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Ein Pfälzer Kleinod mitten im Zoo: Neuer Streichelzoo eingeweiht

8. Oktober 2016 | Kategorie: Landau, Regional
Offizielle Einweihung des neuen Streichelzoos. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Offizielle Einweihung des neuen Streichelzoos.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Im Landauer Zoo wurde der neue Streichelzoo im Beisein von Staatssekretär Randolf Stich, dem Stadtvorstand, der Landauer Weinprinzessin Rosa und zirka 120 weiteren Gästen feierlich eröffnet. Die Volkstanzgruppe Landau-Wollmesheim zeigte zur Einstimmung einige Darbietungen.

Der bisherige Streichelzoo des Landauer Zoos wurde 1979, damals finanziert durch den Freundeskreis des Landauer Tiergartens e.V., gestaltet.

Er beheimatet seither Westafrikanische Zwergziegen und französische Zwergschafe sowie ein separates Gehege für Kaninchen.

„Auch wenn der Streichelzoo seither in sehr funktioneller Art und Weise als beliebter Ort zur direkten Begegnung zwischen Tier und Mensch bis zur heutigen Zeit im Zoo Landau fungiert hat, so entspricht er aus heutiger gestalterischer und zoopädagogischer Sicht in vieler Hinsicht nicht mehr den notwendigen Anforderungen“, so Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel bei seiner Begrüßung.

„Aufgrund dessen reifte nach Prüfung der Möglichkeiten die Planung, die bisherige in unmittelbarer Nachbarschaft zur 2005 neugebauten Zooschule befindliche alte Dromedaranlage für die Neuerstellung eines zeitgemäßen, attraktiven Streichelzoos im Stile eines Pfälzer Kleingehöfts zu nutzen.

Der Streichelzoo stellt einen besonders wichtigen und beliebten Anziehungspunkt vor allem für Familien mit Kindern dar. Es ist ein Ort zum Wohlfühlen, an dem die Empathie der Kinder für das Mitgeschöpf „Tier“ besonders gefördert wird und einer ansonsten oft feststellbaren Entfremdung vieler Kinder zur lebenden Kreatur „Tier“, insbesondere auch in Bezug auf sogenannte „Nutztiere“, entgegen gewirkt wird.“

Durch die jetzt geplante Gestaltung, angelehnt an ein historisches „Pfälzer Kleingehöft“ im Stil der 50ziger/6oziger Jahre, solle bei den Zoobesuchern zudem ein Gefühl der Heimatverbundenheit angeregt werden, so Heckel.

Die Ausstellung einstmals oder auch zum Teil noch heute gebräuchlicher Acker- und Handwerksgeräte im Bereich des Streichelzoos solle die Neugier bei den Kindern wecken und diese zu Fragen und Diskussionen anregen.

Neben der Fortführung der bisherigen Haltung von Zwergziegen und der als „bedrohte Haustierrasse“ geltenden ‚Ouessant-Zwergschafe‘, werden nun auch in einem eigenen Gehege die ebenfalls gefährdeten ‚Deutschen Großsilber-Kaninchen‘ und in einem Hühnerhof die sehr raren ‚Bergischen Schlotterkämme‘ und ‚Süddeutschen Schildtauben‘ den Besuchern gezeigt.

Auch eine Familie von Minischweinen kann zukünftig durch ein erweitertes Gehege allen Zoobesuchern am Streichelzoo zugänglich gemacht werden. Als eine zusätzliche Attraktion und Abwechslung dienen Tisch- und Bankkombinationen als Picknick, Warte- bzw. Erholungsbereich verbunden mit einem bekletterbaren historischen Traktor.

Baubeginn war im April diesen Jahres. Die Gesamtinvestition umfasst zirka 220.000 Euro
Aus Mittel des I-Stock konnten für diese Maßnahme Landesmittel in Höhe von 60% der Bausumme eingeworben werden. 30% der Finanzierung übernahm der Freundeskreis des Landauer Tiergartens e.V.. 10% der Finanzierung werden über den sogenannten ‚Baucent‘ aus eigenerwirtschafteten Mitteln des Zoos getragen.

Für die Planung und Überwachung des Bauvorhabens war das Landauer Architekturbüro Buchert verantwortlich. Ein Großteil der gewünschten Dekorationsgegenstände (z.B. alte Ackergeräte, stillgelegter Traktor) konnten als Sachspenden eingeworben werden. Einige der bedrohten Tiere wurden dem Zoo kostenlos überlassen.

Staatssekretär Stich zeigte sich von dem neuen Anziehungspunkt begeistert: „Der Zuschuss aus Landesmitteln ist einer effektiven und sehr attraktiven Verwendung zugekommen“, so Stich.

Architekt Peter Buchert erläuterte einige der Herausforderungen und Vorgehensweisen bei der Erstellung der neuen Anlage.

Bei einem Rundgang zeigten sich alle Gäste sehr begeistert von der neuen Anlage.

Aus den Beständen des alten Streichelzoos hat der Zoo noch einige Zwergkaninchen in gute Hände, in eine Haltung mit großem Außengehege, abzugeben. Interessenten können sich an die Zooverwaltung unter 06341-137010 wenden. (desa/red)

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