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DVB-T2-Umstellung: Wie ist der Start verlaufen?

23 Prozent der Fernsehzuschauer haben auf die neue Technik umgestellt. Foto: dts nachrichtenagentur [1]

23 Prozent der Fernsehzuschauer haben auf die neue Technik umgestellt.
Foto: dts nachrichtenagentur

Um die DVB-T2-Umstellung Ende März diesen Jahres gab es einige Aufregung: Viele Fernsehzuschauer wussten nicht, mit welchen Auswirkungen sie durch die Umstellungen rechnen mussten.

Inzwischen dürfte sich die Situation aufgeklärt haben: DVB-T2 ist eingeführt und das neue, mit Ausnahme der öffentlich-rechtlichen Sender kostenpflichtige, Freenet-TV befindet sich derzeit in noch in einer kostenlosen Testphase. Stellt sich die Frage, wie erfolgreich die Umstellung tatsächlich war und welche Alternativen es gibt?

DVB-T2: Erste Umfragezahlen

Noch fehlt es zwar an endgültigen Umfrageergebnissen, doch schon jetzt zeigen unterschiedliche Zahlen und Umfragen unterschiedliche Bilder vom DVB-T2-Start: Während Freenet selbst laut dwdl.de [2] eine „positive Bilanz“ zieht und nach gut einem Monat von 1,7 Millionen verkauften Empfangsgeräten spricht, zeichnen weitere Nutzerbefragungen ein anderes Bild.

Wie der Tagesspiegel berichtet [3], liegen bereits Ergebnisse einer anderen Umfrage vor: Diese sei zwar nicht repräsentativ, aus ihr ließe sich aber immerhin schon „eine ungefähre Richtung ablesen“. Demnach hat längst nicht jeder vorherige DVB-T-Nutzer die Umstellung zum neuen Standard mitgemacht. Die Umfrage wurde unter 200 Befragten vorgenommen und von dem TV-Streamingdienst Zattoo in Auftrag gegeben.

Dieser Umfrage zufolge ist mit 51,2 Prozent knapp die Hälfte der DVB-T-Nutzer auf den aktuellen Standard umgestiegen. Die übrigen Befragten haben sich für andere Empfangsformen entschieden: 17 Prozent wechselten einfach zu einer anderen im Haushalt bereits vorhandenen Möglichkeit. 23 Prozent erwarben neue Technik.

Besonders gefreut haben dürfte die Absprungrate von DVB-T2 die Hersteller von Satellitenschüsseln: 11,4 Prozent der Wechsler investierten in diese Anlagen. Weitere sieben Prozent von ihnen haben sich nach der Umstellung für Kabelfernsehen entschieden. Auf TV-Streaming entfallen demnach drei Prozent der Wechselfreudigen.

Testphase läuft: Kann DVB-T2 langfristig überzeugen?

Ob sich dieses vorläufige Bild in künftigen Umfragen bestätigen wird, bleibt abzuwarten; zumal sich DVB-T2 noch in einer kostenlosen Testphase befindet. Dementsprechend könnte sich nach Ablauf dieser Frist die Verteilung der Nutzer auf die unterschiedlichen Empfangsformen noch einmal ändern. Denn nach diesen drei Monaten müssen die Nutzer von Antennenfernsehen für den Empfang von Privatsendern bezahlen.

Dafür gibt es die Sender dann in High Definition. Beim vormaligen, nicht hochauflösenden Standard war der Empfang von Sendern wie Pro7 oder RTL noch kostenlos.

Welche Alternative ist für wen geeignet?

Wem DVB-T2 nach der Testphase nicht gefällt, muss sich nach einer Alternative umsehen. Eine erste DVB-T2-Alternative ist das TV-Streaming: Dienste wie Zattoo bieten Fernsehen über das Internet an und erweitern die eigene Senderauswahl [4] neben öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern auch um ausländische Sendern.

Während Haushalte die öffentlich-rechtlichen Programme auch hier frei empfangen können, sind die sogenannten Premium-, Plus- und internationalen Sender kostenpflichtig. Der Vorteil: Streaming-TV funktioniert auf nahezu allen internetfähigen Endgeräten und bietet so mehr Flexibilität, was Ort und Zeit betrifft.

Weitere Möglichkeiten über das Internet fernzusehen, hält das IPTV bereit, für die im Gegensatz zu Streamingdiensten allerdings separate Receiver notwendig sind. Dafür muss in der Regel ein Vertrag – etwa mit der Telekom – abgeschlossen werden. Das Satellitenfernsehen ist zwar praktisch, aber nicht für jeden Nutzer realisierbar, da unter Umständen in Mietverträgen der Aufbau von Satellitenschüsseln verboten ist. Für Kabel-TV ist die örtliche Verfügbarkeit zu prüfen.

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