreren Anträgen im Stadtrat dafür ein, dass sich ein Gärtner auf Honorarbasis über Sommer um Pflegearbeiten kümmern konnte und auch Mittel für bauliche Maßnahmen bereitstanden. Da diese Maßnahme seitens der Stadt wohl nicht mehr fortgesetzt wird, verfällt der Park immer mehr“, berichtet Weigel.

„Als klassische Naherholungsanlage wird der Naturpark heute kaum noch nachgefragt und genutzt, natürlich auch, weil er nicht attraktiv genug ist“. Es gäbe in der Umgebung aber auch genügend andere Anziehungspunkte für den Sonntagsausflug, weshalb es auch schwer vorstellbar sei, künftig wieder Besucherströme in den Park zu locken, so Weigel.

Die Freien Wähler wollen den weiteren Verfall der Anlage verhindern, zudem die gründerzeitliche und vom Neustadter Ehrenbürger Friedrich Hetzel 1883 gestiftete Parkanlage unter Denkmalschutz steht. Besondere Sorge hat man um den Erhalt der Tuffsteingrotte und um die Brücke. Aber auch der Wasserfall, der Rundbau mit Aussichtsplattform und der Fontänenbereich sollten nach Meinung der FWG erhalten bleiben.

„Wir brauchen einen regelmäßige Nutzer, einen Mit-Kümmerer und beides am besten durch eine neue Sinnstiftung für den Naturpark. Daher schlagen wir die Einrichtung eines Naturkindergartens vor“, so Weigel.

Da das Gebäude der ehemaligen Hauptschule im Schöntal, das als Kindertagesstätte vorgesehen war, bis auf Weiteres als Flüchtlingsunterkunft genutzt und dafür wahrscheinlich auch länger gebraucht wird, ist aus Sicht der FWG die Schaffung von anderen Betreuungsplätzen in der Nähe sinnvoll.

„Aber darüber hinaus werden wir auch weiter KITA-Plätze benötigen. Neustadt verfügt bislang über keinen Natur- oder Waldkindergarten. Dafür ist der Naturpark geradezu prädestiniert. Wir würden etwas für die Familienfreundlichkeit und den Naturpark zugleich tun. Die ehemalige Gaststätte könnte umgestaltet und als Mehrzweckraum für den Kindergarten genutzt werden.“ Weigel sieht die dafür nötigen Investitionen gut angelegt.

Natur- und Waldkindergärten stärkten und stabilisierten in besonderer Weise die kindliche Entwicklung. Sie förderten die Bewegung und die körperlichen Aktivitäten. Im direkten Kontakt zur Natur übten Kinder Rücksicht und machten sich mit Pflanzen und Tieren vertraut.

„Ich finde, ein solcher Kindergarten fehlt in einer Stadt wie Neustadt, in der der Wald eine so hohe Bedeutung hat. Nachfrage gibt es bestimmt. Der Naturpark könnte eine Auferstehung erleben und wir hätten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Darüber würde sich auch sein Stifter freuen, dem Stadt, Natur und Kinder gleichermaßen am Herz lagen.“ (red)

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