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Einladung beim Staatsoberhaupt: Bundespräsident Gauck dankt Bürgermeistern aus der Südpfalz

26. Mai 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Politik regional, Regional
Ein Teil der Südpfälzer „Schultes“ im Garten von Schloss Bellevue mit dem Präsidenten. V.li.: Franz-Ludwig Trauth, Gerhard Beil, Inge Volz, Sabine Baumann, F.X. Scherrer und Werner Kastner. Fotos: v. privat

Ein Teil der Südpfälzer „Schultes“ im Garten von Schloss Bellevue mit dem Präsidenten. V.li.: Franz-Ludwig Trauth, Gerhard Beil, Inge Volz, Sabine Baumann, F.X. Scherrer und Werner Kastner.
Fotos: v. privat

Berlin/Südpfalz – „Gelebte Demokratie in den Kommunen“ war das Motto, unter dem Bundespräsident Joachim Gauck über 700 Bürgermeister zum Tag des Grundgesetzes am 23. Mai nach Berlin eingeladen hatte.

Aus der Südpfalz waren zwölf kommunale Würdenträger vertreten: Sabine Baumann (Jockgrim), Gerhard Beil (Rheinzabern), Paul Gärtner (Bellheim), Thomas Hirsch (Landau), Reiner Hör (Rülzheim), Werner Kastner (Edenkoben), F.X. Scherrer (Hagenbach), Günter Tielebörger (Kandel), Franz-Ludwig Trauth (Herxheim), Axel Wassyl (Offenbach), Thomas Wollenweber (Annweiler) und Inge Volz (Westheim).

Nach einem aufwändigen Sicherheitscheck durch das Bundeskriminalamt gab es im Berlin Congress Center (BCC) eine offizielle Feierstunde, der ein Empfang in Schloss Bellevue folgen sollte.

Bundespräsident Joachim Gauck würdigte das Engagement der Bürgermeister an der Nahtstelle zwischen Bürger und Staat und drückte seine Wertschätzung aus. Lang anhaltender Beifall der Bürgermeister zeigte, dass ihnen der Präsident aus der Seele sprach. Gaucks Rede ist auf  www.bundespraesident.de im Original nachzulesen.

Teil der Südpfälzer „Schultes“ im Garten von Schloss Bellevue Daniela Schadt: v.l.: Franz-Ludwig Trauth, Gerhard Beil, Inge Volz, Sabine Baumann, F.X. Scherrer und Werner Kastner Foto 2: Firstlady Daniela Schadt (Mitte) mit v.l.: Franz-Ludwig Trauth, F.X. Scherrer, Inge Volz, Thomas Wollenweber, Axel Wassyl, Sabine Baumann, Werner Kastner, Gerhard Beil und Thomas Hirsch.

First Lady Daniela Schadt (Mitte) mit v.l.: Franz-Ludwig Trauth, F.X. Scherrer, Inge Volz, Thomas Wollenweber, Axel Wassyl, Sabine Baumann, Werner Kastner, Gerhard Beil und Thomas Hirsch.

An Joachim Gaucks Rede schloss sich eine Podiumsdiskussion unter der Leitung der Journalistin Astrid Frohloff an. Im Forum saßen Bürgermeisterin Nicole Sander, Neunkirchen-Seelscheid, Bürgermeister Ralf Spiegler, Nieder-Olm, zugleich Vorsitzender des GStB RLP, Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter, Jena, sowie Prof. Dr. Ulrich von Alemann, Uni Düsseldorf.

Dass unter den Podiumsgästen kein ehrenamtlicher Bürgermeister vertreten war, tat der Diskussion keinen Abbruch, denn viel zu heterogen sind die kommunalen Strukturen in den 16 Bundesländern zwischen Waterkant und Zugspitze und zwischen Südpfalz und Lausitz.

Mit der Mischung aus selbständigen Ortsgemeinden mit ehrenamtlichen Orts- bzw. Stadtbürgermeistern und Verbandsgemeindeverwaltungen, geführt von einem hauptamtlichen Bürgermeister, stellt Rheinland-Pfalz einen Sonderfall in Deutschland dar. Vielerorts sind die Verwaltungseinheiten schon so groß sind, dass sie denen zu entrücken drohen, die sie verwalten sollen.

Mit Bussen ging es dann in den Park von Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, wo sich Präsident Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt unter die Gäste mischten und sich tapfer fotografieren ließen (Originalton Gauck: Ich bin auch zum Fotografieren gewählt worden).

Besonders die Mecklenburger waren natürlich auf ihren Landsmann stolz. Höhepunkt war ein Gruppenfoto mit dem Präsidenten und seinen 700 Gästen. Dabei standen eine Reihe von Pfälzer Bürgermeistern dicht beim Staatsoberhaupt, so dass wenigstens in diesem Moment die Pfalz personell im Mittelpunkt stand.

Einen Pfälzer Akzent besonderer Art setzte aber auch der Graue Burgunder vom Siebeldinger Wilhelmshof, der zu Häppchen und Small Talk gereicht wurde.

Insgesamt ein gelungenes Treffen, das die Rolle der ehrenamtlichen Bürgermeister in der Gesellschaft besonders wertschätzte. Diese verbanden die Reise in die Hauptstadt mit Besuchen bei Abgeordneten oder auch zu Informationen über die jüngste deutsche Geschichte, die in Berlin ihren Focus hat.

Zu Beginn hatte der Schauspieler Burghart Klausener aus den Protokollen des Parlamentarischen Rats 1948/49 rezitiert, als es um die Garantie der kommunalen Selbstverwaltung im Grundgesetz ging.

Klausener ließ aus trockenen Zitaten eine spannende Geschichte entstehen, wobei er bei den Anwesenden ein bereitwilliges Ohr fand.

Deutlich wurden die Akribie und Ernsthaftigkeit, mit der die Verfassungsväter zu Werke gingen. Schließlich brachten sie jüngste biographische Erfahrungen aus der Zeit des Nazi-Regimes und der Weimarer Republik Zeit mit. Zitiert wurden der Abgeordnete Dr. Theodor Heuß, der erste Bundespräsident, Dr. Konrad Adenauer, erster Bundeskanzler, Prof. Carlo Schmidt (SPD) und Dr. Anton Pfeiffer (1888-1957), bayerischer Politiker mit Rheinzaberner Wurzeln.

Sein Bruder Maximilian war Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. (gb)

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Ein Kommentar auf "Einladung beim Staatsoberhaupt: Bundespräsident Gauck dankt Bürgermeistern aus der Südpfalz"

  1. Flesch sagt:

    Komisch, dass da nur Angehörige des rechts-konservativen Lagers teilgenommen haben. Sollten da mögliche AFD-Wähler ruhig gestellt werden.