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Eigener Truppe in den Rücken gefallen? Union verteidigt von der Leyen in Bundeswehr-Debatte

Der eignenen Truppe durch Verallgemeinderungen in den Rücken gefallen? Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen steht derzeit nicht gut da.  Foto: dts nachrichtenagentur [1]

Der eigenen Truppe durch Verallgemeinerungen in den Rücken gefallen? Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen steht derzeit nicht gut da.
Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin  – Die Union hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in der Debatte um ihre deutliche Kritik an der Bundeswehr in Schutz genommen.

Von der Leyen hatte in einem Interview unter anderem „eine Führungsschwäche auf verschiedenen Ebenen [2]“ bei der Bundeswehr kritisiert. Das stieß auf breite Kritik, unter anderem vom Koalitionspartner SPD, der Opposition und vom Bundeswehrverband.

Bundeswehrverbandschef André Wüstner sagte dem MDR, keiner könne nachvollziehen, „wie sich eine Ministerin jetzt sozusagen auf die Tribüne verabschiedet und über ihre Mannschaft urteilt.“ Das sei „unglaublich“.  Er habe deswegen „Unmengen an Zuschriften“ aus den Einsatzgebieten und von Bundeswehrangehörigen bekommen.

Auch der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner hatte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) für die jüngsten Skandale bei der Bundeswehr verantwortlich gemacht. „Wer nach drei Jahren im Amt über ein breites Führungsversagen in der Bundeswehr klagt, der klagt sich selbst an“, sagte Stegner.

„Frau von der Leyen ist als Bundesverteidigungsministerin geradezu ein Bild dafür, dass sie aufklärt, dass sie die Dinge beim Namen nennt und anspricht“, sagte hingegen der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Henning Otte (CDU), im RBB-„Inforadio“. Es gebe eine Reihe von Vorfällen, „die gemeinsam haben, dass die Dinge vor Ort nicht nach oben gemeldet worden sind“. Das müsse sich verändern, so Otte.

CDU-Bundesvize Julia Klöckner stärkte von der Leyen ebenfalls den Rücken, nachdem der Bundeswehrverband Kritik an der Ministerin geübt hatte. „Die Ministerin hält als oberste Chefin den Kopf für die Bundeswehr hin – und es ist ihre Verantwortung, Fehlentwicklungen auf den Grund zu gehen“, sagte Klöckner der „Heilbronner Stimme“. „Das ist kein Job, der viele Sympathien in der Truppe bringt, aber er ist wichtig, um die hohe Akzeptanz der Bundeswehr in der Gesellschaft aufrecht zu erhalten.“

In einer so großen Organisation wie der Bundeswehr mit vielen unterschiedlichen Menschen könne es auch zu Verfehlungen kommen, betonte die rheinland-pfälzische CDU-Chefin. Klöckner fügte hinzu: „Ursula von der Leyens Aufgabe ist es nun einmal, trotz Korpsgeist, Missstände aufzudecken und sie abzustellen.“

 (dts Nachrichtenagentur/red)

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