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Fachmarktzentrum Rohrbach: Kompromiss geplatzt – Investor Röther will nicht verkleinern

Fachmarktzentrum in Rohrbach: Die Bauarbeiten sind bereits in vollem Gang. Foto: Pfalz-Express [1]

Fachmarktzentrum in Rohrbach: Die Bauarbeiten sind bereits in vollem Gang.
Foto: Pfalz-Express

Rohrbach – Wie geht es weiter im Streit um das geplante Fachmarktzentrum in Rohrbach?

Die Stadt Landau will es auf keinen Fall, Rohrbach selbst und die umliegenden Gemeinden unbedingt [2]. Auch die meisten Kommunalpolitiker haben sich dafür ausgesprochen.

Nach einem Vermittlungsgespräch am vergangenen Freitag im Innenministerium unter der Leitung von Staatssekretär Günter Kern hatte der Investor Röther eine Bedenkzeit für weitere Abstimmungen mit Rechtsberater und Mitgesellschaftern erbeten.

Heute Morgen dann ein Anruf bei SÜW-Landrätin Theresia Riedmaier: Röther sehe die Vermittlung als nicht erfolgreich an und könne einer erheblichen Reduzierung der Verkaufsfläche – wie von der Stadt Landau gefordert – nicht zustimmen.

Damit nimmt das vor dem Verwaltungsgericht Neustadt anhängige Eilverfahren seinen Lauf. Die Stadt Landau, die Ortsgemeinde Rohrbach, der Landkreis Südliche Weinstraße und der Investor haben ihre Rechtspositionen dargelegt und entsprechende Stellungnahmen verfasst.

Landrätin Theresia Riedmaier nahm die ablehnende Entscheidung des Investors „mit Bedauern und Enttäuschung“ zur Kenntnis: „Erkennbare Bemühungen von allen Seiten, einen Kompromiss zu finden, haben in den letzten Tagen meine Hoffnung auf eine einvernehmliche außergerichtliche Lösung bestärkt. Ich habe nichts unversucht gelassen, alle Beteiligten in diese Richtung zu bewegen; wir waren nach meiner Einschätzung auf einem guten Weg.“

Jetzt sei das Verwaltungsgericht am Zug. Von dessen Entscheidung erhofft sich Riedmaier „wichtige Signale“ für mögliche neue und konstruktive Verhandlungen.

Landau: Gericht muss entscheiden, bleiben aber offen für Gespräche

Für die Stadt Landau ist es nun Sache der Gerichte zu entscheiden. Die Stadt hätte einen aus Landauer Sicht weitreichenden Kompromissvorschlag mitgetragen, teilte Oberbürgermeister Thomas Hirsch mit.

Nach Angaben der Stadt waren dabei 3.900 Quadratmeter für den Modepark Röther sowie die Ansiedlung eines „dm“ Drogeriemarkts, eines Aldi-Markts und eines Wasgau-Markts vorgeschlagen worden.

Modepark Röther hatte eine Verkaufsfläche von 6.200 Quadratmeter für das Textilsortiment beantragt. Die reduzierten 2.300 m Quadratmeter sollten nach Landauer Wünschen für eine „allgemeine gewerbliche Nutzung“ gesichert werden.

Dieser Kompromiss hätte eine dauerhafte Planungssicherheit für den Standort Rohrbach und zugleich eine Interessensabwägung in der Region dargestellt, meint Hirsch. „Leider hat sich der Investor einer Kompromisslösung verweigert. Die Chance auf eine Einigung hat bestanden. Wir bleiben aber offen für Gespräche“, so die Landauer Stadtspitze.

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