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Einer der höchst dotierten Musikpreise: Emmerich Smola-Förderpreis 2018 vergeben

21. Januar 2018 | Kategorie: Kultur, Landau
Die glücklichen Gewinner des Emmerich Smola Förderpreises freuten sich über ihre Auszeichnung. Foto: red

Die glücklichen Gewinner des Emmerich Smola Förderpreises freuten sich über ihre Auszeichnung.
Foto: red

Landau. Der Sängerin Josy Santos und dem Sänger Samuel Hasselhorn wurden am Samstagabend von Oberbürgermeister Thomas Hirsch in Anwesenheit des rheinland-pfälzischen Ministers für Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft der Emmerich Smola-Förderpreis 2018 überreicht.

Die mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Auszeichnung gilt als einer der höchstdotierten Musikpreise und wurde von der Stadt Landau zum vierzehnten Mal vergeben. „Die kleine Stadt Landau könne damit ihrem Ruf als Kulturstadt einmal mehr gerecht werden“, zeigte sich der Oberbürgermeister zufrieden und dankbar.

Die Schirmherrschaft der Preisverleihung hat erneut die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer übernommen. Die beiden Preisträger wurden aus einer Konkurrenz von je zwei weiteren Sängern durch Publikumsentscheid im Rahmen des vom SWR-Fernsehen veranstalteten SWR Junge Opernstars-Konzertes bestimmt.

Bei dem Sangeswettstreit wurden die Akteure von der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern unter der Leitung von Enrico Delamboye begleitet. Markus Brock moderierte den spannenden Konzertabend in der mit 1.000 Gästen vollbesetzten Jugendstil-Festhalle Landau.

Das Preisgeld des von der Stadtholding Landau in der Pfalz GmbH in Zusammenarbeit mit der städtischen Kulturabteilung veranstalteten Sängerwettstreits stiftete auch in diesem Jahr die Sparkasse Südliche Weinstraße. Zum ersten Mal erhielten auch die Mitbewerber/Wettstreiter einen Preis für die Teilnahme in Höhe von 1.000 Euro, gespendet von der Paul und Yvonne Gillet-Stiftung.

Namensgeber für den Preis ist der im August 2012 verstorbene Professor Emmerich Smola. Smola war mit dem SWR-Rundfunkorchester Kaiserslautern verbunden wie kein anderer Dirigent. Er prägte die Entwicklung des Orchesters seit den ersten Anfängen über vier Jahrzehnte hinweg. Rund 15.000 Musikaufnahmen in einer immensen stilistischen Vielfalt spielte das SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern unter seiner Leitung ein.

Die zu dem Sangeswettstreit nach Landau eingeladenen jungen Künstler waren von der SWR-Musikredaktion Baden-Baden ausgewählt worden. Allesamt hatten sie sich durch hervorragende Platzierungen bei internationalen Musik-wettbewerben für den Publikumsentscheid in Landau qualifiziert.

Josy Santos wurde 1988 im brasilianischen Bahia geboren und an der Universität Cruzeiro do Sul ausgebildet, wo sie 2009 mit dem Bachelor für Gesang abschloss. Ihr weiterer Weg führte sie an die Musikhochschule Frankfurt zu Ursula Targler-Sell.

Bühnenerfahrungen sammelte sie seit ihrem Debüt 2010 in Brasilien und Deutschland u.a. als Zita in Puccinis „Gianni Schicchi“, als Angelina in Rossinis „La Cenerentola“, als Maddalena in Verdis „Rigoletto“ sowie als Mercédès in Bizets „Carmen“.

Von 2015-17 war Josy Santos an der Oper Stuttgart als Elevin in Gounods „Faust“, Händels „Alcina“ und Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ zu erleben. Dabei arbeitete sie mit den Regisseuren Frank Castorf, Peter Konwitschny und Jossi Wieler sowie mit den Dirigenten Sylvain Cambreling, Marc Soustrot und Lorenzo Viotti zusammen.

Josy sang beim Rheingau Musik Festival und bei der Kammmeroper Schloss Rheinsberg. Ihr Konzertrepertoire umfasst Bach-Kantaten, geistliche Werke Haydns und Pergolesis sowie Saint-Saëns‘ „Oratorio de Noël“. Sie ist Preisträgerin verschiedener internationaler Wettbewerbe und Finalistin des Internationalen Hans Garbor Belvedere Gesangswettbewerbs Moskau. Seit der Spielzeit 2017/18 ist Josy Santos Ensemblemitglied am Staatstheater Hannover. Dort ist sie in Strauss‘ „Salome“, Puccinis „Manon Lescaut“, und Mozarts „Zauberflöte“ zu erleben. Zudem gastiert in der laufenden Spielzeit an der Opéra National du Rhin.

Der 1990 geborene Samuel Hasselhorn studierte an den Musikhochschulen in Hannover und Paris bei Marina Sandel, Malcolm Walker, Martin Brauß und Susan Manoff. Derzeit arbeitet er mit Patricia McCaffrey in New York. Wichtige Impulse erhielt er von Thomas Quasthoff, Stephen King, Steven Blier, Helen Donath und Michelle DeYoung.

Hasselhorn ist 1. Preisträger von Thomas Quasthoffs Wettbewerb „Das Lied“ 2017 in Heidelberg und des Schubert Wettbewerbs 2013 in Dortmund. 2015 gewann er bei den Young Concert Artists Auditions in New York, und beim Wigmore Hall Song Competition in London, beim Hugo Wolf-Wettbewerb in Stuttgart sowie beim Bundeswettbewerb Gesang.

Er wurde von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert und erhielt als erster Deutscher überhaupt den Gundlach Musikpreis.

Seine Auszeichnungen führten zu Einladungen beim Ravinia Music Festival und beim Marlboro Festival, in die New Yorker Carnegie Hall und Notre Dame de Paris, in das Gewandhaus Leipzig, die Philharmonie am Gasteig München und zur Schubertiade Vilabertran in Barcelona.

2014 erschien seine erste CD „Nachtblicke“ mit Liedern von Schubert, Pfitzner und Reimann. Höhepunkte der Saison 2016/17 waren sein Debüt an der Oper Leipzig, sein Rollendebüt als Masetto in „Don Giovanni“ an der Oper Lyon, seine Liederabende in New York und Washington DC. Beim Bath Music Festival gab er einen gemeinsamen Liederabend mit Ann Murray und dem Pianisten Malcolm Martineau.

Eine Reportage über das Konzert wird vom Südwest-Fernsehen am Sonntag, 18. Februar 9.15 Uhr (SWR Junge Opernstars 2018 – Die Reportage) ausgestrahlt.

Um 10 Uhr sind die Highlights aus dem Konzertabend (SWR Junge Opernstars 2018 – Das Konzert) zu sehen. Im SWR 2 Rheinland-Pfalz Hörfunk ist die Konzertaufzeichnung in voller Länge am Sonntag, 4. März  zu hören.

Weitere Informationen über die SWR Junge Opernstars-Sendereihe sind unter
www.swr.de/jungeopernstars bzw. www.swr2.de veröffentlicht und unter www.jugendstil-festhalle.de

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