Eröffnung des Reformationsjahres in Landau: Religionsfreiheit als universelles Menschenrecht

1. November 2016 | Kategorie: Landau, Regional
Kirchenpräsident Schad sprach über Toleranz und Ökumene. Fotos: Pfalz-Express/Ahme

Kirchenpräsident Schad sprach über Toleranz und Ökumene.
Fotos: Pfalz-Express/Ahme

Landau. 500 Jahre Reformation im nächsten Jahr: Gestern Abend (31. Oktober) wurde das Jubiläumsjahr feierlich in der Landauer Stiftskirche mit einem Gottesdienst eröffnet.

Dekan Volker Janke, der unter den Besuchern auch seinen katholischen Kollegen Axel Brecht, Bundestagsabgeordneten Dr. Gebhart, Bürgermeister Ingenthron und Kreisbeigeordneten Lauerbach begrüßen konnte, war überwältigt von „der Masse der Besucher“. OB Hirsch weilt zur Zeit in Jerusalem und schickte als Gruß ein Bild von der Erlöserkirche.

Foto: Pfalz-Express/Ahme

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In seinem „Werbeblock“ stellte Dekan Janke das umfängliche Programm des Reformationsjahres kurz vor. Es gliedert sich in die vier Themenbereiche „Gottesdienst“, „Historische Vortragsreihe“, „Kinder-und Jugendevents“ sowie „Kunst und Kultur“.

Pünktlich zum Beginn der Feierlichkeiten hat die Deutsche Bibelgesellschaft eine revidierte Lutherbibel herausgebracht. Auf der Suche nach einer Übersetzung, die wissenschaftlich präzise und zugleich sprachlich treffend ist, hat auch Luther seine Bibelübersetzung immer wieder geprüft und überarbeitet.

Die überarbeitete Lutherbibel traf pünktlich zur Eröffnung auch in Landau ein. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die überarbeitete Lutherbibel traf pünktlich zur Eröffnung in Landau ein.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Auf eine sich verändernde Sprache Rücksicht zu nehmen und den Text immer wieder am aktuellen Stand der Forschung auszurichten, entspricht den ureigenen Übersetzungsprinzipien des Reformators.

Auch die revidierte Lutherbibel 2017 als die vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland empfohlene Bibelübersetzung, folgt diesem Grundsatz. Alle biblischen Texte einschließlich der Apokryphen wurden umfassend geprüft und, wenn nötig, überarbeitet.

Die Predigt von Kirchenpräsident Schad, der auch Vorsitzender der Union Evangelischer Kirchen ist, wurde umrahmt von musikalischen Beiträgen der Landauer Kantorei unter der Leitung von Stifts-und Bezirkskantor Stefan Viegelahn – die Liturgie hielt Dekan Janke.

Die Stiftskantorei mit Stiftskantor Professor Viegelahn. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die Stiftskantorei mit Stiftskantor Professor Viegelahn.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Mitglieder des Presbyteriums der Stiftskirchengemeinde gestalteten die Lesungen.

Auf die Kantate „Erhalt uns Herr, bei deinem Wort“ bezogen sich Gottesdienst und Predigt des Kirchenpräsidenten.

Wehret die Angriffe der Feinde Jesu ab – erkannte Luther schon damals. Das osmanische Heer stand vor Wien, der Papst stellte sich gegen Reformen der Kirche, das Reich war gespalten.

Dekan Janke und Kirchenpräsident Schad mit Kreisbeigeordentem Lauerbach (links). Foto: Pfalz-Express/Ahme

Dekan Janke und Kirchenpräsident Schad (rechts) mit Kreisbeigeordentem Lauerbach (links).
Foto: Pfalz-Express/Ahme

In diesem Umfeld übersetzte Luther die Bibel ins Deutsche, damit alle Menschen Zugang zu ihr finden konnten. Nicht die Kirchenspaltung habe Luther gewollt, sondern die Rückkehr zur biblischen Schrift, so Schad.

Religionsfreiheit sei universelles Menschenrecht und müsse gerade auch in der heutigen Zeit, in der Christen in islamischen Staaten als religiöse Minderheit verfolgt würden, durchgesetzt werden.

Gegenseitige Toleranz und Respekt führe auch zu ökomenischen Fortschritten, ist Schad überzeugt.
Als „ökumenische Regel“ gelte, dass sich die christlichen Konfessionen nur im Rückgriff auf die Texte der Bibel annähern könnten.

Das Reformationsjubiläum müsse die biblische Botschaft als gemeinsame Grundlage aller Christen in den Mittelpunkt stellen. (desa)

Die Stiftskirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die Stiftskirche war bis auf den letzten Platz gefüllt.
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