Samstag, 20. April 2024

Erneuter Kerosin-Ablass über der Westpfalz: SPD-Fraktion fordert Meldekette – Landtagsanhörung im November

14. Oktober 2017 | Kategorie: Politik regional, Regional, Südwestpfalz und Westpfalz
Alexander Schweitzer: "Es muss endlich eine Meldekette eingerichtet werden". Foto: Pfalz-Express

Alexander Schweitzer: „Es muss endlich eine Meldekette eingerichtet werden“.
Foto: Pfalz-Express

Westpfalz/Mainz. Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr wurden aus einem Flugzeug kurz nach dem Start am Frankfurter Flughafen große Mengen an Kerosin über der Westpfalz abgelassen.

Dazu erklärt der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Alexander Schweitzer: „Nachdem bereits im Mai und im September dieses Jahres große Mengen an Kerosin über Rheinland-Pfalz niedergingen, wurden nun erneut fast 80 Tonnen Treibstoff über der Westpfalz abgelassen. Erneut hat die Öffentlichkeit erst Tage später durch Zeitungsberichte von dem Vorfall erfahren. Dies ist nicht hinnehmbar. Es muss endlich eine Meldekette eingerichtet werden, nach der binnen 24 Stunden die Öffentlichkeit über derartige Vorfälle informiert wird.“

Für jeden müsse öffentlich einsehbar sein, wann, wo und wieviel Treibstoff abgelassen wurde, so Schweitzer, der auf die Internetpräsenz der Deutschen Flugsicherung (DFS) oder das Bundesverkehrsministerium verweist. Dort könnten diese Informationen veröffentlicht werden, schlägt Schweitzer vor. „Auch die Landesbehörden müssen zeitnah informiert werden.“

Rheinland-Pfalz sei überproportional häufig von Treibstoff-Notablass betroffen. Zudem lägen derzeit nur veraltete Studien zu einer möglichen Gefährdung von Mensch und Umwelt vor.

Auf Bestreben der rheinland-pfälzischen Landesregierung wurde im Frühjahr auf der Umweltministerkonferenz beschlossen, ein neues Gutachten auf den Weg zu bringen. Die Ergebnisse werden im kommenden Jahr erwartet.

Auf Antrag der SPD-Fraktion wird sich am 14. November 2017 der Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr in einer Anhörung  mit dem Thema Kerosin-Ablass befassen.

Zudem will sich die SPD-Fraktion im November bei einer auswärtigen Fraktionssitzung vor Ort mit Toxikologen, Vertretern der Deutschen Flugsicherung sowie Bürgerinitiativen über mögliche Gefährdungen, Informationswege und Regulierungsmöglichkeiten austauschen. (red)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

4 Kommentare auf "Erneuter Kerosin-Ablass über der Westpfalz: SPD-Fraktion fordert Meldekette – Landtagsanhörung im November"

  1. Hein Bloedt sagt:

    [Quote]
    Es muss endlich eine Meldekette eingerichtet werden, nach der binnen 24 Stunden die Öffentlichkeit über derartige Vorfälle informiert wird.
    [/Quote]

    Sagt mal, gehts denn noch ?
    Die Bevölkerung muss informiert, das über Ihren Köpfen einfach mal so 80 Tonnen giftiges Kerosin abgelassen wird?
    Wie wäre es denn, wenn man diesen Umweltsündern mal das Handwerk legt?

    Da werden die Flugpreise erhöht, weil der Kersosinpreis angestiegen ist, und dann werden mal einfach so 80 Tonnen in die Luft geblasen?
    Was für Gurken sitzen denn da im Management und in der Politik?
    Ich möchte mal sehen, was dem ‚Normalbürger‘ für Strafen entgegenkommen, wenn er ’nur‘ mal 1/4 Liter Motorenöl irgendwohin schüttet.

  2. Fred S. sagt:

    Merkel in ihrer AirforeOne nimmt das jetzt persönlich in die Hand!… Was wollte sie wohl im Pfälzerwald?
    http://fluglaerm-kl.de/pics/adsbx_2017-10-16_1.png
    http://fluglaerm-kl.de/aktuelles_einzeln.php?artikel=201710162113

  3. Hein Bloedt sagt:

    Ist das nicht eher die UckerMark-One?

  4. Matze sagt:

    Wenn das Kerosin abgelassen wird um das Ladegewicht zu reduzieren, da sonst das Fahrwerk/Bremsen zu stark belastet werden, ist das nicht in Ordnung. Dann müssen die Hersteller diese Komponenten verstärken. Wird das Kerosin abgelassen um die Brandgefahr bei einer Notlandung, z.B bei defektem Fahrwerk i.ä., zu reduzieren finde ich es okay. In diesem Fall stehen Menschenleben über dem Umweltschutz.