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Faschingsumzug in Germersheim: Aggressivität und Gewaltbereitschaft haben zugenommen

15. Februar 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim

Vernebelt: Zu viel Alkohol ließ Faschingsbesucher aggressiv werden.
Foto: pfalz-express.de/Licht

Germersheim – Der Faschingsumzug in Germersheim war bei sonnigem Wetter gut besucht. Auch zahlreiche Besucher aus badischen Gemeinden kamen nach Germersheim. Doch die Faschingsfreude verlief nicht ungetrübt.

Es gab zahlreiche Rangeleien zwischen teils schwer betrunkenen Jugendlichen und viele Einsätze des Rettungsdienstes wegen alkoholisierter Jugendlicher. Der gemessene Atemalkohol-Höchstwert bei einem Jugendlichen betrug 3,48 Promille.

Die vorläufige Bilanz: Zwei kurzfristige Festnahmen von aggressiven Jugendlichen zur Verhinderung von Straftaten und zur Feststellung ihrer Identität, eine weitere Mitnahme zur Dienststelle zur Feststellung der Identität, drei sogenannte Inobhutnahmen von stark alkoholisierten Jugendlichen bei der Polizeiinspektion.

Von ihnen wurden zwei ihren Eltern übergeben. Ein Jugendlicher wurde in einem Kinder- und Jugendheim untergebracht, da die Eltern oder andere Angehörige nicht erreichbar waren.

Ein weiterer Jugendlicher musste auf der Intensivstation des Krankenhauses Germersheim wegen hochgradiger Alkoholisierung aufgenommen werden.

Eine andere stark alkoholisierte 16-Jährige wurde ebenfalls ins Krankenhaus Germersheim gebracht und dort medizinisch versorgt

Vier Strafanzeigenwegen gab es wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, Körperverletzung und Exhibitionismus. Zehn Personen wurden des Platzes verwiesen.

Die Rangeleien verlagerten sich nach Umzugsende von der Innenstadt in den Bereich der S-Bahn-Halte-Stelle Germersheim-Mitte-Rhein am Unkenfunk und auch auf die dortigen Gleise. Am Hauptbahnhof wurde eine Sachbeschädigung begangen.

Nach Angaben der Einsatzkräfte nahm die Aggressivität und Gewaltbereitschaft im Vergleich zu den Vorjahren zu.

Auch abseits der Straße waren manche Faschingsteilnehmer außer Rand und Band.

So kam es in einem Lokal in der Innenstadt zu einer Auseinandersetzung zwischen einem 20-jährigen und einem 42-jährigen. Der Jüngere rempelte den Älteren an, was diesem missfiel. Schließlich kam es zum handgreiflichen Schlagabtausch, der 42-jährige erlitt leichte Blessuren. Die beteiligten Akteure machen unterschiedliche Angaben zum Hergang. Die Polizei erteilte dem 20-jährigen einen Platzverweis und leitete ein Strafverfahren wegen Körperverletzung ein.

Rabiater Verehrer

Ein 19-Jähriger wollte zu einer 23-jährigen Frau in der Ludwig-Erhard-Straße. Nachdem ihm nicht geöffnet wurde, trat der 19-jährige zunächst gegen die Wohnungstür. Nachdem die Frau dann doch öffnete, gab ihr der junge Mann eine Ohrfeige und zog sie an den Haaren. Er konnte offensichtlich nicht verstehen, dass die 23-jährige von ihm nichts wissen wollte.

Tätliche Auseinandersetzung am Königsplatz

Am Sonntag gegen 1:25 Uhr gerieten dann ein 28-jähriger und ein 24-jähriger in Streit. Der 28-jährige warf dabei seinen Kontrahenten auf den Boden. Hintergrund des Streits waren Eifersüchteleien wegen einer Frau.

Bei beiden Akteuren war Alkohol mit im Spiel, der 28-jährige hatte 1,47 Promille, der 24-jährige 1,83 Promille Atemalkohol.

Schlägerei in Sondernheim

Ebenfalls in der Nacht zum Sonntag gerieten in der Willi-Gutting-Straße im Bereich der Unterführung fünf junge Männer aneinander. Drei Männer standen an der Unterführung als die beiden Beschuldigten hinzukamen. Ein 27-Jähriger soll dann ohne Vorwarnung und Anlass einem 21-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben.

Sein 28-jähriger Begleiter soll einem weiteren 21-Jährigen mit dem Fuß gegen den Hals getreten haben. Es blieb bei leichten Blessuren. Alle Personen standen unter Alkoholeinfluss. Entsprechende Atemalkoholtests waren im Bereich zwischen 1,72 und 3,55 Promille.

In allen Fällen leitete die Polizei ein Strafverfahren wegen Körperverletzung ein.

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