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Dieter Hörner überraschend gestorben: Eine Ära ist zu Ende gegangen

24. Mai 2014 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Leute-Regional

Dieter Hörner- eine großartige Persönlichkeit der SÜW.
Foto: red

Südliche Weinstraße –  Dieter Hörner ist gestern (23. Mai) mit 73 Jahren überraschend in einem Landauer Krankenhaus gestorben. Eine Nachricht, die alle, die ihn kannten, nicht fassen können.

Hörner, von Haus aus Journalist, später auch Mitgeschäftsführer des HÖMA Verlags, war ein beliebter Mann mit Humor und einer gewissen Hartnäckigkeit, mit der er viele Projekte vorantrieb.

Die Gründung des Erlebnistages Deutsche Weinstraße und die Verteidigung des Pfälzer Schoppens (0,5 Liter statt 0,4 Liter) sind  Dieter Hörner zu verdanken.

Ob in der Politik (er war  für die CDU im Landtag), für die Menschen seines Heimatorts Bornheim (dort war er viele Jahre Ortsbürgermeister und wurde zum Ehrenbürger ernannt), ob im Umweltschutz (als langjähriger Vorsitzender der Aktion Pfalz-Storch) – Dieter Hörner setzte sich mit ganzer Kraft und mit vollem Herzen für das, was er als sinnvoll und gut empfand, ein. Zuletzt engagierte er sich für die Wiederwahl von Bürgermeister Thomas Hirsch in der Initiative „Hirsch mit Herz“.

Dieter Hörner, der den Jakobsweg mit Hund Bella erwanderte und darüber schrieb, liebte seine Pfälzer Heimat und wollte immer Beides in die Welt hinaus tragen. In seiner Position als Präsident und Gründungsgeschäftsführer (Dieter Hörner war 26 Jahre Präsident)  des Vereins Südliche Weinstraße, konnte er dazu Einiges bewirken.

Im Herbst 1988 hatte ihn Landrat Walter Link in der Nachfolge des verstorbenen ehemaligen Weinbauministers und SÜW-Mitgründers Oskar Stübinger zum zweiten Präsidenten der Weinwerbeorganisation der SÜW ernannt. Landrat Schwetje und Dieter Hörner  hatten die Wein- und Tourismusorganisation „Südliche Weinstrasse e.V.“ gegründet und auf einen erfolgreichen Weg geführt.

Das größte Verdienst des Vereins und der ihn tragenden Personen sei, dass es gelang, „die Gesamtbevölkerung – Winzer – Gastronomen, Kommunen, Zimmervermieter und alle, die vom Fremdenverkehr profitieren – unter einen Hut zu bekommen“, sagte Dieter Hörner 2008 bei der Feier zur 20-jährigen Priäsidentschaft rückblickend.

„Ich bin gerne Präsident des Vereins SÜW, weil ich mithelfen kann, dass die früher so arg gebeutelte Region auf Dauer eine führende Rolle einnimmt“.

Landrätin Theresia Riedmaier:

Ohne Dieter Hörner wäre die SÜW nicht das, was sie ist. Er war und bleibt ein Glücksfall für uns. Sein Ideenreichtum und sein kämpferischer Wille, seine Fähigkeit zum Kompromiss dort wo klug und seine Herzenswärme Freundschaften zu begründen und zu halten, bleiben unvergessen. Als Mentor unserer Weinwerbung, als Abgeordneter für die Region, als Bürgermeister von Bornheim, als Erfinder von Pfalzstorch und als für viele humorvoller kluger Ratgeber hat er Maßstäbe gesetzt. Sein Wirken ist so vielfältig und reich, sein Tod so überraschend und schmerzhaft. Seiner Familie gilt unser Mitgefühl. Wir trauern um eine großartige Persönlichkeit.
Bürgermeister Thomas Hirsch:

Auch ich bin bestürzt von Dieter Hörners plötzlichen Tod. Noch am letzten Samstag hat er bei der Initiative Hirsch mit Herz Wahlkampf für mich gemacht. Ich bin ihm sehr dankbar für sein Engagement, er war ein vorbildlicher Politiker. Seine Kreativität und seine Lebensfreude waren legendär. Die Menschen an der SÜW haben ihm viel zu verdanken. (desa)

Auch der DJV-Bezirksverband Pfalz trauert um Dieter Hörner.

Dieter Hörner war der Vater der ‚Goldenen Zeile‘, des Medienpreises des pfälzischen Journalistenverbands. „Dieter Hörner hob die Goldene Zeile 1968 aus der Taufe und machte sie über viele Jahre als Kommissionsvorsitzender und Laudator zu dem, was sie bis heute ist – unsere mit Abstand erfolgreichste Veranstaltung“, erinnert DJV-Bezirksvorsitzender Ilja Tüchter. Hörner blieb der Preisverleihung bis zuletzt eng verbunden. „Seiner Unterstützung, nicht zuletzt über den Verein Südliche Weinstraße, ist es zu verdanken, dass wir die Zeile-Verleihung seit vielen Jahren, ob früher in Edesheim oder nun auf der Villa Ludwigshöhe, in höchst repräsentativem Rahmen verleihen können“, so Tüchter weiter. Längst sei die Goldene Zeile eine Marke, die auch über die Grenzen der Pfalz hinaus Aufmerksamkeit und Anerkennung finde. Sie nütze so auch dem DJV insgesamt.

Hörner führte den pfälzischen Bezirk im DJV ab 1971 vier Jahre lang als Vorsitzender. „Dabei machte Hörner sich als über die Maßen streitbarer Vertreter unseres Berufsstands verdient“, so Bezirkschef Tüchter. Nicht nur habe er Mut bewiesen, gegen Streikbrecher Position zu beziehen. Unter seiner Führung habe der DJV-Pfalz damals auch öffentlich kritisiert, wie die Marktmacht des Rheinpfalz-Konzerns immer weiter zu- und die Zeitungsvielfalt in der Pfalz abnahm.

„Wir verlieren mit Dieter Hörner einen couragierten Altkollegen, der als Journalist – ob für die Rheinpfalz oder die Deutsche Presse-Agentur -, als Politiker im Landtag und in seinem geliebten Bornheim sowie als Verleger vielfältigstes Talent bewies“, würdigt Tüchter den Verstorbenen. Die meiste Zeit seiner journalistischen Laufbahn sei er freiberuflich tätig gewesen. „Als urpfälzer Original, als exzellent vernetzte Persönlichkeit, die er schon in jungen Jahren war, wusste er, was er wert war und dass Unabhängigkeit für einen Kreativen das höchste Gut ist. Sein Vorbild als Herzblut-Medienmann und als ehrenamtlich Engagierter soll uns Auftrag bleiben“, so Tüchter.

Mit stillem Gruß,

Ilja Tüchter, Bezirksvorsitzender

Dieter Hörner: Noch letzten Samstag aktiver Mitstreiter bei der Initiative „Hirsch mit Herz“.
Fotoauschnitt: Ahme

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