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Drüber „stolpern“ und verbeugen – Gedenksteine in Kandel gesetzt

11. September 2012 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional, Top-Artikel

Gunter Demnig bei Setzen der Stolpersteine. Zahlreiche Städte weltweit haben bereits das ungewöhnliche Denkmal.
Fotos: pfalz-express.de/Licht

Kandel. Im Rahmen der Stadterhebungsfeier ist in Kandel ist ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig umgesetzt worden, das an die unterschiedlichen Schicksale jüdischer Mitbürger in Kandel erinnern soll.

Verfolgung, Deportation, aber auch Unterstützung und Hilfe erfuhren Kandels Juden während der Nazi-Gräuel. Auf Initiative von Dr. Werner Esser, der die Idee im Stadtrat einbrachte, mahnen nun goldfarbene, sogenannte Stolpersteine, die in der Marktstraße 81 und in der Rheinstraße auf dem Grundstück des Gästehauses „Zum Rössel“ in das Gehwegpflaster eingelassen wurden.

Schüler der Klasse 10 d der Realschule Kandel lasen jeweils einige Zeile zu den betreffenden Personen vor und zündeten Gedenklichter an. Pfarrerin Simone Ade-Ihlenfeld sprach sehr emotional einige hebräische Zeilen.

In über 500 Städten Europas und zahlreichen anderen weltweit sind bereits solche Steine gesetzt worden. „Wenn man sie lesen will, muss man sich automatisch verbeugen“, sagte Gunter Demnig. „Das und die Erinnerung an diese Menschen zu ehren, ist das mindeste, was wir tun können.“ (cli)

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