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Erste Präsidentin für Uni Koblenz-Landau: Professor Dr. May-Britt Kallenrode feierlich ins Amt eingeführt

Die Kette sitzt gleich: Professor Dr. May-Britt Kallenrode ist jetzt offiziell Unipräsidentin. Vorgänger Professor Heiligenthal freut es. Foto: Pfalz-Express/Ahme [1]

Die Kette sitzt gleich: Professor Dr. May-Britt Kallenrode ist jetzt offiziell Unipräsidentin. Vorgänger Professor Heiligenthal freut es.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Professor Dr. May-Britt Kallenrode wurde am 4. Oktober als neue Präsidentin der Universität Koblenz-Landau feierlich ins Amt eingeführt. Die Moderation hatte Dr. Timo Werner übernommen.

Nach der Akademiker-Hymne „Gaudeamus igitur“ des Unichors aus Campus Koblenz und Landau begrüßten die beiden Vizepräsidenten der Uni, Prof. Dr. Gabriele Schaumann und Prof. Dr. Harald von Korflesch, die zahlreich erschienenen Gäste aus Politik und Wissenschaft.

Besondere Ehrengäste waren der ruandische Botschafter Igor Cäsar sowie der rheinland-pfälzische Minister Prof. Dr. Konrad Wolf.

Die Uni habe sich unter der zwölfjährigen Präsidentschaft von Professor Dr. Roman Heiligenthal enorm weiter entwickelt, so Schaumann. Und von Korflesch bestätigte, er habe die gemeinsame Zeit mit „kurzen Wegen“ sehr genossen. „Wir hoffen, dass dieses innovative Moment nicht verloren geht“.

Die Uni sei sehr stark im Land verankert, betonte Minister Wolf und bedankte sich für Heiligenthals engagierte Amtsführung. Auch Wolf betonte, dass Heiligenthal den Wandel der Uni mit großem Geschick mitgestaltet habe. Dabei seien die Bürger der Stadt immer mitgenommen worden, die Uni habe sich nicht als Elfenbeinturm verstanden.

„Die Universität Koblenz-Landau ist keine Universität wie viele andere. Sie hat eine besondere Geschichte und weist eine besondere Verankerung auf. Sie hat ein ganz besonderes Profil, das neben der Lehrerausbildung auch von vielen anderen Disziplinen geprägt wird.

Prof. May-Britt Kallenrode mit den beiden Vizepräsidenten Von Korflesch und Schaumann. Foto: Pfalz-Express/Ahme [2]

Prof. May-Britt Kallenrode mit den beiden Vizepräsidenten Von Korflesch und Schaumann.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Das gesamte Studienangebot ist sehr gut nachgefragt: Erziehungswissenschaft/Pädagogik, Informatik, Psychologie, Kultur-Sozial- und Umweltwissenschaften, zum Teil international ausgerichtete Masterstudiengänge, ein flexibler Zwei-Fach-Bachelor und ein erfolgreiches und wachsendes Weiterbildungsangebot.“ Neben den bildungswissenschaftlichen Schwerpunkten habe die Universität früh die Notwendigkeit erkannt, sich weitere Standbeine jenseits der Lehrerbildung zu schaffen, so Wolf.

An Kallenrode gewandt: „Zum ersten Mal ist eine externe Kandidatin (von der Universität Osnabrück- d.Red.) gewählt worden und zum ersten Mal eine Frau als Präsidentin einer rheinland-pfälzischen Universität. Trotz erheblicher Zuwächse bei den Professorinnen haben wir noch Nachholbedarf im Bereich der Hochschulleitung“.

Prof. Dr. Jens Hermsdorf, Vorsitzender der Landeshochschulpräsidentenkonferenz Rheinland-Pfalz, betonte, dass Professor Heiligenthal als Vorsitzender den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft entscheidend vorangetrieben habe.

In seiner Amtszeit habe Heiligenthal die Verhandlungen des Ministeriums mit den Hochschulen zu einem einvernehmlichen Ergebnis geführt, das in der Unterzeichnung der Zielvereinbarungen für den Hochschulpakt III seinen Ausdruck fand. Heiligenthal habe die flächendeckende Einführung des DOSV zur Studienplatzvergabe begleitet – mit grundlegenden Veränderungen des Zulassungsverfahrens: „Sie haben Vieles in die richtige Richtung auf den Weg gebracht“.

Als Herausforderungen der Zukunft sieht Hermsdorf die Digitalisierung, Qualitätssicherung oder auch Differenzierungsprozesse in der Hochschullandschaft.

Vertreter der Studentenausschüsse von Campus Landau und Koblenz lobten Heiligenthal dafür, bei den Studentenstreiks die „Augen nicht verschlossen“ gehabt zu haben. „Wir können ein sehr positives Fazit ziehen“. Natürlich hoffen die Studenten auf ein ebenso gutes Miteinander mit der neuen Präsidentin: „Die Feuerprobe wartet im nächsten Semester auf Sie, wenn wieder viele Studierende nach Landau kommen“.

Nicht ganz kritiklos ließ Bernd Wunder Roman Heiligenthal ziehen. „Wir hätten ihren Lieblingsausdruck dynamisches Wachstum“ gerne auch auf die Beschäftigungssituation der Mitarbeiter übertragen“.

Die Laudatio hielt Professor Dr. Ralf Schulz. Er beleuchtete Heiligenthals Lebenslauf. 27 Jahre an der Uni Koblenz-Landau, davon fünf Jahre als Vizepräsident und zwölf Jahre als Hauptverantwortlicher. Aus einer „Realschule der 70er Jahre“, habe Heiligenthal mit „Zauberkräften aus dem Laden eine Uni“ gemacht, zahlreiche neue Studiengänge geholt und die Uni international zum Ansehen verholfen.

„Sie hatten eine große Nähe zu den Mitarbeitern und haben alle gekannt“. Spontan, hochintelligent und kompetent, sei Heiligenthal und ein geschickter Verhandlungspartner. Aber auch Heiligenthals Wutausbrüche sprach Schulz an.

Igor Cäsar beleuchtete Heiligenthals Engagement und Zusammenarbeit mit ruandischen Hochschulen, aber auch anderen afrikanischen Hochschulen.

„Eine dynamische Entwicklung ist das Werk von Vielen und keine persönliche Leistungsbilanz“ findet Roman Heiligenthal selbst. In seiner Abschiedsrede ging es um das solidarische Zusammenwachsen von Stadt und Campus, um das Verhältnis zur Studentenschaft, um Privates und etliche Dankesadressen.

Höhepunkt der Veranstaltung war dann die Übergabe der Amtskette an die neue Präsidentin. „Die Universität Koblenz-Landau ist in den vergangenen Jahren mit Hilfe des Hochschulpakts stark gewachsen. Die Arbeit in den kommenden Jahren muss vor dem Hintergrund der Schuldenbremse auch die Konsolidierung und die Weiterentwicklung des bisher Erreichten im Blick haben“, so Kallenrode. (desa)

Programmpunkt "Musikalisch-choreografische Performance". Foto: Pfalz-Express/Ahme [3]

Programmpunkt „Musikalisch-choreografische Performance“.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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